Stranka demokratske akcije
Stranka demokratske akcije | |
---|---|
Parteivorsitzender | Bakir Izetbegović |
Generalsekretär | Halid Genjac |
Ehrenvorsitzender | Alija Izetbegović (1925–2003) |
Gründung | 26. Mai 1990 |
Hauptsitz | Mehmeda Spahe 14, Sarajevo |
Ausrichtung | Wertkonservatismus, Wirtschaftsliberalismus, bosniakischer Nationalismus, islamisch-konservativ[1] |
Farbe(n) | grün, blau, weiß, rot |
Parlamentssitze | 3/15 (Oberhaus BIH) 8/42 (Abgeordnetenhaus BIH) 7/58 (Oberhaus Föderation) 29/98 (Nationalversammlung Föderation) 2/83 (Nationalversammlung RS) |
Internationale Verbindungen | Internationale Demokratische Union |
Europapartei | Europäische Volkspartei (beobachtend) |
Website | www.sda.ba |
Die Stranka demokratske akcije (deutsch Partei der demokratischen Aktion, kurz SDA) ist eine bosniakisch dominierte politische Partei in Bosnien und Herzegowina. Ihre Gründung wurde im März 1990 angekündigt. Auf dem Gründungskongress am 26. Mai 1990 in Sarajevo wurde Alija Izetbegović zum Vorsitzenden gewählt. Laut dem damaligen Programm sah sich die Partei als Vertretung aller muslimischen Bürger Jugoslawiens.[2] Izetbegović führte die Partei von 1990 bis 2001. Die SDA war von 1990 bis heute mit Ausnahme der Jahre 2000–2002 stets an der Regierung von Bosnien und Herzegowina beteiligt. Bei jeder Parlamentswahl seit 1990 wurde die SDA zur stärksten politischen Kraft der Bosniaken.
Auf dem dritten Parteikongress der SDA am 13. Oktober 2001 wurde Sulejman Tihić zum neuen Parteivorsitzenden der SDA gewählt. Er orientierte die lange als Nationalpartei der Bosniaken geltende Partei zur politischen Mitte hin. Dieser Kurs ist innerparteilich umstritten. Nach der Niederlage Tihićs bei den Wahlen zum Staatspräsidium gegen Haris Silajdžić hat der islamisch-konservative Parteiflügel seine Kritik am Kurs der Partei verstärkt. Allerdings wurde die SDA bei den Parlamentswahlen am 1. Oktober 2006 erneut (nach Sitzen) stärkste Partei und konnte ihre Position bei den Kommunalwahlen 2008 bestätigen.
Am 26. Mai 2009 wurde Sulejman Tihić als Vorsitzender wiedergewählt. Nach Tihićs Tod im September 2014 übernahm Bakir Izetbegović, der Sohn des ersten Vorsitzenden, die Führung der Partei. Seine Position wurde durch die erfolgreiche Wiederwahl zum bosniakischen Mitglied des Staatspräsidiums gestärkt.[3] Seit 2018 ist Šefik Džaferović für die SDA Mitglied des Staatspräsidiums.
Die SDA sieht Bosnien und Herzegowina als „demokratischen, regionalisierten, sozialen und säkularen Rechtsstaat mit drei Verwaltungsebenen“, der gesamtstaatlichen, der regionalen und der lokalen. Die beiden Entitäten sollen durch fünf oder mehr multiethnische Regionen abgelöst werden, die nach wirtschaftlichen, historischen, verkehrsmäßigen und kulturellen Prinzipien gebildet werden.[4]
Die SDA hat einen Beobachterstatus in der Europäischen Volkspartei. Die SDA verfügt unter der Bezeichnung Asocijacija mladih SDA über eine Jugendorganisation und mit der Asocijacija Žena über eine Frauenorganisation.
Schwesterparteien der SDA existieren in Kroatien, Serbien (Sandžak) und in Nordmazedonien.
Literatur
- Mira Sakic-Jovanovic: Parteien in Bosnien und Herzegowina. Ein Überblick. In: Arbeitspapiere und Materialien der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen. Nr. 26, Mai 2001, ISSN 1616-7384, S. 20–24.
- Tarkan Tek: Parteianalyse der Partei der demokratischen Aktion SDA in Bosnien. Eine Parteianalyse von der Entstehung bis zur heutigen Entwicklung. VDM Verlag Dr. Müller, 2011, ISBN 978-3-639-34621-3.
Einzelnachweise
- ↑ Alle sind gleich, Sarajevos High Society ist gleicher. In: derStandard.at. 14. Januar 2016, abgerufen am 5. Dezember 2017.
- ↑ SDA Programska deklaracija, Sarajevo, Mai 1990, SDA: Statut, Sarajevo, Mai 1990.
- ↑ http://www.balkaninsight.com/en/article/bosnia-party-choses-state-prime-minister
- ↑ http://derstandard.at/?id=1242316821908
Weblinks
- Stranka Demokratske Akcije Bosnisch und Englisch
- Konrad-Adenauer-Stiftung: Parteienprofile: Neue Nachbarn; Südosteuropa, 2004 (PDF-Datei; 1,72 MB)