Peter Becker (Offizier)

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Karl Peter Becker, auch Carl Peter Becker, ab 1833 Karl Peter Ritter von Becker (* 13. Dezember 1778 in Höfen, Bezirksamt Bamberg; † 14. November 1848 in München[1][2]) war ein bayerischer Generalleutnant und Baumeister.

Leben

Peter Becker studierte Mathematik und Zeichenkunst und schlug ab 1798 freiwillig eine militärische Laufbahn ein und gehörte ab 1803 dem Ingenieurkorps an. Mit Dekret vom 30. Juli 1809 wurde er von Kaiser Napoleon zum Mitglied der französischen Ehrenlegion ernannt.[3] Er hatte 1806 als Führer des 6. Bayerischen Linien-Infanterie-Regiments die Belagerung der Plassenburg kommandiert[4] und die Kapitulation der preußischen Truppen unterzeichnet.[5] Es folgten von 1812 bis 1824 unterschiedliche Verwendungen in bautechnischen Positionen, z. B. 1812 in Bausachen als Unterstellung unter den Kriegsökonomierat in München. Anfang 1817 wurde er als Ingenieur-Major aus dem Bayerischen Generalstab heraus für die Vorbereitung des Festungsbaus nach Ingolstadt geschickt.

1826 wurde er in die Festungsbaukommission unter Clemens von Raglovich berufen.[6]

1832 löste er seinen Konkurrenten Michael von Streiter, seit 1827 in der Position, als Festungsbaudirektor der Festung Ingolstadt ab und etablierte beim Festungsbau einen modernen, polygonalen Baustil.[7] Im Mai 1836 wurde er zum Generalmajor befördert[8] und übernahm Ende 1838 zusätzlich zum Festungsbaudirektor den Posten des Chefs des Ingenieurkorps.[9] Am 5. April 1848 erfolgte seine Ernennung zum Generalleutnant.[10] Bereits am 12. April 1848 erfolgte nach fast 17 Jahren und fast 50 Dienstjahren aufgrund einer schwerer Krankheit seine Abberufung als Festungsbaudirektor.[11]

Am 5. März 1833 wurde er zum Ritter ernannt und damit in den Adelsstand erhoben.[12] Am 7. Dezember 1842 war er zum Ehrenbürger von Ingolstadt ernannt worden.[13]

Die rechte Figur eines mittelalterlichen Ritters am Neuen Feldkirchner Tores in Ingolstadt stellt Peter von Becker dar.[14]

Er war seit 1809 mit Helene Karoline Maria Wilhelmina Haller von Hallerstein (* 1788) verheiratet.[2] Er hatte einen Sohn († 1848) und eine Tochter.

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Franz Xaver Ostermair: Die Ehrenbürger der Stadt Ingolstadt–3) Peter Ritter von Becker. In: Sammelblatt des Historischen Vereines in und für Ingolstadt, Band 16, 1891, S. 19 ff.[19]
  • Edmund Hausfelder: Der Briefwechsel König Ludwigs I. von Bayern und anderer Zeitgenossen mit dem Ingolstädter Festungsbaudirektor Peter Ritter von Becker. In: Sammelblatt des Historischen Vereins in und fürIngolstadt, 107. Jahrgang, 1998, S. 173 ff.[20]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ingolstädter Wochen-Blatt (1848) - Bayerische Staatsbibliothek. Abgerufen am 8. Dezember 2019.
  2. a b Paul von Volckamer von Kirchensittenbach: Historisch-genealogisch-heraldisches Handbuch der lebenden raths- und gerichtsfähigen Familien der vormaligen Reichsstadt Nürnberg. Selbstverl. d. Verf., 1869, S. 56 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  3. Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern. 1833, S. 351 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  4. Die Feldzüge von 1806 & 1807: In einer historisch-politisch-militairischen Darstellung ; Nebst den offiziellen Aktenstücken. 1809, S. 130 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  5. Die Feldzüge von 1806 & 1807: In einer historisch-politisch-militairischen Darstellung ; Nebst den offiziellen Aktenstücken. 1809, S. 132 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  6. Ludwig I. (King of Bavaria), Leo Ritter von Klenze, Hubert Glaser, Franziska Dunkel, Hannelore Putz: König Ludwig I. von Bayern und Leo von Klenze: der Briefwechsel. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, 2007, S. 295 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  7. Gerd Treffer: Ingolstadt: Kleine Stadtgeschichte. Verlag Friedrich Pustet, 2018, ISBN 978-3-7917-6134-3 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  8. Bayern Armee: Armee-Befehl 22. Mai 1836. S. 6 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  9. Bayern Armee: Armee-Befehl 29. November 1838. S. 6 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  10. Donau-Zeitung Passau: 1848 No. 100. Donau-Zeitung, 1848, S. 9 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  11. Donau-Zeitung Passau: 1848 No. 110. Donau-Zeitung, 1848, S. 11 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  12. Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern. 1833, S. 351 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  13. Ingolstadt: Ingolstädter Wochen-Blatt. Schröder, 1846, S. 259 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  14. Schicksalsentscheidung für Ingolstadt. Abgerufen am 8. Dezember 2019.
  15. Ingolstadt: Ingolstädter Wochen-Blatt. Schröder, 1848, S. 397 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  16. Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern. 1833, S. 91 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  17. Joseph Gerstner: Geschichte der Stadt Ingolstadt in Oberbayern. Franz, 1852, S. 483 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  18. Joseph Gerstner: Geschichte der Stadt Ingolstadt in Oberbayern. Franz, 1852, S. 493 (google.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
  19. Sammelblatt des Historischen Vereines in und für Ingolstadt. Abgerufen am 8. Dezember 2019.
  20. Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt. Abgerufen am 8. Dezember 2019.