Komitat Temes
Komitat Temes Temesch (1175–1552, 1779–1849, 1860–1920) | |
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Verwaltungssitz: | Temesvár |
Fläche: | 7.433 km² |
Bevölkerung: | 500.835[1] |
Volksgruppen: | 34 % Rumänen 33 % Deutsche 16 % Ungarn 14 % Serben 3 % andere (vor allem Schokatzen, Bulgaren und Zigeuner)[2] |
Das Komitat Temes (deutsch auch Komitat Temesch; ungarisch Temes vármegye, lateinisch comitatus Temesiensis) war ein Komitat (regionale Verwaltungseinheit) in der Region Banat im historischen Königreich Ungarn. Es lag im Norden des heutigen Serbiens und im Süden des heutigen Rumäniens.
Geographie
Es erstreckte sich längs der Marosch und Theiß. Im Westen grenzte es an das Komitat Torontál, im Norden an das Komitat Arad, im Osten an das Komitat Krassó-Szörény und im Süden an Serbien. Es umfasste etwa 7000 km² und hatte 1881 396.045 Einwohner (meist Rumänen und Serben). Es ist fast durchaus eben, wird an der Nordgrenze von der Marosch (deutsch Mieresch, heute rumänisch Mureș), im Innern von der Berzava (heute rumänisch Bârzava), dem Temesch, dem Krassó (heute rumänisch Caraș) und der Nera, an der Südgrenze von der Donau bewässert. Es hat viele Sümpfe, ein heißes, teilweise ungesundes Klima, aber sehr fruchtbaren Boden. Getreide und Obst wurden in Fülle gewonnen. Vieh-, Seidenraupen- und Bienenzucht blühten. Das Komitat wurde von den Bahnlinien Arad-Bazias und Szegedin-Orsova durchschnitten. Sitz desselben ist Temesvár (heute rumänisch Timișoara). Hervorragend war die Mühlenindustrie (259 Mühlen mit einer Jahresproduktion von 1.644.000 Zentnern Mehl).
Geschichte
Das Komitat Temes entstand im 11. Jahrhundert. Nach der Besetzung durch die Osmanen kam das Gebiet im 16. Jahrhundert zum Eyalet Temeșvar, nach der Rückeroberung des Banats 1718 gehörte das Gebiet zum Temeswarer Banat. 1779 wurde es dann ein Teil des Königreich Ungarn, wobei das Komitat wiederhergestellt wurde. Zwischen 1849 und 1860 wurde es der Serbischen Woiwodschaft und dem Temeser Banat angegliedert und danach wieder als Komitat hergestellt.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 entstand auf dem Gebiet die Banater Republik. Diese wurde aber im Vertrag von Trianon zwischen dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen im Süden und Rumänien im Norden (der größere Teil) aufgeteilt. Während der Teil Jugoslawiens in die Vojvodina eingegliedert ist, liegt der Großteil des ehemaligen Komitats nun im rumänischen Kreis Timiș, ein 10 Kilometer breiter Streifen entlang des Flusses Mureș liegt im rumänischen Kreis Arad.
Bezirksunterteilung
Das Komitat bestand im frühen 20. Jahrhundert aus folgenden Stuhlbezirken (nach dem Namen des Verwaltungssitzes benannt):
Stuhlbezirke (járások) | |
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Stuhlbezirk | Verwaltungssitz |
Buziasfürdő | Buziasfürdő, heute Buziaș |
Csák | Csák, heute Ciacova |
Detta | Detta, heute Deta |
Fehértemplom | Fehértemplom, heute Bela Crkva |
Kevevára | Kevevára, heute Kovin |
Központ („Zentrum“) | Temesvár, heute Timișoara |
Lippa | Lippa, heute Lipova |
Temesrékas | Temesrékas, heute Recaș |
Újarad | Újarad, heute Aradul Nou |
Versec | Versec, heute Vršac |
Vinga | Vinga |
Stadtkreise (törvényhatósági jogú városok) | |
Temesvár, heute Timișoara | |
Versec, heute Vršac | |
Stadtbezirk (rendezett tanácsú város) | |
Fehértemplom, heute Bela Crkva |
Außer den Orten Vršac, Bela Crkva und Kovin, die im heutigen Serbien liegen, befinden sich alle weiteren genannten Orte im heutigen Rumänien.
Siehe auch
Literatur
- Temes. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 15, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 579–580.
Weblinks
- Karte des Komitats Temesch 1911
- banater-aktualitaet.de
- Eintrag im Pallas-Lexikon (ungarisch)
Einzelnachweise
- ↑ A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 12 ff.
- ↑ A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 22 ff. (Volkszählung von 1910)