PT-Schnellboot

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Abzeichen der Mosquito Fleet

PT boat ist eine abgekürzte Bezeichnung für Patrol Torpedo boats (dt.: Patrouillen-Torpedo-Boote) der US Navy im Zweiten Weltkrieg. Entgegen dieser Kennzeichnung war die offizielle Klassifikation aber motor torpedo boat, wie bei der britischen Royal Navy. Die PT-Boot-Flotte der US Navy war auch unter dem Namen Mosquito Fleet bekannt.

Die PT-Boote wurden in großer Stückzahl zur Überwachung der von Riffen und Atollen geprägten Inselwelt des Pazifiks, aber auch im Mittelmeer und im Ärmelkanal eingesetzt. Insgesamt wurden während des Krieges mehr als 700 PT-Boote gebaut. Die Standardbesatzung betrug 14 Mann, die für alle Positionen an Bord ausgebildet waren.

USS PT 105 operiert mit anderen Einheiten der Motor Torpedo Boat Squadron Five im Juli 1942 vor der US-Ostküste

Konstruktion

Die Elco Naval Division, Bayonne, New Jersey, baute den Großteil der Boote, etwa 200 Boote baute Higgins Industries in New Orleans, weitere kamen aus kanadischer Produktion. Die Boote der Higgins-Werft nannte man auch PT-71-Klasse (221 Boote), die Boote der Elco-Werft wurde als PT-103-Klasse klassifiziert (358 Boote) und die Boote der kanadischen Werft heißen offiziell Vosper-Klasse PT-368 (140 Boote).[1]

Das Design der Boote war stark von den britischen MTB beeinflusst. Die aus Holz gebauten Boote wurden in industrieller Serienfertigung zum Teil im Binnenland gefertigt und waren mit aufgeladenen Zwölfzylinder-V-Motoren motorisiert. Die Ottomotoren der Packard Motor Car Company vom Typ 4M-2500 (M=Marine) mit einem Hubraum von 2490 Kubikzoll (entspricht 40,8 Litern) leisteten zwischen 1200 und 1500 bhp (brake horsepower), also zwischen 1216 und 1521 PS. Die aus dem Flugmotor Liberty L-12 entwickelten Motoren hatten einen extrem hohen Verbrauch: Mit mehr als 11.000 Litern Benzin an Bord konnten die PT-Boote nur etwa zwölf Stunden fahren.

Einsatzkonzept

Die Vielzahl der Boote sollte es der US Navy erlauben, die unübersichtlichen Seegebiete des Pazifiks zu überwachen und unbemerkte gegnerische Schiffsbewegungen zu unterbinden. Ihre Torpedobewaffnung sollte es den PT-Booten unter günstigen Umständen erlauben, auch ein feindliches Schlachtschiff zu versenken. Tatsächlich wurde im Krieg kein Schlachtschiff oder ein anderes Großkampfschiff versenkt.

Die kleinen Schnellboote konnten wegen ihres geringen Tiefgangs bis in unmittelbare Ufernähe fahren und bei Landungsoperationen Feuerunterstützung geben. Manchmal wurden sie auch zum Transport kleinerer Truppenteile benutzt.

Technische Daten der Standardversion

Abmessungen

Motorisierung

  • Drei Packard-Marinemotoren mit je ca. 1500 PS
  • Höchstgeschwindigkeit: 48 Knoten

Bewaffnung

bei einigen Booten:

Die Ausrüstung variierte. Besonders die Bewaffnung nahm im Laufe des Krieges ständig zu, so waren gegen Ende des Krieges auch im Gebrauch:

  • Raketenstartgestell für 16 ungelenkte Raketen
  • 40-mm-Bofors-Schnellfeuerkanonen (anstatt der 20-mm-MK)
  • 22,5-Zoll-Torpedostartgestelle anstelle der Rohre

Einige Boote wurden auch zum Einsatz gegen Küstenfrachter zu Kanonenbooten umgebaut, wobei als Gewichtsausgleich auf das Mitführen von Torpedos verzichtet wurde.

Trivia

  • Das rückblickend wohl bekannteste Schnellboot war PT 109, das unter dem Kommando des späteren US-Präsidenten John F. Kennedy im Pazifikkrieg eingesetzt war; biografisch aufbereitet von dem Autor Robert J. Donovan als Buch PT 109: John F. Kennedy in WWII und 1963 verfilmt unter dem Titel Patrouillenboot PT 109.
  • PT 109 ist als Noppensteinbausatz der Firma Cobi erhältlich. Dieses Set ist mit 3726 bzw. 3763 Teilen in der limitierten Auflage das größte Set des polnischen Herstellers (Stand Sept. 2021).
  • PT 41 evakuierte 1942 Douglas MacArthur von den Philippinen, was unter anderem Thema des 1945 von John Ford gedrehten Films Schnellboote vor Bataan ist.
  • Im Anime Black Lagoon spielt ein PT-Boot als Arbeits- und Fortbewegungsmittel der Protagonisten eine wichtige Rolle.

Weblinks

Commons: PT-Schnellboot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hugh und David Lyon: Kriegsschiffe von 1900 bis heute Technik und Einsatz. Buch und Zeit Verlagsgesellschaft mbH, Köln 1978, S. 267.