pCloud

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pCloud

Logo (2021)
Basisdaten

Erscheinungsjahr 2013
Betriebssystem Windows, macOS, Android, iOS, Linux
Kategorie Filesharing
deutschsprachig ja
pcloud.com/de/

pCloud ist ein 2013 in der Schweiz gegründeter Filehosting-Dienst (auch Cloud Storage genannt) für Privatnutzer und Unternehmen. Als Schweizer Unternehmen unterliegt pCloud dem Schweizerischen Datenschutzgesetz. Die Daten werden in einem Datenzentrum in der Europäischen Union oder wahlweise in den USA gespeichert.[1]

Der Basisdienst ist kostenlos und bietet bis zu 10 GB pro Nutzer. Die kostenpflichtigen Premium-Versionen bieten 500 GB oder 2TB Speicher pro Nutzer.[2] Der Service kann mit Hilfe eines Desktop-Clients für Windows, macOS und Linux, per App für Mobilgeräte (iOS und Android) sowie browserbasiert benutzt werden.[3]

pCloud wurde von der Stiftung Warentest im Mai 2019 mit dem Qualitätsurteil GUT (2,5) bewertet und lag punktgleich mit Dropbox und Google Drive auf Platz 5 von 11 getesteten Clouddiensten. Technisch sei pCloud den Testsiegern überlegen. Negativ wurden bei diesen drei Diensten Mängel in Datenschutzerklärung, Nutzungs- oder Geschäftsbedingungen gesehen.[4][5]

Geschichte

Gegründet wurde pCloud 2013 vom heutigen CEO Tunio Zafer und dem CTO Anton Titov mit dem Ziel, einen sicheren und nutzerfreundlichen Cloud-Speicher zu schaffen.[6]

Im Jahr 2019 zählte der Dienst mehr als neun Millionen aktive Nutzer bei 32 Mitarbeitern und arbeitete profitabel.[7]

2021 waren mehr als 13 Millionen aktive Nutzer angemeldet.[8]

Funktionsweise

Mit dem Dienst können Dateien auf allen Geräten gesichert und synchronisiert werden. Im Gegensatz zu Dropbox oder OneDrive, verhält sich pClouds Desktop-App (pCloud Drive) wie ein virtuelles Laufwerk. pCloud Drive ist eine Desktop-Anwendung, die auf dem Computer des Nutzers ein sicheres virtuelles Laufwerk erstellt, mit dem man Dateien in der Cloud speichern, darauf zugreifen und damit arbeiten kann. Mit pCloud Drive lassen sich Dateien in der Cloud verwenden, als wären sie lokal gespeichert, ohne Speicherplatz auf der Festplatte zu belegen. Es können Dateien zur Offlinenutzung markiert werden.[9]

Darüber hinaus unterstützt pCloud die LAN-Synchronisierung, was bedeutet, dass mehrere Geräte im gleichen (Wi-Fi)-Netzwerk die Dateien über das lokale Netzwerk statt über das Internet übertragen können.

Auf dem Handy kann auf die Dateien per App zugegriffen werden und es können automatisch alle Fotos und Videos in die Cloud hochgeladen werden. Die eigenen Medien im sozialen Netzwerk Facebook können per Backup als Sicherheitskopie gespeichert werden. Von anderen Cloud-Speichern der Anbieter Google, Microsoft und Dropbox können die Daten ebenso automatisch gesichert werden.[10]

Mit einem integrierten Mediaplayer und einer Diashow werden Nutzer unterstützt, die ihre Musik-Dateien und Fotos zentral in der Cloud organisieren möchten.[10]

Sicherheit

pCloud erfüllt alle Anforderungen der europäischen Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO).[11] Die Provider der Rechenzentren sind nach SSAE 18 SOC 2 Typ II & SSAE 16 SOC 2 Typ II zertifiziert und erfüllen die höchste Stufe von physischen und technischen Sicherheitsanwendungen.[1]

Alle Dateien werden serverseitig durch eine hochgradige Bit-256-AES-Verschlüsselung und eine Reihe von Firewalls geschützt. Bei der Übertragung der Dateien von und zu den Servern wird ebenfalls eine TLS/SSL-Verschlüsselung angewendet.[12]

Als optionale zusätzliche Schutzschicht wurde pCloud Encryption programmiert. pCloud Encryption ist ein zusätzlicher (kostenpflichtiger) Dienst, der Dateien mittels einer clientseitiger Verschlüsselung nach dem Zero-Knowledge-Prinzip verschlüsselt. Im Crypto-Ordner hinzugefügte sensible Dateien werden vor dem Senden in die Cloud, noch auf dem lokalen Gerät des Benutzers verschlüsselt. Der Verschlüsselungsschlüssel (Crypto Pass) für den Crypto-Ordner ist nur für denjenigen verfügbar, der ihn erstellt – den Benutzer. Dies bedeutet, dass pCloud selbst und z.B. Behörden diese Dateien nicht ohne das Passwort abrufen können.[12]

Die Anmeldung in das pCloud Konto kann per Zwei-Faktor-Authentifizierung erfolgen, zusätzlich lässt sich die App mit einem Entsperr-Code sichern.

