Panzerschlacht vor Warschau

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Die Panzerschlacht vor Warschau auch Panzerschlacht von Radzymin oder Wołomin genannt, war eine Schlacht im Zweiten Weltkrieg zwischen vier Divisionen der Heeresgruppe Mitte unter Generalfeldmarschall Model und der sowjetischen 2. Panzerarmee, die vom 1. bis zum 4. August 1944 nordöstlich von Warschau stattfand.

Vorgeschichte

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Die Offensive des linken Flügels der 1. Weißrussischen Front von Kovel bis Warschau (18.–31. Juli 1944)

Im Rahmen der Operation Bagration begann am 18. Juli der bis dahin passiv gebliebene südliche Flügel der 1. Weißrussischen Front im Frontabschnitt bei Kowel anzugreifen. Da die deutschen Truppen diesen Frontabschnitt am besten gesichert hatten, wurden durch die Rote Armee enorme militärischen Kräfte konzentriert. Diese übertrafen sogar die Kräftekonzentration während des Durchbruchs durch die Heeresgruppe Mitte. Die Überlegenheit der Roten Armee war so erdrückend, dass die deutschen Stellungen geradezu überrollt wurden. Bereits nach zwei Tagen, überschritten die sowjetischen Verbände den Bug. Die sowjetische 2. Panzerarmee ging erst am 22. Juli zum Angriff über. Die Armeen der 1. Weißrussischen Front konnten nahezu ungehindert bis zur Weichsel vorstoßen. Am 24. Juli wurde Lublin genommen; bereits am nächsten Tag standen Vorauskräfte an der Weichsel. Die 69. Armee überquerte den Fluss und konnte am 29. Juli den ersten Brückenkopf südlich von Puławy errichten[1] und die 8. Garde-Armee am 1. August südlich von Warschau bei Magnuszew einen Brückenkopf über die Weichsel bilden.

Durch diesen 180 Kilometer langen Vormarsch hatten die sowjetischen Angriffskräfte den südlichen Eckpfeiler der Heeresgruppe Mitte weit überflügelt und konnten nun durch einen Schwenk nach Norden ungehindert in deren Rücken vorstoßen. Mit dem Brückenkopf bei Magnuszew eröffnet sich für die Rote Armee die Möglichkeit, Warschau einzukesseln und ohne aufwendige Straßenkämpfe einzunehmen.

Am 27. Juli 1944 begann dann die 2. Panzerarmee gemeinsam mit der Infanterie der 8. Garde-Armee in breiter Front aus dem Raum Puławy den Vorstoß in Richtung der polnische Hauptstadt Warschau. Die sowjetischen Truppen beabsichtigten, den Warschauer Vorort Praga aus der Bewegung heraus zu nehmen und weiter im Norden die Narew-Brücken von Zegrze und Serock zu sichern. Dem sowjetischen 3. Panzerkorps gelang über einen schmalen Korridor über Mińsk Mazowiecki und Wołomin ohne Deckung durch Infanterie oder Kavallerie der operative Durchbruch.[2] Am 31. Juli trat für das sowjetische 3. Panzerkorps die Situation ein, dass es nicht mehr in der Lage war, sich gegen die gegen sie angetretene Kampfgruppe der 19. Panzerdivision durchzusetzen.[3] Am 1. August war das Panzerkorps als auch die sowj. 2. Panzerarmee gezwungen in die Defensive zu gehen.[4]

Diese Entwicklung wurde von Generalfeldmarschall Model vorausgesehen und für einen überraschenden Gegenschlag genutzt.[5]

Verlauf

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Die Panzerschlacht vor Warschau (1.–4. August 1944)

Nach dem Operationsplan von Generalfeldmarschall Model sollte in der ersten Phase durch einen Zangenangriff auf die Ortschaft Okuniew das sowj. 3. Panzerkorps im Rücken von den Verbindungen abgeschnitten werden. In der zweiten Phase sollte ein konzentrischer Angriff durch vier Panzerdivisionen erfolgen, um die eingekesselten Verbände zu zerschlagen. Anschließend war geplant gegen das 8. Garde-Panzerkorps vorzugehen.

