Peter Lamoth

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Peter Lamoth (* 1908 in Deta,[1] Komitat Temes, Königreich Ungarn, Österreich-Ungarn; † 1995) war ein rumänischer Physiker, Hochschullehrer und Interessenvertreter der Rumäniendeutschen in der Sozialistischen Republik Rumänien.

Leben

Peter Lamoth entstammte der Volksgruppe der Banater Schwaben. Der Mathematik- und Physiklehrer war in der Anfang der 1950er Jahre eingerichteten Filiale des Schulbuchverlags in Timișoara als Referent tätig.[2] Er promovierte 1965 zum Doktor der Physik und wurde 1967 zum Professor am Physik-Lehrstuhl der Elektrotechnik-Fakultät der Polytechnischen Universität Timișoara berufen[3] (Dr. Prof. habil. und emeri.).[4] Lamoth war an Forschungsprojekten zu kondensierter Materie, Kristallwachstum unter extremen Bedingungen von Temperatur und Druck sowie Phasenübergängen in Flüssigkristallen beteiligt.[5] Zusammen mit Constantin Sălceanu betreute Lamoth zwischen 1968 und 1976 fünfzehn Doktoranden.[6] Zusammen mit Zeno Schlett hielt er ein Patent für ein „Gesteuertes Magnetschaltgerät“.[7]

Am 15. November 1968 wurde Lamoth in der konstituierenden Sitzung des Rats der Werktätigen deutscher Nationalität der Sozialistischen Republik Rumänien neben Anton Breitenhofer, Richard Winter und Paul Schuster zum Stellvertreter des Vorsitzenden Eduard Eisenburger gewählt.[8] Er war zusammen mit Johann Wolf Teilnehmer der 4. Plenartagung der Berliner Konferenz Europäischer Katholiken.[9]

Lamoth wurde 1970 als „Profesor universitar emerit al Republicii Socialiste România“ (deutsch Verdienter Universitätsprofessor der Sozialistischen Republik Rumänien) geehrt.[10]

Veröffentlichungen

  • Internationalist sein heißt in erster Linie guter Patriot sein. In: Neuer Weg, Bukarest, 24. Januar 1970, S. 1 und 3

Einzelnachweise

  1. Hans Dama: Banater Schwaben Österreichs. In: kulturraum-banat.de. Archiviert vom Original am 1. September 2013; abgerufen am 16. Juli 2022.
  2. Hans Fink: Wie sich die Einstellung zu Schule und Studium nach dem Zweiten Weltkrieg verändert hat. In: Banater Geschichtssplitter. 24. Juni 2013, abgerufen am 16. Juli 2022.
  3. Hans Fink: Als der Festsaal zu klein war: Ein Mosaik des rumäniendeutschen Kulturlebens nach dem Zweiten Weltkrieg (mit Banater Schlagseite). In: banaterra.eu. 2014, archiviert vom Original am 14. Februar 2014; abgerufen am 16. Juli 2022.
  4. Monica Barcan, Adalbert Millitz: Die Deutsche Nationalität in Rumänien. Kriterion Verlag, 1977, S. 56.
  5. Institutul Național de Cercetare-Dezvoltare pentru Electrochimie și Materie Condensată: Despre noi: Istoric.
  6. Facultatea de Fizică – 50 de ani de performanţă în cercetarea ştiinţifică timişoreană. (pdf; 3,5 MB) In: Newsletter. Universität des Westens Timișoara, 1. Oktober 2012, S. 1–2, archiviert vom Original am 31. August 2013; abgerufen am 16. Juli 2022 (rumänisch).
  7. Dispozitiv de comutație cu comandă magnetică. In: Europeana. 12. Juni 1974, abgerufen am 16. Juli 2022 (rumänisch).
  8. Hannelore Baier: Das Jahr 1968 und die deutsche Minderheit: Die Gründung des Rats der Werktätigen deutscher Nationalität. In: Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. 11. Juli 2009, archiviert vom Original am 17. Juli 2009; abgerufen am 16. Juli 2022.
  9. Begegnung, Band 12. Verlag Begegnung, 1972, S. 24.
  10. Decretul nr. 306/1970 privind conferirea de titluri ale Republicii Socialiste România unor cadre didactice din învăţămîntul de toate gradele, cu prilejul zilei de 30 iunie, Ziua învăţătorului. In: Buletinul Oficial. Ausgabe 73, 4. Juli 1970, abgerufen am 16. Juli 2022 (rumänisch).