Orden der Lilie

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Unter Orden der Lilie sind in Europa verschiedene Ritterorden zu unterschiedlichen Zeiten eingerichtet worden. Viele dieser Orden waren relativ unbedeutend und hatten nur eine kurze Existenz. So sind Orden aus Navarra, Spanien, Italien und Frankreich bekannt.

  • Der Orden der Lilie, auch als Orden der heiligen Maria von der Lilie bekannt, wurde als Ritterorden gestiftet. Stifter war 1048 der König von Navarra Garcia IV. Nach seiner Genesung von einer schweren Krankheit ehrte er 30 Ritter des Adels der Regionen Biscaya, Navarra und Kastilien. Gedacht war der Orden Bekämpfung der Mauren. Der Orden erlosch bald. Später wurde in Erinnerung an diesen durch Ferdinand von Kastilien im 15. Jahrhundert der kurzlebige Orden vom Liliengefäß gestiftet. Die Ritter trugen eine in Silber gestickte Lilie auf der Brust und an hohen Festtagen eine goldene Kette mit einer herabhängenden goldenen, weiß emaillierte Lilie[1].
  • Der Orden der Lilie war ein italienischer Orden, der durch den Papst Pius V. 1546 eingerichtet wurde. 10 Jahre später bestätigte der Papstnachfolger Paul IV. den Orden und stellte ihn in der Wichtigkeit über die anderen Ritterorden des Landes. Eine blühende Lilie auf einem Medaillon bildete das Ordenszeichen. Im Avers zeigte es den heiligen Ambrosius und im Revers den Apostel Petrus.
  • Der Orden der Lilie oder Blumentöpfe war ein Ritterorden in Spanien. Stifter war 1412 Ferdinand I., König von Aragon. Die Ritter trugen eine goldene aus kleinen, mit weißen Lilien gefüllten Blumentöpfen bestehende Kette. An dieser hing das Bild der Mutter Gottes mit dem Jesuskinde auf dem Arme[1]. Die Ordensdevise lautete: Halt Maß.
  • Der Lilien-Orden in Frankreich hatte eine silberne Lilie am weißen Band als Ordenszeichen.

Literatur

  1. a b Die Symbolik und Mythologie der Natur, von Johannes Baptista Friedreich, veröffentlicht von Verlag der Stahel’chen Buch- und Kunsthandlung, Würzburg 1859, Seite 343
  • Carl Julius Weber's sämtliche Werke, von Karl Julius Weber, veröffentlicht von Hallberger, 1837
  • Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 377–378.