Für die Umsetzung des Operationsplanes war es notwendig der neu aufgestellten deutschen 9. Armee eiligst Verstärkungen zuzuführen.

Zunächst stand nur die aus Italien abgezogene Panzer-Division „Hermann Göring“ zur Verfügung. Ihr gelang es am 28. und 29. Juli gemeinsam mit einer Kampfgruppe der 19. Panzerdivision sowie der 73. Infanterie-Division den Weichsel-Abschnitt im Raum der östlichen Vorstadt Praga zu halten. Inzwischen war die 19. Panzer-Division aus ihrem Frontabschnitt bei Białystok herausgelöst worden. Ihr gelang es, das sowjetischen 3. Panzerkorps 3 km vor der Brücke bei Zegrze aufzuhalten.

Die SS-Division „Wiking“ und die 4. Panzer-Division hatten gerade einen Angriff des bei Kleszczele durchgebrochenen Gegners gestoppt. Nun wurden sie eilends aus der Front herausgezogen und erreichten am 31. Juli bzw. am 2. August den neuen Einsatzraum.

Die Panzerschlacht vor Warschau begann am 1. August mit einem Zangenangriff einer aus Ostpreußen kommenden Kampfgruppe der 19. Panzer-Division und der SS-Division „Wiking“ auf die Ortschaft Okuniew. Die andere Kampfgruppe der 19. Panzerdivision griff aus Nordwesten kommend gegen Radzymin an, während die SS-Division „Wiking“ beiderseits der Straße Węgrów–Okuniew und die SS-Division „Totenkopf“ aus den Raum Kałuszyn in allgemeiner Richtung Südwest auf Minsk-Mazowiecki vorgingen. Es gelang, die Straße Wyskow–Warschau freizukämpfen und dabei das sowjetische 3. Panzerkorps einzuschließen. Nach dem vollständigen Eintreffen der deutschen 4. Panzer-Division wurde auch das verlorene Radzymin zurückerobert. Am 3. August war das sowj. 3. Panzerkorps im Raum um Wolomin zusammengedrängt. Nun griffen 4 deutsche Panzer-Divisionen konzentrisch aus 4 Richtungen an. Bis zum 4. August wurde das Panzerkorps aufgerieben. Entlastungsangriffe des sowjetischen 16. Panzerkorps sowie motorisierter Infanterieverbände der Polnischen 1. Armee wurden abgeschlagen.[6]

Die Kämpfe wurden mit bemerkenswerter Heftigkeit ausgetragen, wobei die sowjetischen Verbände erhebliche Verluste erlitten. So verblieben der 2. Panzerarmee nach den Kämpfen 263 von 810 Panzern und Sturmgeschützen. Das 3. Panzerkorps war aufgerieben worden, das 8. schwer angeschlagen und das 16. hatte erhebliche Ausfälle hinnehmen müssen.[7]

Nach der Schlacht

Es war eigentlich geplant, die Gefechte in diesem Raum fortzusetzen, doch inzwischen trafen neue Hiobsbotschaften von anderen Frontabschnitten ein. Schon am 1. August waren drei Kompanien des PGR74 der 19. in Richtung Magnuszew umgeleitet worden.[8] Noch am 4. August mussten weitere Teile der 19. Panzer-Division und am nächsten Tag die Panzer-Division „Hermann Göring“ aus dem Geschehen herausgelöst und um das umkämpfte Warschau herum Richtung Magnuszew in Marsch gesetzt werden, um den sowjetischen Brückenkopf (Warka-Brückenkopf) westlich der Weichsel anzugreifen.

Die SS-Division „Totenkopf“ wurde an die Abwehrfront zwischen Bug und Weichsel verlegt, die 4. Panzerdivision nach Kurland (Unternehmen Doppelkopf).

