Oberrieden (Bad Sooden-Allendorf)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Oberrieden
Koordinaten: 51° 18′ 33″ N, 9° 55′ 33″ O
Höhe: 146 m ü. NHN
Fläche: 5,3 km²[1]
Einwohner: 512 (30. Jun. 2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 37242
Vorwahl: 05542
Luftbild

Oberrieden ist der größte Stadtteil von Bad Sooden-Allendorf im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.

Geographische Lage

Oberrieden liegt in der Nähe des Dreiländerecks HessenThüringenNiedersachsen nahe der Mündung des Oberrieder Bachs in die Werra. Südlich des Dorfs befindet sich das Soodener Bergland (482,4 m) mit daran anschließendem Hohem Meißner (753,6 m), und nordöstlich der Schürzeberg (213,9 m), die wie das Dorf alle im Geo-Naturpark Frau-Holle-Land (Werratal.Meißner.Kaufunger Wald) liegen. Jenseits der Werra erhebt sich im Nordosten der thüringisch-hessische Höheberg (511,7 m).

Geschichte

Chronik

Jahr Ereignis
1150 Erste urkundliche Erwähnung: Graf Gyso von Bilstein übergibt sein Grundstück in Rieden dem Kloster Fulda
1415 Errichtung der Burg Ludwigstein durch Landgraf Ludwig I. von Hessen, später Zugehörigkeit zum hessischen Amt Ludwigstein/Witzenhausen
1447 Erwerb des Patronats für die Kirchengemeinde Oberrieden durch Hans von Dörnberg auf dem Ludwigstein
1747 Erstmalige Nennung des Namens „Ober Rieden“ zur Unterscheidung von Unterrieden
1870 bis 1875 Bau der Eisenbahnlinie Göttingen – Bebra durch die Gemarkung Oberrieden mit dem Schürzebergtunnel
1945 Sprengung der Eisenbahnbrücke Oberrieden-Werleshausen und der Werrabrücke nach Lindewerra durch deutsche Truppen; Besetzung durch amerikanische Truppen am 6. April
1947 bis 1949 Wiederaufbau der Eisenbahnbrücke über die Werra
1970 Schließung der Grundschule
1971 Im Rahmen der Gebietsreform in Hessen Eingliederung als Stadtteil von Bad Sooden-Allendorf am 31. Dezember[3]
1978 Schließung des Oberriedener Bahnhofs
1987 bis 1992 Bau des Schürzebergtunnels, um den Ort vom Verkehr der beim Dorf als Umgehungsstraße angelegten B 27 zu entlasten
1993 Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm
1999 Wiedereinweihung der Brücke nach Lindewerra
2001 Beginn des Rückbaus der Ortsdurchfahrt

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1466: 19 Hausgesesse
• 1543: 31 Hausgesesse
• 1575/85: 42 Hausgesesse
• 1681: 48 Hausgesesse
• 1747: 71 Mannschaften mit 72 Feuerstellen
• 1961: 596 evangelische (= 88,56 %), 74 katholische (= 11,00 %) Einwohner
Oberrieden: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1970
Jahr  Einwohner
1834
  
674
1840
  
677
1846
  
662
1852
  
610
1858
  
589
1864
  
592
1871
  
596
1875
  
693
1885
  
592
1895
  
521
1905
  
516
1910
  
511
1925
  
523
1939
  
477
1946
  
739
1950
  
756
1956
  
725
1961
  
673
1967
  
648
1970
  
652
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]

Politik

Der Ortsbeirat von Oberrieden hat sieben Mitglieder. Derzeitiger Ortsvorsteher ist Markus Burhenne.

Sehenswürdigkeiten

Verkehr

Nordöstlich vorbei an Oberrieden führt im Abschnitt GöttingenEschwege die beim Dorf durch den Schürzebergtunnel (530 m lang) verlaufende Bundesstraße 27. An dieser Straße liegt beim 12 km nördlich gelegenen Friedland die Anschlussstelle Friedland der Bundesautobahn 38 (Göttingen–Friedland–HeiligenstadtHalle), auf der man zum nahen Autobahndreieck Drammetal (A 7) fahren kann. Auch nordöstlich vorbei am Dorf verläuft durch den ersten Schürzebergtunnel (173 m) die Bahnstrecke Göttingen–Bebra; im Dorf gibt es aber keine Haltestelle.

Literatur

  • Jubiläumsfestschrift 850 Jahre Oberrieden. Druck: Keitz+Fischer 2000.
  • Wolfgang Koch: Eisenbahnbrücke Oberrieden. Verlag Vogt GmbH, Hess. Lichtenau 1989.

Einzelnachweise

  1. a b c Oberrieden, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Haushaltsplan 2017. (PDF; 7,71 MB) Stadt Bad Sooden-Allendorf, archiviert vom Original; abgerufen am 21. Juni 2018.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 410.

Weblinks

Commons: Oberrieden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!