Otto Praël

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Joseph Otto Praël (* 4. März 1793 in Hildesheim; † 31. März 1862 in Göttingen) war Königlich Hannoverscher Landbauinspektor und Universitätsbaumeister in Göttingen.

Leben

Praëls Vater war der Leibchirurg Johann Rudolf Praël, seine Mutter war dessen Frau Franziska, geb. Gradewald.

Über Praëls Ausbildung ist nichts bekannt. 1812 erscheint er als Mitglied der Freimaurerloge Pforte des Himmels, ab 1819 wurde er im Staatshandbuch als Landbauconducteur genannt. Für 1820/21 ist eine Studienreise nach Wien, Prag und Eisenstadt belegt, ab 1825 arbeitete er als Landbauverwalter für den unteren Bezirk des Göttingen-Grubenhagenschen Landbaudistrikts mit Sitz zunächst in Hannover, ab 1827 dann in Göttingen. Ab 1825 war Praël Universitäts-Architekt und Architekt für Klosterbauten im Fürstentum Göttingen und Grubenhagen, 1830 wurde er Landbauinspektor und 1831 wurde ihm kommissarisch die Leitung des gesamten städtischen Bauwesens in Göttingen übertragen. Er stieg in dieser Stellung zum Landbaumeister und zum Oberlandbaumeister auf.

Praël war seit 1825 mit Sicherungsmaßnahmen der Burgruine Plesse betraut. Ein Spätwerk Praëls ist der Erweiterungsbau des Chemischen Labors an der Hospitalstraße in Göttingen. Sein Hauptwerk ist die Universitäts-Aula mit dem Skulpturengiebel von Ernst von Bandel. Von seinen Privatbauten ist nur sein eigenes zweigeschossiges siebenachsiges Wohnhaus mit Säulenportikus bekannt; es wurde 1971 abgebrochen.

Werke

Gebäude der Staatsanwaltschaft in Göttingen
  • 1827–29: Neue Anatomie (zusammen mit Justus Heinrich Müller), Göttingen, Berliner Straße (zerstört 1945).
  • 1828–29: Mazerationshaus der Anatomie, Göttingen, Berliner Straße (kriegszerstört)
  • 1830 (Entwurf): Wohnhaus Otto Praël, Göttingen, Weender Landstraße 3, abgebrochen.
  • 1832–35: ehemalige Justizvollzugsanstalt (zuvor Amtsgericht), Göttingen, Obere Masch Straße 9
  • 1834/35: Kaserne, heutiges Amtshaus, Göttingen, Hiroshimaplatz 2
  • 1835–37: Aula der Universität, Göttingen, Wilhelmsplatz 1
  • 1847–50: Wiederaufbau der 1828 abgebrochenen Stadtkirche, Moringen
  • 1854–56: Staatsanwaltschaft (ehemaliges Landgericht; mit Friedrich Doeltz), Göttingen, Waageplatz 7[1]
  • 1855: Schiff der St.-Laurentius-Kirche, Niedernjesa
  • 1858–60: Zweiter Erweiterungsbau des chemischen Labors, Göttingen, ehem. Hospitalstraße 9, abgebrochen

Literatur

  • Thomas Appel: Göttinger Künstlerlexikon. Maler – Grafiker – Bildhauer – Architekten: vom 14. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2022, ISBN 978-3-86395-504-5 (Digitalisat auf library.oapen.org, abgerufen am 11. August 2022), S. 450 f.

Weblinks

Commons: Otto Praël – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Günter Krawinkel, Sid Auffarth: Von Laves bis heute: Über staatliche Baukultur. Vieweg, Braunschweig und Wiesbaden 1988, ISBN 3-528-08736-6, S. 333.