Tarife

  • pCloud Basic – kostenloses Konto mit bis zu 10 GB kostenlosem Speicherplatz
  • pCloud Premium – monatliches, jährliches oder Lifetime (einmalige Zahlung) Abonnement für 500 GB Speicherplatz, 30 Tage Papierkorb-Geschichte, 500 GB freigegebener Link Traffic monatlich und Branding von freigegebenen Links
  • pCloud Premium Plus – monatliches, jährliches oder Lifetime (einmalige Zahlung) Abonnement für 2 TB Speicherplatz, 30 Tage Papierkorb-Geschichte, 2 TB freigegebener Link Traffic monatlich und Branding von freigegebenen Links
  • pCloud Family – Lifetime (einmalige Zahlung) Abonnement für bis zu 5 Personen, die untereinander 2 TB Speicherplatz aufteilen können
  • pCloud Encryption – monatliches, jährliches oder Lifetime (einmalige Zahlung) Abonnement für clientseitige Verschlüsselung
  • pCloud Business – monatliches oder jährliches Abonnement für Unternehmen, die 1 TB Speicherplatz pro Nutzer im Business Plan, sowie clientseitige Verschlüsselung erhalten.[13]

Hacker-Wettbewerb

Bei einem weltweiten Hackerwettbewerb im Jahr 2015 wurden 100.000 USD als Preisgeld ausgeschrieben. Hacker und Teilnehmer von Top-Universitäten, darunter Berkeley, Boston, MIT und 523 anderen Organisationen hatten es innerhalb 6 Monaten nicht geschafft, das Verschlüsselungssystem von pCloud zu überlisten. (13)(14)[14][15]

Rezeption

pCloud wurde zahlreichen Tests unterzogen und in den Medien besprochen.[16][17][18][19] Die Computerbild[20] testete im Juni 2020 und stellte den hohen Funktionsumfang und Benutzeroberfläche, sowie Geschwindigkeit der Up- und Downloads und die AES-256 Verschlüsselung heraus. Im Cloudspeichervergleich des Vergleichsportals Netzsieger im Juli 2020 erreichte pCloud 9,5 von möglichen 10 Punkten.[10] Der Branchen-Webseite mobilegeeks gefällt u.a. die große Funktionsvielfalt sowie der Lifetime-Plan mit Einmalzahlung und vergibt in allen Bewertungsfeldern mindestens acht von zehn Punkten.[21]

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Datenregionen pcloud. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  2. Best Cloud Storage 2021. techadvisor.com, 26. März 2021, abgerufen am 17. Mai 2021.
  3. Zugänglichkeit. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  4. Hinter Paywall: Cloud-Dienste im Test. Stiftung Warentest, 24. April 2019, abgerufen am 17. Mai 2021.
  5. Stiftung Warentest: Das ist der beste Cloud-Dienst. t3n.de, 25. April 2019, abgerufen am 17. Mai 2021.
  6. Cloudwards Talks With the Boss: pCloud’s Tunio Zafer. cloudwards.net, 10. November 2020, abgerufen am 17. Mai 2021.
  7. https://techcrunch.com/2019/04/16/dropbox-challenger-pcloud-just-became-profitable/. techcrunch.com, 16. April 2019, abgerufen am 17. Mai 2021.
  8. Europas sicherster Cloud-Speicher. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  9. Was ist pCloud Drive? Abgerufen am 17. Mai 2021.
  10. a b c pCloud. netzsieger.de, 8. Juli 2020, abgerufen am 17. Mai 2021.
  11. Welcome to pCloud's GDPR Compliance Center. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  12. a b Verschlüsselung. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  13. Individuelle Pläne. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  14. The pCloud Crypto Hacking Challenge. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  15. Erhalten Sie Cloud-Verschlüsselung auf höchstem Niveau mit pCloud. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  16. pCloud in der Medien. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  17. pCloud. trusted.de, 5. Juni 2020, abgerufen am 17. Mai 2021.
  18. pCloud im Test 2021: Erfahrungen mit dem verschlüsselten Cloud-Speicher. netzwelt.de, abgerufen am 17. Mai 2021.
  19. pCloud – Der etwas andere Cloud-Anbieter - Home Office Special #4. apfelpage.de, 2. Juli 2020, abgerufen am 17. Mai 2021.
  20. pCloud im Test: Was bietet der Cloud-Speicher? computerbild.de, 5. Juni 2020, abgerufen am 17. Mai 2021.
  21. pCloud: Der etwas andere Cloud-Speicher im Test. mobilegeeks.de, abgerufen am 17. Mai 2021.