PStB 5

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PStB 5
PStB 5 auf einem Werkfoto von Hagans
PStB 5 auf einem Werkfoto von Hagans
Nummerierung: PStB 5
RLE 17
Anzahl: 1
Hersteller: Hagans
Fabriknummer 445
Baujahr(e): 1902
Ausmusterung: nach 1918 verschollen
Bauart: C n2t
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Länge über Puffer: 6860 mm
Länge: 5700 mm
Höhe: 3350 mm
Breite: 2200 mm
Fester Radstand: 1080 mm
Gesamtradstand: 2000 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 15 m
Dienstmasse: 24 t
Höchstgeschwindigkeit: 15 km/h
Anfahrzugkraft: 37,2 kN
Treibraddurchmesser: 800 mm
Steuerungsart: Allan
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 330 mm
Kolbenhub: 350 mm
Kesselüberdruck: 15 bar
Anzahl der Heizrohre: 110
Rostfläche: 0,8 m²
Verdampfungsheizfläche: 40,7 m²
Wasservorrat: 2,5 m³
Brennstoffvorrat: 1 t
Zugbremse: Körting-Saugluftbremse,
Handbremse

Die Dampflokomotive PStB 5 war eine schmalspurige Lokomotive der meterspurigen Plettenberger Straßenbahn. Sie wurde 1901 von der Erfurter Maschinenfabrik Christian Hagans hergestellt und war bis 1908 bei der Plettenberger Straßenbahn im Dienst. Dann wurde sie an die Ruhr-Lippe-Eisenbahnen als RLE 17 verkauft, wo sie bis zum Ersten Weltkrieg eingesetzt war. Sie wurde dann an die Heeresfeldbahn abgegeben und ist verschollen.

Geschichte

Durch den Bau der Oestertalsperre war eine Verkehrszunahme auf der Plettenberger Straßenbahn zu erwarten. Gleichzeitig musste für die Strecke, auf der sonst vorrangig zweiachsige Trambahnlokomotiven eingesetzt wurden, eine stärkere Lokomotive konstruiert werden.

Die Erfurter Maschinenfabrik Hagans hatte eine seitenverschiebbare Hohlachse entwickelt, um Lokomotiven mit größerem Reibungsgewicht und mehreren Treibachsen auf kurvenreichen Strecken mit minimalem Kurvenradius einzusetzen. Auf Grund einer Bestellung von 1901 wurde 1903 die Lokomotive ausgeliefert.[1] Die Lokomotive erhielt entsprechend ihrem Verwendungszweck den Namen Oester und die Nummer 5.[1]

Über die Betriebserfahrungen der komplizierten Lokomotive ist wenig bekannt. Zwar konnte sie einen minimalen Kurvenradius von 15 Metern befahren und besaß eine 50 % höhere Zugkraft als die PStB 3 und 4,[1] die minimale Geschwindigkeit von 15 km/h machte jedoch ihren Einsatz weitgehend kompliziert.

RLE 17

Als die Oestertalsperre fertiggestellt war, wurde die Lokomotive 1908 an die Ruhr-Lippe-Eisenbahnen abgegeben, wo sie die Nummer 17 erhielt. Die Lok wurde dort vorrangig im bahneigenen Steinbruch in Müschede eingesetzt.[2]

Nach einem Rahmenbruch musste die Lokomotive 1911 bis 1912 umgebaut werden, dabei wurden Kessel und Rahmen um einen Meter verlängert[2] und die dritte Achse im Rahmen fest gelagert. Im Ersten Weltkrieg wurde die Lok 1916 an die Heeresfeldbahn abgegeben, wo sich ihr Spur verliert.

Technische Merkmale

Die vorderen beiden Achsen der Lokomotive waren in einem Blechrahmen fest gelagert, das Innen-Triebwerk trieb die erste Achse an. Die zweite Achse war mit der ersten Achse durch außen liegende Kuppelstangen verbunden. Die dritte Achse war als Hohlachse ausgebildet, in einem Bisselgestell im Rahmen gelagert und wurde ebenfalls durch seitenbewegliche Kuppelstangen angetrieben. Dieses Gestell war als Außenrahmen ausgebildet, die Achse wurde über Hallsche Kurbel angetrieben.

Der Kessel wurde von zwei Strahlpumpen gespeist. Er hatte 110 Heizrohre mit einem Außendurchmesser von 44 mm und einem Innendurchmesser von 39,5 mm. Auf dem Kesselscheitel befanden sich zwei Sicherheitsventile Bauart Ramsbotton, ein Dampfläutewerk und der Dampf- sowie der Sanddom.

Literatur

  • Wolf Dietrich Groote: Die Plettenberger Kleinbahn. Verlag Kenning, Nordhorn 1994, ISBN 3-933613-56-6, S. 59–60.
  • Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 6 Nordrhein-Westfalen. Nordöstlicher Teil. EK-Verlag, Freiburg 2000, ISBN 3-88255-664-1, S. 350.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Wolf Dietrich Groote: Die Plettenberger Kleinbahn. Kenning, erw. Neuauflage, Nordhorn 2002, ISBN 3-933613-56-6, S. 59
  2. a b Wolf Dietrich Groote: Die Plettenberger Kleinbahn. Kenning, erw. Neuauflage, Nordhorn 2002, ISBN 3-933613-56-6, S. 60