Ober-Mossau
Ober-Mossau Gemeinde Mossautal Koordinaten: 49° 40′ 37″ N, 8° 55′ 37″ O
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Höhe: | 338 m ü. NHN |
Fläche: | 12,75 km² |
Einwohner: | 501 (Mai 2011)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 64756 |
Vorwahl: | 06061 |
Blick auf Ober-Mossau
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Ober-Mossau ist ein Ortsteil der Gemeinde Mossautal im südhessischen Odenwaldkreis.
Geographie
Das Waldhufendorf liegt im Odenwald im hessischen Buntsandsteingebiet im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald am Mossaubach. Durch den Ort verläuft die Landesstraße 3260.
Geschichte
Historische Namensformen
In erhaltenen Dokumenten wurde Ober-Mossau unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[2]
- Mosaha (1253)
- Mossa (1267)
- Mosa (1277)
- Mosahe (1290)
- Masae (1324)
- Kirchmossauwe (1443)
- Kirchmossauwe (1480)
- Ober-Mossaue (1558)
- Obermossau
Chronik
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Ober-Mossau erfolgte unter dem Namen Mosaha im Jahre 1253.[2] Die Johanniterkommende Worms hatte hier eine Niederlassung[3], die auch eine Kirche baute. Im Mittelalter gab es Erzgruben im Ort.
Zum 31. Dezember 1971 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die Gemeinden Hiltersklingen, Ober-Mossau und Unter-Mossau zur neuen Großgemeinde Mossautal.[4] Für Ober-Mossau, wie für alle im Zuge der Gebietsreform nach Mossautal eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Unter-Mossau lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[2][6]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Erbach-Fürstenau, Amt Fürstenau
- ab 1806: Rheinbund, Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Amt Fürstenau (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
- ab 1815: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Souveränitätslande, Amt Fürstenau (zur Standesherrschaft Erbach gehörig)
- ab 1822: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Landratsbezirk Erbach (Trennung zwischen Justiz (Landgericht Michelstadt) und Verwaltung)
- ab 1848: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Regierungsbezirk Erbach
- ab 1852: Deutscher Bund, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1866: Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1871: Deutsches Reich, Großherzogtum Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1918: Deutsches Reich, Volksstaat Hessen, Provinz Starkenburg, Kreis Erbach
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (seit 1946), Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Erbach
- am 31. Dezember 1971 als Ortsteil zur Gemeinde Mossautal
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Odenwaldkreis
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen
• 1522: | 22 wehrfähige Männer[2] |
• 1623: | 28 Häuser mit 120 Einwohnern[2] |
Unter-Mossau: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 350 | |||
1840 | 370 | |||
1846 | 433 | |||
1852 | 399 | |||
1858 | 464 | |||
1864 | 422 | |||
1871 | 415 | |||
1875 | 408 | |||
1885 | 426 | |||
1895 | 425 | |||
1905 | 425 | |||
1910 | 411 | |||
1925 | 428 | |||
1939 | 470 | |||
1946 | 618 | |||
1950 | 553 | |||
1956 | 520 | |||
1961 | 517 | |||
1967 | 514 | |||
1970 | 501 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2002 | 522 | |||
2011 | 501 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [2][7]; Zensus 2011[1] |
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ober-Mossau 501 Einwohner. Darunter waren 12 (11,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 69 Einwohner unter 18 Jahren, 201 zwischen 18 und 49, 96 zwischen 50 und 64 und 135 Einwohner waren älter.[1] Die Einwohner lebten in 213 Haushalten. Davon waren 57 Singlehaushalte, 66 Paare ohne Kinder und 72 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 63 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 117 Haushaltungen lebten keine Senioren.[1]
Religionszugehörigkeit
• 1961: | 438 evangelische (= 84,72 %), 76 katholische (= 14,70 %) Einwohner[2] |
Wirtschaft und Infrastruktur
Es gibt einen Kinderspielplatz und in der ehemaligen Schule einen Kindergarten.
Unternehmen
Größter Arbeitgeber in Ober-Mossau ist die hier ansässige Privat-Brauerei Schmucker mit rund 90 Mitarbeitern. 1780 gründete der Hirschwirt Nikolaus Schönberger eine Privat-Brauerei. 20 Jahre später wird der Odenwälder Bauer mit dem schwarzen Dreispitz zum Markenzeichen der Brauerei und des Bieres. 1895 heiratete Johann Gottlieb Schmucker in das Unternehmen ein und gab der Brauerei seinen Namen.
Verkehr
Im Talgrund des Mossau-Bachs verläuft durch den Ort die Landesstraße L 3260 und verbindet die Bundesstraße 460 im Süden mit der Bundesstraße 47 im Norden. In der Ortslage zweigt die Kreisstraße K 50 nach Osten ab und führt über Steinbuch und Steinbach nach Michelstadt. Nach Westen zweigt die Kreisstraße K 50 ab und führt über Rohrbach nach Unter-Ostern.
Regelmäßige Veranstaltungen
Persönlichkeiten
- Johann Gottlieb Schmucker, Namensgeber der Privat-Brauerei Schmucker
Literatur
- Literatur über Ober-Mossau nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Suche nach Ober-Mossau In: Archivportal-D der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Suche nach Ober-Mossau im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Weblinks
- Webauftritt der Gemeinde Mossautal.
- Ober-Mossau, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 38 und 92 .
- ↑ a b c d e f g Ober-Mossau, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Peter Schmidt und Anreas Diener: Worms, St. Johannes Baptist Johanniterkommende Stadt Worms. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 5: T–Z. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2019. ISBN 978-3-927754-86-7, S. 921–933 (922).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 359.
- ↑ Hauptsatzung § 6. (PDF; 128 kB) Gemeinde Mossautal, abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
- ↑ Flächennutzungsplan Mossautal. (PDF; 1,9 MB) S. 26, abgerufen im Oktober 2020.
- ↑ Odenwälder Kartoffelsupp, Echo Zeitungen GmbH, Darmstadt, Juni 2019.
- ↑ Odenwälder Kartoffelsupp, Echo Zeitungen GmbH, Darmstadt, Juni 2019.