Oberkemmathen
Oberkemmathen Gemeinde Langfurth Koordinaten: 49° 6′ 11″ N, 10° 26′ 3″ O
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Höhe: | 433–443 m ü. NHN |
Einwohner: | 153 (2021)[1] |
Postleitzahl: | 91731 |
Vorwahl: | 09856 |
Oberkemmathen Luftaufnahme (2016)
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Oberkemmathen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Langfurth im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Das Dorf liegt am linken Ufer der Sulzach. Im Osten grenzen die Waldgebiete Föhrig und Förchen an, im Westen, jenseits der Sulzach liegt das Flurgebiet Sandfeld. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Staatsstraße 2220 bei Neumühle (0,8 km südwestlich) bzw. zur Kreisstraße AN 50 bei Dorfkemmathen (2 km südöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Stöckau (1,5 km nordöstlich).[2]
Geschichte
Oberkemmathen ist der älteste Gemeindeteil der Gemeinde Langfurth.
Die Fraisch über Oberkemmathen war umstritten. Sie wurde sowohl vom ansbachischen Oberamt Wassertrüdingen als auch vom oettingen-spielbergischen Oberamt Dürrwangen beansprucht. Die Reichsstadt Dinkelsbühl wollte sie auf ihren Gütern geltend machen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Oberkemmathen 19 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das ansbachische Verwalteramt Forndorf. Grundherren waren das Verwalteramt Forndorf (1 Schmiede, 1 Gütlein), das Verwalteramt Röckingen (1 Gut, 2 Gütlein, 1 Haus, 2 Halbhäuser), das württembergische Oberamt Weiltingen (1 Gütlein) und die Reichsstadt Dinkelsbühl (Evangelische Kirchenpflege: 1 Gut, 1 Gütlein; Hintere-Stuben-Pflege: 1 Mühle, 1 Gut; Reichsalmosenpflege: 2 Güter; Spital: 1 Hofgut, 2 halbe Hofgüter).[3][4] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[5]
1806 kam Oberkemmathen an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1809 der Steuerdistrikt und die Ruralgemeinde Oberkemmathen gebildet, zu dem bzw. zu der Langfurth, Matzmannsdorf, Schlierberg und Stöckau gehörten. Neumühle wurde 1813 von Dentlein abgegeben.[6] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstanden zwei Ruralgemeinden:
- Oberkemmathen mit Matzmannsdorf, Neumühle und Schlierberg,
- Stöckau mit Langfurth.[7]
Bereits 1823 wurde die Ruralgemeinde Stöckau wieder nach Oberkemmathen eingegliedert.[8] Die Sägmühle wurde um 1840 und die Schneidmühle um 1870 auf dem Gemeindegebiet errichtet. Die Gemeinde hatte 1961 eine Gebietsfläche von 10,873 km².[9] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Wassertrüdingen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Wassertrüdingen (1919 in Finanzamt Wassertrüdingen umbenannt, 1932–1973 Finanzamt Gunzenhausen, seit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Wassertrüdingen (1879 in das Amtsgericht Wassertrüdingen umgewandelt), von 1956 bis 1970 war das Amtsgericht Gunzenhausen zuständig und von 1970 bis 1973 das Amtsgericht Dinkelsbühl, das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach ist. Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt).[8]
Am 11. November 1968 wurde die Gemeinde nach Langfurth umbenannt.[10] Mit der Auflösung des Landkreises Dinkelsbühl im Jahr 1972 kam die Gemeinde an den Landkreis Ansbach.[8]
Baudenkmal
- Haus Nr. 2: Ehemalige Mühle, zweigeschossiger Krüppelwalmdachbau mit Putzgliederung, bez. 1837, mit kleinem seitlichem Anbau.
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Oberkemmathen
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 266 | 553 | 750 | 682 | 694 | 711 | 732 | 696 | 704 | 655 | 709 | 701 | 671 | 681 | 735 | 731 | 773 | 741 | 781 | 976 | 990 | 950 | 925 | 1456 |
Häuser[11] | 46 | 103 | 151 | 155 | 150 | 154 | 174 | 189 | ||||||||||||||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [14] | [14] | [21] | [14] | [14] | [14] | [22] | [14] | [14] | [14] | [23] | [14] | [9] | [24] |
Ort Oberkemmathen
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2007 | 2012 | 2016 |
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Einwohner | 102 | 112 | 124 | 116 | 114 | 112 | 156 | 224 | 122 | 176 | 134 | 170* | 163* | 153* |
Häuser[11] | 20 | 21 | 24 | 25 | 31 | 33 | 25 | 35 | ||||||
Quelle | [12] | [13] | [15] | [17] | [20] | [21] | [22] | [23] | [9] | [24] | [25] | [26] | [26] | [26] |
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Oberkemmaten. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 179 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 15). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450930, S. 173.
- Georg Paul Hönn: Ober-Kematen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 359 (Digitalisat).
- Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8, S. 444, 571 f.
- Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band 3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, S. 439–441 (Digitalisat).
Weblinks
- Oberkemmathen auf der Website von Langfurth
- Oberkemmathen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 10. September 2021.
- Oberkemmathen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Oberkemmathen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerzahlen 2021 – Gemeinde Langfurth. Abgerufen am 16. September 2022.
- ↑ Oberkemmathen im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 444.
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Oberkemmaten. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 383 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 4, Sp. 179). Hiernach gab es 17 Untertansfamilien, von denen 8 ansbachisch waren.
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 572.
- ↑ T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 534.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 72 (Digitalisat).
- ↑ a b c T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 571f.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 763 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 448.
- ↑ a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 66 (Digitalisat). Für die Gemeinde Oberkemmathen zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Matzmannsdorf (S. 58), Neumühle (S. 63) und Schlierberg (S. 81).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 253–254 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 582 Einwohner.
- ↑ a b c d e f g h i j k Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1005, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 157 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1171–1172, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 61 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 176 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1103–1104 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1169 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1206–1207 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1037 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 170 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 328 (Digitalisat).
- ↑ a b c Einwohnerzahlen auf der Website langfurth.de