Palatingarde

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mitglied der Palatingarde in Uniform

Die Palatingarde (it. Guardia palatina d'onore) war neben der Schweizergarde, der Nobelgarde und dem Gendarmeriekorps der Vatikanstadt eine der vier päpstlichen Garden.

Das Korps war bereits 1850 durch Pius IX. aus Milizverbänden des Kirchenstaates begründet worden und bestand auch nach dem im Sommer 1870 erfolgten Einmarsch italienischer Truppen unter König Viktor Emanuel II. in Rom weiter. Ihre übliche Bewaffnung bestand aus Gewehren und Pistolen. Im Gegensatz zur Nobel- und Gendarmeriegarde war sie nie beritten und bestand aus maximal 500 Bürgern[1] der Stadt Rom. Sie war nach dem Palatin-Hügel in Rom benannt. Im Zweiten Weltkrieg schützte die während der deutschen Besatzung durch Hilfsgardisten verstärkte Palatingarde insbesondere die exterritorialen Besitzungen des Heiligen Stuhls.[2][3] 1969 wurde die Palatingarde – gemeinsam mit der Nobelgarde – durch Papst Paul VI. aufgelöst.

Einzelnachweise

  1. Ulrich Nersinger: Das Gendarmeriekorps des Vatikanstaates. (Memento vom 9. Dezember 2010 im Internet Archive) zenit.org, 3. September 2007, abgerufen am 19. Februar 2010
  2. Ulrich Nersinger: Soldaten des Papstes: eine kleine Geschichte der Päpstlichen Garden (Nobelgarde, Schweizergarde, Palatingarde und Gendarmerie), Mayer, Klosterneuburg-Wien 1996, ISBN 3-901025-59-6.
  3. Ulrich Nersinger: Eine Armee von Schutzengeln. In: VATICAN magazin 4/2007, S. 11–13 (online; PDF; 1,6 MB).