Nach der Schlacht bildete sich der Brückenkopf von Praga/Warschau, der von den Resten der 73. ID, der Gren.Brig. 1131 und einer dahinter gestaffelten Kampfgruppe der 19. Panzerdivision gehalten wurde. Diese geringe Besatzung blieb fast ein Monat unverändert.[9]

Obwohl die sowj. 2. Panzerarmee aufgrund ihrer hohen Verluste und ihres Zustandes am 5. August aus der Front herausgelöst werden musste, war die Schlacht nur der Auftakt der Kämpfe im Raum um Warschau. Es rückten mehrere sowjetische Armeen und die polnische 1. Armee heran und blieben zumindest vor Warschau bis zum 1. September untätig. Die Rote Armee verfügte hier geradezu über einen Overkill an militärischen Kräften.[10]

Folgen

  • Unter dem Eindruck, dass sowjetische Panzer bereits den Stadtteil Praga östlich der Weichsel erreicht hätten, gab der Chef der AK in Polen, General Bór-Komorowski, im Einvernehmen mit der Delegation der Exilregierung aus London, den Befehl, den Aufstand in Warschau durchzuführen. Am 1. August um 17:00 begann die polnische Heimatarmee (Armia Krajowa) den Warschauer Aufstand um die Hauptstadt selbst zu befreien. Zunächst schien dieser Plan auch aufzugehen. Aber, dass mit der Panzerschlacht vor Warschau am 4. August der Angriff der Sowjetarmee vor Warschau gestoppt wurde, konnte niemand von der Führung der Armia Krajowa vorhersehen.[11]
  • Mit der Panzerschlacht vor Warschau hatte die Rote Armee – um es mit Clausewitz zu sagen – den Kulminationspunkt der Operation Bagration überschritten. Nach wochenlangen ununterbrochenen Kämpfen waren die Truppen erschöpft und die Nachschublinien überdehnt.[12] Die Fronten der Heeresgruppe Mitte konnten in der Folge vorübergehend stabilisiert werden.
  • Der Versuch der Roten Armee, Warschau aus der Bewegung heraus zu nehmen, zeugt von dem Willen Warschau zu befreien. Dieses Vorhaben scheiterte aber mit der Niederlage der sowjetischen 2. Panzerarmee in dieser Schlacht. Das Verhalten der Roten Armee nach der Schlacht ist zumindest als hinhaltend zu bezeichnen. Eine Befreiung Warschaus wäre in dieser Situation allerdings nur mit hohen Opfern im Häuserkampf zu erreichen gewesen.[13]

Einschätzung

Ende Juli 1944 schien das Ende des Krieges in Europa unmittelbar bevorzustehen. Die Wehrmacht kollabierte an allen Fronten, vor allem die Ostfront drohte wie ein Kartenhaus zusammenzustürzen. Der deutsche Sieg in dieser Panzerschlacht bedeutete, dass ein Durchstoß der Rote Armee entlang der Weichsel bis zur Ostsee und eine Einkesselung zweier Heeresgruppen verhindert wurde. Dieses hätte nicht nur den Zusammenbruch der Ostfront bedeutet, sondern das frühzeitige Ende des Krieges zur Folge gehabt.[14]

Vergleich der Armeen

Beteiligte Verbände der Wehrmacht

Verbände der 1. Weißrussischen Front (1. August 1944)

(Kommandeur: Generaloberst Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski)

  • Direkt unterstellt
    • 2. Garde-Kavallerie-Korps
    • 4. Garde-Kavallerie-Korps
    • 7. Garde-Kavallerie-Korps
    • 4. Durchbruchsartilleriekorps
    • 1. Garde-Panzerkorps
    • 1. mechanisiertes Korps
    • 9. Panzer-Korps
    • 11. Panzer-Korps
  • 8. Garde-Armee (General W. I. Tschuikow)
    • 4. Garde-Schützen-Korps
    • 28. Garde-Schützenkorps
    • 29. Garde-Schützenkorps
    • 11. schwere Garde-Panzerbrigade
  • 28. Armee
  • 47. Armee (Generalleutnant N. I. Gussew)
  • 48. Armee
  • 65. Armee
  • 69. Armee
  • 70. Armee
  • 2. Panzerarmee (Generalleutnant A. I. Radsijewski) mit 810 Panzer und Selbstfahrlafetten[15]
    • 8. Garde-Panzerkorps (Generalmajor A. F. Popow)
    • 3. Panzerkorps (Generalmajor N. D. Wedenejew)
    • 16. Panzerkorps (Generalmajor I. W. Dubowoj)
  • 1. Polnische Armee (General Zygmunt Berling)
    • 1. Armeekorps
    • 2. Armeekorps
    • 1. Panzer-Korps

