Peng Chun Chang

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Peng Chun Chang (P. C. Chang (chinesisch 

張彭春

, Pinyin

Zhāng Péngchūn

, W.-G.

Chang1 P'eng2-ch'un1

); * 22. April 1892 in Tianjin, China; † 19. Juli 1957 in Nutley, New Jersey) war ein chinesischer Philosoph, Schauspieler, Diplomat und Menschenrechtsaktivist.

Er war der jüngere Bruder von Chang Po-ling, dem Gründer der Nankai-Universität in Tianjin.

Leben

Peng erwarb 1913 seinen Bachelor of Arts an der Clark University in Worcester. Seinen PhD bekam er 1924 von der Columbia University, wo er bei dem Lehrer und Philosophen John Dewey. Nach seinem Abschluss kehrte er nach China zurück und wurde Professor an der Nankai-Universität in Tianjin. Dort unterrichtete er viele Jahre Philosophie und bekam Experte des traditionellen chinesischen Drama. Er wurde Mitglied des Kreis um Mei Lanfang, eines der wichtigsten Interpreten der Chinesischen Oper. In der 1930er Jahren leitete er eine Tour des klassischen chinesischen Theater in Nordamerika, desgleichen 1935 durch die Sowjetunion.

Mit dem Beginn des chinesisch-japanischen Krieges schloss er sich 1937 dem Widerstand in Nankai an. Als die Japaner die Stadt erreichten, floh er als Frau verkleidet aus der Stadt. Er wurde von der chinesischen Regierung beauftragt, in Europa und Amerika das Nanking-Massaker bekannt zu machen. Später unterrichtete er an der Universität Chicago.

Er wurde von der Chinesischen Regierung zum Vollzeit-Diplomaten ernannt. Als solcher vertrat er China von 1940 bis 1942 in der Türkei, anschließend in Chile. Auch dort zeigte er sich als begeisterter Vertreter für die Chinesische Kultur. Er machte in der Türkei zahlreiche Vorträge über die gegenseitige Beeinflussung von chinesischer und islamischer Kultur sowie dem Verhältnis von Konfuzianismus und Islam. Nach dem Krieg wurde er als chinesischer Vertreter zur UN geschickt. Dort war er Delegierter in der Konferenz zur Universal Declaration on Human Rights. Chang hatte ein Herzproblem und musste sich aus Gesundheitlichen Gründen 1952 zurückziehen. Er starb 1957 in Nutley.

Chang war verheiratet und hatte mehrere Kinder.

Philosophie und Menschenrechte

Chang wurde als ein wahrer Renaissance Mensch beschrieben. Es war Schauspieler, Musiker und Diplomat; Liebhaber traditioneller chinesischer Literatur und Musik, Experte in westlicher und islamischer Kultur. Seine Philosophie basiert stark auf den Lehren des Konfuzius.

Auf der ersten Sitzung des Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) zitierte er Mencius und beschrieb das Ziel als Menschen mit Güte zu regieren. Er argumentierte, dass viele westliche Rechtsgelehrte in Wirklichkeit von chinesischen Ideen geleitet wurden. In der Generalversammlung von 1948 sagte er: "Im 18. Jahrhundert, als fortschrittliche Ideen wie Menschenrecht zum ersten Mal in Europa populär wurde. Übersetzungen chinesischer Philosophen wurden bekannt und inspirierten Denker wie Voltaire, Quesnay und Diderot in ihrem humanistischen Kampf gegen den Feudalismus."

Dem Entwurfskomitee zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte diente er als effektiver Vertreter Asien und Mediator wenn die Verhandlungen wieder in der Sackgasse waren. Er war stellvertretender Vorsitzender der ursprünglichen UN Commission on Human Rights. Ferner war er Vertreter der Republik China und entscheidender Mitarbeiter an der Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Chang und der libanesische Philosoph und Diplomat Charles Malik teilten viele Ideale und stritten heftig, wo und wie diese in diesem Dokument zu erfassen sein. Die Diskussion waren zum Teil so heftig, dass einige Delegierte den Eindruck gewannen, dass die Beiden sich hassen würden.[1]

Chang argumentiert immer, dass die moderne Welt von den chinesischen Philosophen Mencius lernen sollte, nicht weil er Chinese war, sondern weil seine Ideen eine universelle Bedeutung haben.

Werke

  • 1936, China at the Crossroads: The Chinese Situation in Perspective

Literatur

  • Hans Ingvar Roth, P. C. Chang and the Universal Declaration of Human Rights, ISBN 9780812295474
  • Nachruf in der New York Times von 21. Juli 1957
  • Mary Ann Glendon. A World Made New : Eleanor Roosevelt and the Universal Declaration of Human Rights. (New York: Random House, 2001). ISBN 0679463100
  • Sumner Twiss, "Confucian Ethics, Concept-Clusters, and Human Rights ," in Henry Rosemont, Marthe Chandler and Ronnie Littlejohn. Polishing the Chinese Mirror : Essays in Honor of Henry Rosemont, Jr. (New York: Global Scholarly Publications, Acpa Series of Chinese and Comparative Philosophy, 2008). ISBN 9781592670833, S. 60–65.

Einzelnachweise

  1. A. J. Hobbins, ed., On the Edge of Greatness: The Diaries of John Humphrey, First Director of the United Nations Division of Human Rights (Montreal: McGill University Press, 1984), 1:174