Päpstlicher Thronassistent

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Wappen eines päpstlichen Thronassistenten

Päpstlicher Thronassistent ist ein päpstlicher Auszeichnungstitel und ein Amt des Päpstlichen Hauses.

Definition

Der Päpstliche Thronassistent ist ein besonderer päpstlicher Auszeichnungstitel und ein Ehrenamt innerhalb der Päpstlichen Familie, der auch nach der Reform des Päpstlichen Hauses durch Papst Paul VI. (Motu Proprio Pontificalis domus, 1968) beibehalten wurde.[1] Sie kommen, über die Ehrentitulatur hinaus, auch bei feierlichen nichtreligiösen Zeremonien des Papstes zum Einsatz.

In dem Motu Proprio heißt es unter Abschnitt 7; § 9:

„Die Thronassistenten stehen dem Präfekten des Apostolischen Palastes zu Diensten. Sie haben bei feierlichen nichtreligiösen Zeremonien, von denen Abschnitt 4; § 3 handelt, den Gästen des Papstes die Ehrendienste zu erweisen. Sie haben insbesondere dafür zu sorgen, dass die verschiedenen Dienste, die den Laienmitgliedern der ‚Päpstlichen Familie‘ zugewiesen sind, in der rechten Ordnung ausgeführt werden.“

Die in Frage kommenden nichtreligiösen Zeremonien werden in § 3, wie folgt beschrieben:

„Die nichtreligiösen Zeremonien werden eingeteilt in offizielle Audienzen, z. B. wenn der Papst Könige, Staatsoberhäupter, Ministerpräsidenten oder Außenminister empfängt oder wenn er die diplomatischen Vertreter zur Überreichung ihrer Beglaubigungsschreiben beim Apostolischen Stuhl empfängt, und in Audienzen ohne offiziellen Charakter.“

Die ausgezeichneten Geistlichen haben das Recht, in ihrem Wappen ähnlich einem Titularerzbischof pro hac vice jeweils 10 Quasten (fiocci) zu führen. Mit der Auszeichnung verbunden war früher die Würde eines „Römischen Grafen (Conte Romano)“.

Während das Ehrenamt traditionell nur Geistlichen zugänglich war, sollte es laut dem Motu Proprio von 1968 zukünftig Laien vorbehalten sein. Allerdings wurde beispielsweise auch der Regensburger Bischof Rudolf Graber 1983 dazu ernannt.[2]

Titelträger

Wappen von Erzbischof Marcel Levebvre mit heraldischem Schmuck eines Päpstlichen Thronassistenten

Chronologische Liste der Titelträger mit Jahr der Ernennung:

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Italienischer Text des Motu Proprio Pontificalis domus.
  2. Karl Hausberger: Geschichte des Bistums Regensburg. Band 2: Vom Barock bis zur Gegenwart. Friedrich Pustet, Regensburg 1989, ISBN 3-7917-1188-1, S. 256, (Ausschnittscan).
  3. Martin Bräuer: Handbuch der Kardinäle. 1846–2012. Walter de Gruyter, Berlin u. a. 2014, ISBN 978-3-11-026944-4, S. 47, (Digitalscan).
  4. Johannes Beckmann: Die Missionen von 1840 bis 1870. In: Hubert Jedin (Hrsg.): Handbuch der Kirchengeschichte. Band 6: Die Kirche in der Gegenwart. Halbband 1: Roger Aubert, Johannes Beckmann, Patrick J. Corish, Rudolf Lill: Die Kirche zwischen Revolution und Restauration. Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1971, S. 615–649, hier S. 620, (Ausschnittscan).
  5. Martin Bräuer: Handbuch der Kardinäle. 1846–2012. Walter de Gruyter, Berlin u. a. 2014, ISBN 978-3-11-026944-4, S. 196.
  6. Siegfried Schieweck-Mauk: „... unvergeßliche Jahre“ – Schweizer Studenten am Bischöflichen Lyzeum Eichstätt (1848–1912). Zugleich ein Beitrag zur Geschichte der „Helvetia Eystettensis“ (1864–1890), Auslandssektion des Schweizerischen Studentenvereins (= Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen. 15). SH-Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-89498-174-7, S. 114, (Ausschnittscan).
  7. Martin Bräuer: Handbuch der Kardinäle. 1846–2012. Walter de Gruyter, Berlin u. a. 2014, ISBN 978-3-11-026944-4, S. 286, (Digitalscan).