Literatur

  • Rolf Hinze: Ostfrontdrama 1944 – Rückzugskämpfe der Heeresgruppe Mitte. Motorbuchverlag, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-01138-7, S. 391–400.
  • Rolf Hinze: Die 19. Panzer-Division. 1939–1945. Edition Dörfler im Nebel-Verlag, Eggolsheim 2003, ISBN 3-89555-093-0.
  • Karl-Heinz Frieser: Ein zweites „Wunder an der Weichsel“ – Die Panzerschlacht vor Warschau im August 1944 und ihre Folgen. In: Hans-Jürgen Bömelburg, Eugeniusz Cezary Król, Michael Thomae (Hrsg.): Der Warschauer Aufstand 1944. Schöningh, Paderborn 2011, ISBN 978-3-506-72905-7, S. 45–64.
  • Hanns von Krannhals: Der Warschauer Aufstand 1944. Bernard & Graefe, Frankfurt am Main 1962.
  • Kriegstagebuch der Heeresgruppe Mitte: Akte 767. 16.9.–30.9.1944. Enthält vor allem Kämpfe um Warschau. - https://wwii.germandocsinrussia.org/de/nodes/749#page/1/mode/grid/zoom/1
  • Norman Davies: Rising '44. The Battle for Warsaw. Macmillan, London 2003, ISBN 0-333-90568-7 (englisch).
  • Norman Davies (Autor), Thomas Bertram (Übersetzer): Aufstand der Verlorenen. Der Kampf um Warschau 1944. Droemer, München 2004, ISBN 3-426-27243-1.
  • Lew Besymenski: Der sowjetische Vorstoß auf die Weichsel. In: Bernd Martin, Stanislawa Lewandowska (Hrsg.): Der Warschauer Aufstand 1944. Deutsch-Polnischer Verlag, Warschau 1999, S. 90–99.

Weblinks

  • Norbert Bączyk: Sowiecki 16 Korpus Pancerny pod Warszawą (29 lipca–6 sierpnia 1944) (polnisch)

