Peter Bloch (Politiker)

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Grab von Peter Bloch und seiner Ehefrau Charlotte geborene Streckenbach auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin

Peter Bloch (* 30. Mai 1900 in Berlin; † 20. Juli 1984) war ein deutscher Politiker (CDU).

Leben

Blochs Vater war der Berliner Buchhändler Ludwig Bloch (1859–1939),[1] sein älterer Bruder war der Berliner Abgeordnete und Stadtälteste von Berlin Werner Bloch (1890–1973). Er studierte nach dem Gymnasium an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg sowie den Universitäten in Berlin und Leipzig. Er promovierte im Fach Staatswissenschaften und war danach als Verlagsbuchhändler tätig. Im Jahre 1938 zog er mit seiner Familie von Berlin-Steglitz[2] in ein Einfamilienhaus nach Kleinmachnow.[3] Er wurde zeitweilig Kriegsteilnehmer und 1940 vom Unteroffizier zum Feldwebel befördert. Im Jahre 1943 kehrte er aus dem Kriegsdienst wegen „Wehrunfähigkeit“ nach Kleinmachnow ins Einfamilienhaus Wolfswerder 46 zurück, aber wurde 1945 zum Volkssturm einberufen.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war er von 1945 bis zu seinem Ausschluss 1950 führendes Mitglied der CDU in der Sowjetischen Besatzungszone. Er war von 1946 bis April 1950 Mitglied des Landtags Brandenburg und dort Schriftführer sowie ab Februar 1948 Vorsitzender des Ausschusses für Wiederaufbau, Gesundheit und Umsiedler. Von Mai 1947 bis März 1950 war er Beisitzer und stellvertretender Landesvorsitzender der CDU Brandenburg. Von Juli 1948 bis Mai 1949 war er auch Mitglied des 1. Volksrates der SBZ. Im März 1950 flüchtete er von Kleinmachnow nach West-Berlin.[4] In Kleinmachnow wohnte er mit Frau und Sohn sowie einer Tochter im eigenen Einfamilienhaus mit Garten,[5] zuletzt jedoch in der Straße Im Kamp 14 und die Familie war wie der gesamte Ort über das Berliner Telefonnetz erreichbar.[6]

Von März 1959 bis 1965 wirkte er als Bezirksbürgermeister im Bezirk Steglitz.[7] Ab 1965 übte er das Amt des Vizepräsidenten des Berliner Landesverbandes des Deutschen Roten Kreuzes aus.

Peter Bloch war mit Charlotte Streckenbach, geboren 1901, verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Horst Peter (* 1925) und Rosmarie (* 1926). Die Tochter Rosmarie hatte bei dem Buchhändler Ebert in Potsdam ihre Buchhandelslehrzeit absolviert.[8] Der Sohn Horst Peter Bloch[9] († 1994) wurde Kunsthistoriker und war Leiter der Skulpturensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin.

Peter Bloch starb kurz nach Begehung der Diamantenen Hochzeit (60 Jahre). Seine letzte Ruhestätte – wie auch das Grab des Sohnes Horst Peter[10] – befindet sich auf dem Waldfriedhof Zehlendorf.

Der Nachlass von Peter Bloch ist im Landesarchiv Berlin.[11] erhalten.

Ehrungen

Literatur

  • Martin Broszat, Hermann Weber (Hrsg.): SBZ-Handbuch. Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945–1949. Oldenbourg, München 1990, ISBN 3-486-55261-9, S. 872.
  • Peter Bloch: Zwischen Hoffnung und Resignation. Als CDU-Politiker in Brandenburg 1945–1950. Hrsg.: Siegfried Suckut. Mit einem Geleitwort von Johann Baptist Gradl, Köln 1986; ISBN 978-3-8046-8673-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bloch, Ludwig, in: Joseph Walk: Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. München: Saur, 1988, ISBN 3-598-10477-4, S. 37
  2. Bloch. In: Berliner Adreßbuch, 1937, Teil 1, S. 217. „Bloch, Peter Dr., Verlagsbuchhändler, Steglitz“ (Spalte 3).
  3. Peter Bloch: Zwischen Hoffnung und Resignation. Als CDU-Politiker in Brandenburg 1945–1950. Hrsg.: Siegfried Suckut. Mit einem Geleitwort von Johann Baptist Gradl, Köln 1986, S. 14; ISBN 978-3-8046-8673-1
  4. Michael Richter: Die Ost-CDU 1948–1952. Zwischen Widerstand und Gleichschaltung. Düsseldorf 1990, ISBN 3-7700-0899-5, S. 407.
  5. Peter Bloch: Zwischen Hoffnung und Resignation. Als CDU-Politiker in Brandenburg 1945–1950. Köln 1986, S. 181
  6. Amtliches Fernsprechbuch für Berlin, Ausgabe 1950, Herausgegeben vom Magistrat von Groß-Berlin, Abteilung Post- und Fernmeldewesen, S. 45 Spalte 2
  7. Berlins Bezirksbürgermeister. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 7, 1997, ISSN 0944-5560, S. 125 (luise-berlin.de).
  8. Peter Bloch: Zwischen Hoffnung und Resignation. Als CDU-Politiker in Brandenburg 1945–1950. Hrsg.: Siegfried Suckut. Mit einem Geleitwort von Johann Baptist Gradl. Köln 1986, ISBN 978-3-8046-8673-1, S. 176.
  9. Peter Bloch: Zwischen Hoffnung und Resignation. Als CDU-Politiker in Brandenburg 1945–1950. Köln 1986, S. 13.
  10. DNB 118931180
  11. Nachlass Familie Bloch (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.landesarchiv-berlin.de. Landesarchiv Berlin, E Rep. 200-35.
  12. Seniorenwohnhaus am Ostpreußendamm erhält den Namen „Seniorenwohnheim Dr. Peter Bloch“. In: Steglitzer Anzeiger, Nr. 38/1983