Oberauroff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Oberauroff
Stadt Idstein
Koordinaten: 50° 12′ 46″ N, 8° 14′ 23″ O
Höhe: 327 (303–335) m ü. NHN
Fläche: 2,27 km²[1]
Einwohner: 341 (31. Dez. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 150 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 65510
Vorwahl: 06126
Evangelische Kirche

Oberauroff ist ein Stadtteil von Idstein im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis.

Geographische Lage

Das Dorf liegt im Auroffer Grund am Auroffer Bach westlich der Kernstadt Idstein, von dieser durch einen Höhenrücken mit dem 403 Meter hohen Rügert und die Bundesautobahn 3 getrennt. Große Teile der Gemarkung sind bewaldet. Die nächstgelegenen Ortschaften neben der Kernstadt im Osten sind Niederauroff im Norden, Ehrenbach im Südwesten und Eschenhahn im Süden.

Geschichte

Chronik

Sie älteste bekannte Erwähnung des Orts erfolgte im Jahre 1160 als Urefo. 1230/31 wurde der Ort als superior Urefe, 1253 als superiori Uriphi, 1358 als Urfe und 1409 als Urff erwähnt. Ab 1230/31 ist der Ort unter Graf Heinrich II. ein Teil der Grafschaft Nassau. 1566 wird erstmals urkundlich der Name Oberauroff verwendet.

Um 1650 ist Oberauroff Mittelpunkt des Gerichtes Auroffer Grund.

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Oberauroff zum 1. Januar 1977 kraft Landesgesetz nach Idstein eingegliedert.[3] Für den Stadtteil Oberauroff wurde, wie für die übrigen Stadtteile von Idstein, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[4]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Oberauroff lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5][6]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1566: 6 Haushaltungen
• 1609: 7 Haushaltungen
• 1821: 166 Einwohner (mit Niederauroff)
Oberauroff: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
97
1840
  
93
1846
  
91
1852
  
100
1858
  
93
1864
  
93
1871
  
90
1875
  
105
1885
  
99
1895
  
92
1905
  
96
1910
  
99
1925
  
97
1939
  
125
1946
  
186
1950
  
173
1956
  
163
1961
  
195
1967
  
215
1970
  
222
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
291
2014
  
333
2020
  
350
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Idstein:[7]; Zensus 2011[8]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Oberauroff 291 Einwohner. Darunter waren 21 (7,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 48 Einwohner unter 18 Jahren, 126 zwischen 18 und 49, 57 zwischen 50 und 64 und 60 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 129 Haushalten. Davon waren 33 Singlehaushalte, 36 Paare ohne Kinder und 39 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 84 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Religionszugehörigkeit

• 1885: 092 evangelische (= 92,93 %), 7 katholischer (= 7,07 %) Einwohner[1]
• 1961: 157 evangelische (= 80,51 %), 37 katholische (= 18,97 %) Einwohner[1]

Wappen

Das Wappen wurde am 21. Oktober 1969 durch das Hessische Innenministerium genehmigt.

Blasonierung: „In Blau auf grünem Boden ein goldener Eichbaum mit silbernen Eicheln.“[9]

Das Wappen wurde vom Heraldiker Heinz Ritt gestaltet.

Kulturdenkmäler

[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]:
Brunnen in Oberauroff

In Oberauroff steht die Liebfrauenkirche, eine evangelische Pfarrkirche mit romanischem Schiff und spätgotischem Chor. Die Ausstattung ist aus dem 15.–18. Jh.

Der gusseiserne Brunnen in der Straße "Am Dorfbrunnen" wurde 1898 (gemäß Datum an der Schmalseite) möglicherweise in der Michelbacher Hütte hergestellt und steht unter Denkmalschutz. Die Brunnensäule hat einen Wasserauslauf in Form eines Tierkopfes. Er steht an der Freifläche am Aufgang zum Kirchhof.[10]

Für die weiteren Kulturdenkmäler siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Oberauroff.

Verkehr

Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die Buslinie 224 der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft sicher.

Weblinks

Commons: Oberauroff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Oberauroff, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen-Daten-Fakten. In: Webauftritt. Stadt Idtein, archiviert vom Original; abgerufen im Dezember 2020.
  3. Gesetz zur Neugliederung des Rheingaukreises und des Untertaunuskreises (GVBl. II 330-30) vom 26. Juni 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 22, S. 312, § 4 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,5 MB]).
  4. Hauptsatzung. (PDF;; 36; kB) §; 5. In: Webauftritt. Stadt Idstein, abgerufen im Februar 2019.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  6. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, DNB 013163434, OCLC 894925483, S. 43 ff. (Online bei google books).
  7. Zahlen-Daten-Fakten (aus Webarchiv). (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Stadt Idtein, archiviert vom Original; abgerufen im Dezember 2020.
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 44 und 98;.
  9. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Oberauroff, Untertaunuskreis, Regierungsbezirk Darmstadt vom 21. Oktober 1969. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1969 Nr. 44, S. 1799, Punkt 1485 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,3 MB]).
  10. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Brunnen Oberauroff In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen