Otto Busch (Musiker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Otto Busch (* 14. Oktober 1901 in Dortmund; † 1985 ebenda) war ein deutscher Organist, Komponist und Musikpädagoge.

Leben

Otto Busch studierte in seiner Heimatstadt bei Gerard Bunk[1][2] sowie beim Organisten und Kantor Otto Heinermann (1887–1977) und anschließend am Konservatorium Leipzig bei Hermann Grabner, Robert Teichmüller und Karl Straube.

Ab Herbst 1923 lebte er zusammen mit Kurt Heuser (1901–1965), der am Konservatorium Dortmund gelehrt hatte, für etwa ein Jahr in der nordisländischen Stadt Akureyri und arbeitete als Hilfslehrer an der dortigen Musikschule. Zeitgleich hielt sich ein deutsches Trio – bestehend aus dem Violinisten Fritz Peppermüller (1900–1965), dem Cellisten Paul Plenge (* 1898) sowie dem Pianisten Ernst Schacht – für Auftritte in der Hauptstadt Reykjavík auf.[3] Eingeladen worden waren alle vom Komponisten und Dirigenten Jón Leifs, der durch das befristete Engagement talentierter, aber in ihrer Heimat finanziell schlecht gestellter deutscher Musiker die isländische Musikszene beleben wollte. Bereits 1922 hatte er den Hornisten und Violinisten Otto Böttcher nach Island gelotst, der in Reykjavík eine kleine Musikschule aufbaute und die städtische Big Band gründete.[4]

Busch war ab 1936 als Organist in Dortmund tätig und 1942/43 arbeitete er als Musiklehrer in Bonn, ehe er während des Zweiten Weltkrieges zum Wehrdienst eingezogen wurde. 1946 erhielt er eine Stelle als Dozent an der Pädagogischen Akademie Dortmund.[5]

Werke (Auswahl)

Buschs Kompositionen wurden unter anderem von den Musikverlagen Breitkopf & Härtel und Universal Edition publiziert.[5][6] Zwei seiner Streichquartette erfuhren Uraufführungen durch Rundfunkorchester und eine Sonate wurde 1968 durch die Violinistin Maria Grevesmühl in Bremen uraufgeführt.

Einzelnachweise

  1. Jan Böcker: „Die Orgel störrisch, aber gemeistert...“ Die Konzertauftritte des niederländischen Organisten, Pianisten und Komponisten Gerard Bunk (1888–1958) in Deutschland in Kaiserreich, Weimarer Republik und „Drittem Reich“. Dissertation, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 1995, S. 233.
  2. Eintrag zu Otto Busch im Biographical Dictionary of the Organ. Abgerufen auf organ-biography.info am 30. Mai 2021.
  3. Die Musik. Band 16, 1923, Deutsche Verlags-Anstalt, S. 151.
  4. Árni Heimir Ingólfsson: Jón Leifs and the musical invention of Iceland. Indiana University Press, Bloomington, 2019, ISBN 978-0-253-04404-4, S. 58–59.
  5. a b Kürschners Deutscher Musiker-Kalender. 1954, ISBN 978-3-111-72167-5, S. 159.
  6. Klaus Beckmann: Repertorium Orgelmusik 1150–1998. Schott-Verlag, Mainz 1999, ISBN 978-3-795-70358-5, S. 269.
  7. Originalprogramme der Orgel-Feierstunden (wie auch Briefe Buschs) im Nachlass Gerard Bunk, Stadtarchiv Dortmund, Best. 654.
  8. Helmut Heintel: Gottfried Benns Werk in der Musik. Verlag Gerd Hatje, Hamburg 1995, ISBN 978-3-775-70538-7, S. 23.