Paepcke (Adelsgeschlecht)
Paepcke, auch Paepke ist der Name eines ursprünglich mecklenburgischen Briefadels-Geschlechts.
Geschichte
Das Adelsgeschlecht geht zurück auf eine bürgerliche, in Mecklenburg und Vorpommern wirkende Akademikerfamilie Papke/Päpke, zu der auch der Greifswalder Bürgermeister Johann Carl Gottfried Paepke gehört. Einzelne Glieder erwarben seit dem 18. Jahrhundert Landbesitz in Mecklenburg, mit dem sie landtagsfähig wurden.
Kaiser Ferdinand I. von Österreich erhob mit Diplom, ausgegeben in Wien am 23. Februar 1839, den mecklenburg-schwerinschen Justizrat Moritz Christian Paepcke auf Lütgenhof mit dem Prädikat Edler von in den Adelstand. Die Anerkennung durch Großherzog Friedrich Franz II. erfolgte am 21. Oktober 1839.[1] Im Jahr 1840 wurde er in den Mecklenburgischen Adel rezipiert.
Die Familie blieb bis 1945 auf Lütgenhof und übernahm nach Flucht und Enteignung das Gut Bredeneek (Lehmkuhlen) aus der Erbschaft von Bodild von Paepcke, geb. Donner.
Besitzungen
- 1755–1901 Quassel
- 1815–1945 Schloss Lütgenhof, mit Dassow, Vorwerk und Neuvorwerk
- 1815–1945 Prieschendorf (heute Ortsteil von Dassow), mit Benedictenwerk (= Hanstorf, Ortsteil von Papenhusen), Flechtkrug und Anteil an Tramm (Roggenstorf)
- 1917–1945 Holm
- 1945–dato Bredeneek / Holstein (heute nur noch Hof; das Schloss wurde 2004 verkauft)
- nach 1990: Tützpatz (nur Stallanlagen, Schweinezucht)
Wappen
Das Wappen ist gespalten. Es zeigt vorn in blauem Feld auf grünem Grund zwei üppige Kornpflanzen mit zwei Ähren in ihrer natürlichen Gestalt, hinten in goldenem Feld ein roter geschlossener rechtsgekehrter Adlerflug, jede Sachse mit einer von Silber und Blau geteilten Raute belegt. Auf dem gekrönten Helm die Kornähren und der Flug wie im Schild. Die Helmdecken sind rechts blau silbern, links gold und rot.[2]
Namensträger
- Moritz Christian von Paepcke (1776–1857), Justizrat, Gutsherr, Landtagsdeputierter
- Johann Carl Gottfried Paepke (1797–1858), Bürgermeister von Greifswald
- Hendrik von Paepcke (* 1974), deutscher Vielseitigkeitsreiter und Unternehmer
- Die Malerin Elisabeth von Eicken heiratete in die Familie ein.[3] Sie heiratete 1897 Jeffry Henry Edler von Paepke (1844–1932), Besitzer von Gut Quassel,[4] blieb als Künstlerin jedoch unter ihrem Geburtsnamen bekannt.
Literarisches
- Alexander Paepcke ist eine Figur aus Uwe Johnsons Romanzyklus Jahrestage.[5]
Literatur
- Gustav von Lehsten: Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche (1755). Johann Gottfried Tiedemann. Rostock 1864, S. 191
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch des Adels. Briefadelige Häuser/ Alter Adel und Briefadel, Justus Perthes, Gotha. Jg.: 1926, 1936, 1940. Letzte Ausgaben zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft.
- Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser, B (Briefadel), Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn, Jg. 1974, 1985. Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird.
- Gothaisches Genealogisches Handbuch, Adelige Häuser, Band 1, Verlag des Deutschen Adelsarchivs, Marburg 2015. ISBN 978-3-9817243-1-8
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Maximilian Gritzner: Standes-Erhebungen und Gnaden-Acte deutscher Landesfürsten während der letzten drei Jahrhunderte. Nach amtlichen Quellen. II. Braunschweig bis Württemberg und Anhang und General-Register. Herzogthum Mecklenburg-Schwerin (Grossherzog Paul Friedrich.), 1839. 21. 10. Paepcke. C. A. Starke, Görlitz 1881, S. 592 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 6. Juni 2022]).
- ↑ Nach v. Lehsten (Lit.)
- ↑ Zerahn, Annelies: Leben und Wirken der Malerin Elisabeth Edle von Paepcke, geb. von Eicken. Nürnberg, 1942, unveröffentlichtes Manuskript im Archiv der Gemeinde Ahrenshoop, S. 13.
- ↑ Ruth Negendanck: Künstlerkolonie Ahrenshoop. Eine Landschaft für Künstler. Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2011, ISBN 978-3-88132-294-2, S. 55.
- ↑ Paepcke, Alexander, in: Kleines Adreßbuch für Jerichow und New York, abgerufen am 26. Dezember 2016