Einzelnachweise

  1. Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. - Band 8: Karl-Heinz Frieser, Klaus Schmider, Klaus Schönherr, Gerhard Schreiber, Krisztián Ungváry, Bernd Wegner: Die Ostfront 1943/44 – Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten. Im Auftrag des MGFA hrsg. von Karl-Heinz Frieser, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 2007, XVI, 1320 S., ISBN 978-3-421-06235-2. - S. 567
  2. Kurt von Tippelskirch: Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Athenäum-Verlag Junker und Dünnhaupt, Bonn 1951. (Russische Übersetzung)
  3. Panzerangriff: Panzerarmeen im Offensiveinsatz an der Front nach den Erfahrungen des Großen Vaterländischen Krieges von Radzievsky Alexey Ivanovich link, Übersetzung des Abschnittes aus dem Russischen betreffs der 2. Panzerarmee: „Besonders schwierig war die Situation für Panzerarmeen beim Übergang zur Verteidigung, wenn Angriffe erfolglos blieben, Gegenangriffe großer gegnerischer Streitkräfte abgewehrt werden mussten und wenn sie in erheblicher Entfernung vom Rest der Fronttruppen agierten (2. Panzerarmee östlich von Warschau, …). Die Flanken dieser Armeen waren offen, die Versorgungs- und Evakuierungswege waren gestreckt und an einigen Stellen unterbrochen; es war schwierig, interne Umgruppierungen der Armee durchzuführen. Das Zusammenwirken der Armeeformationen war aufgrund der gestörten Verbindungen schwierig. Die Komplexität der Situation wurde noch dadurch verschärft, dass die Armeen ohne angemessene Luftdeckung blieben.“
  4. ЦАМО РФ. Ф. 307. Оп. 4148. Д. 196. 46, 47 л. – ЦАМО РФ – Zentralarchiv des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation. – Am 1. August befiehlt Radziejewski der Armee, in die Defensive zu gehen.
  5. Rolf-Dieter Müller: Der letzte deutsche Krieg 1939–1945. Stuttgart 2005, S. 283.
  6. Rolf Hinze: Die 19. Panzer-Division, S. 143
  7. Karl-Heinz Frieser: Ein zweites „Wunder an der Weichsel“ – Die Panzerschlacht vor Warschau im August 1944 und ihre Folgen. In: Hans-Jürgen Bömelburg, Eugeniusz Cezary Król, Michael Thomae (Hrsg.): Der Warschauer Aufstand 1944. Schöningh, Paderborn 2011, S. 54–55.
  8. HASSO KRAPPE: Der Warschauer Aufstand in der Erinnerung eines Offiziers der Wehrmacht – In: Der Warschauer Aufstand 1944 (Martin/Lewandowska), S. 293
  9. Hanns von Krannhals: Der Warschauer Aufstand 1944. S. 153
  10. Hanns von Krannhals: Der Warschauer Aufstand 1944. S. 153. - „Die Sowjetarmee kannte die Schwäche dieses Brückenkopfes bei Praga … Dem Brückenkopf gegenüber standen im Rahmen der 1. Weißrussischen Front Rokossowskis zwei ganze Armeen, die 70. Und die 47. Schon eine der beiden Armee hätte jederzeit den Brückenkopf eindrücken können.“
  11. TADEUSZ SAWICKI: Strategie, Kampfhandlungen und Verluste auf polnischer Seite – In: Der Warschauer Aufstand 1944 (Martin/Lewandowska), S. 127–128
  12. Die Stavka-Entscheidungen vom 27. Juli, gleichzeitig Ostpreußen zu umzingeln (und zwar sowohl vom Baltikum als auch von Polen aus), in Südpolen gegen Tschenstochau und Krakau vorzustoßen und bei Warschau die Weichsel zu überqueren, das war im Grunde zu viel. Die Möglichkeiten der Deutschen wurden unterschätzt, z. B. das Herbeischaffen neuer Truppen nach Polen. Deshalb war der deutsche Gegenschlag für Rokossovskij und Radzievskij eine Überraschung, da dieser den ganzen rechten Flügel von Rokossovskij gefährdete. Am 30. Juli drahtete Radzievskij an Rokossovskij: „Mir geht bald der Atem aus“. Von 810 Panzern am 18. Juli waren seiner Armee am 4. August nur noch 186 T‑34, 53 M4 und 24 DC-Panzer übriggeblieben. Auch wurde jetzt die allgemeine Ermattung der Truppen aller Armeen der 1. Belorussischen Front nach dem mehrmonatigen Vormarsch spürbar. So beklagte Rokossovskij am 31. Juli gegenüber der Stavka die „ständige Trennung der Truppen von den Versorgungsbasen“. Lew Besymenski. Der sowjetische Vorstoß auf die Weichsel – In: Der Warschauer Aufstand 1944 (Martin/Lewandowska), S. 92
  13. Karl-Heinz Frieser: Ein zweites „Wunder an der Weichsel“ – Die Panzerschlacht vor Warschau im August 1944 und ihre Folgen. In: Hans-Jürgen Bömelburg, Eugeniusz Cezary Król, Michael Thomae (Hrsg.): Der Warschauer Aufstand 1944. Schöningh, Paderborn 2011, S. 62.
  14. … Die Abteilung Fremde Heere Ost unter Generalmajor Gehlen hatte schon längst den archimedischen Punkt erkannt, an dem die deutsche Front ausgehebelt werden konnte, nämlich der Frontvorsprung bei Kovel. Von hier aus hätten die Panzerverbände der Roten Armee in kürzester Zeit über Warschau an die Ostsee vorstoßen und zwei Heeresgruppen einschließen können. Anschließend wäre die gesamte Ostfront zusammengebrochen und der Weg nach Berlin frei gewesen. – Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg – Band 10/1: Der Zusammenbruch des Deutschen Reiches 1945 und die Folgen des Zweiten Weltkrieges – Teilbd. 1: Die militärische Niederwerfung der Wehrmacht. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 2008, 947 S., ISBN 3-421-06237-4. - S. 602–603
  15. Lew Besymenski. Der sowjetische Vorstoß auf die Weichsel – In: Der Warschauer Aufstand 1944 (Martin/Lewandowska), S. 92