Peter Riemann

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Peter Christian Riemann (* 23. November 1945 in Eschwege) ist ein deutscher Architekt.

Leben

Riemann studierte ab 1967 Bauingenieurwesen und Architektur an der TU Braunschweig. Im Herbst 1976 ging Riemann als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) zu Oswald Mathias Ungers an die Cornell University in Ithaca, New York. 1977 nahm er an der 1. Cornell Summer Academy in Berlin teil und entwickelte zusammen mit Ungers und Rem Koolhaas das Konzept für die Stadt in der Stadt, Berlin ein Grünes Archipel[1] Nach dem Abschluss seiner Master-Thesis[2] kehrte er 1979 nach Deutschland zurück. 1983 erhielt er den Rompreis für die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo.[3]

In den Jahren 1981 und 1982 unterrichtete er als Visiting Associate Professor am College of Architecture & Urban Studies[4] der VirginiaTech und am Washington-Alexandria Architecture Center (WAAC). Nach Lehraufträgen im Fachbereich Architektur der Hochschule Düsseldorf (1985-88) und danach an der Technischen Hochschule Köln (1990-94) hatte er dort als Professor i. V. die Fächer „Entwerfen“ und „Entwerfen ökologisch orientierter Planungs- und Entwurfskonzepte“ inne. (1995-99) In dieser Funktion war Riemann als Jurymitglied bei Hochbauwettbewerben der Stadt Bonn[5] und bei Studentenentwürfen für städtische Problemgrundstücke[6] tätig, die von Bonner Parteien unterstützt wurden.[7]

Neben seiner Tätigkeit als Architekt und Hochschullehrer, veröffentlicht Riemann zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften, insbesondere zur Architekturtheorie und Entwurfsmethodik.

Werke (Auswahl)

Turm No. 3, „Bauen Heute in der BRD“, Deutsches Architekturmuseum
Datei:Blumenhaus Möhle.jpg
Basilika am Nordfriedhof in Bonn

Bauten

Werke in Museen

In der Sammlung des Architekturmuseums Frankfurt befinden sich Zeichnungen und Modelle von diversen Projekten des Architekten[10]

In der Berlinischen Galerie wird ein Skizzen- und Zeichnungskonvolut zur „Stadt in der Stadt“ (1. Cornell Summer School 1977) und zur Masterthesis „Urban Design Strategies for Berlin with a Case Study on Südliche Friedrichstadt“ (Cornell Januar 1979) aufbewahrt.

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

  • 1981: Villa Massimo, Kunsthaus und Kunstverein in Hamburg
  • 1982: Over the Blue Ridge, Taubman Museum of Art, Roanoke VA./National Endowment of Fine Arts
  • 1984: Peter Riemann – Projekte 1972-83, Deutscher Werkbund Düsseldorf
  • 1984 Villa Massimo - 1983–1984, Deutsche Akademie Villa Massimo, Rom
  • 1984: Idee, Prozess, Ergebnis – Die Reparatur und Rekonstruktion der Stadt, Senator Bau- und Wohnungswesen Berlin, Internationale Bauausstellung 1987
  • 1985: Stipendiaten der Villa Massimo – 1983/84, Kasseler Kunstverein
  • 1984: Villa Massimo Rom 1982–1984, Orangerie Kassel - Karlsaue
  • 1985: Bauen heute – Architektur der Gegenwart in der Bundesrepublik Deutschland, Deutsches Architekturmuseum
  • 1985: La Riscostruzione della Citta, Triennale di Milano XVII
  • 1988: Die Architektur der Synagoge Deutsches Architekturmuseum
  • 1988: Berlin – Denkmal oder Denkmodell? – Architektonische Entwürfe für den Aufbruch in das 21. Jahrhundert, Galerie Aedes und Staatliche Kunsthalle Berlin, später Kunsthalle Wien und Pavillon de l`Arsenal, Paris
  • 2021: Anything Goes? – Berliner Architekturen der 1980er Jahre, Berlinische Galerie[11]

Publikationen (Auswahl)

  • Architektur und Kunst. In: Baukultur. DAI Bonn, Heft 1, 1982, S. 18–19.
  • Typus im Niemandsland – Die Geschichte des West Baden Springs-Hotel in Indiana. In: Bauwelt. Heft 15, April 1983, S. 582–586.
  • Der neue Klassiszismus – Architektur mit Bildungsauftrag. In: ad 12-Untersuchungen zur Architektur. Hrsg. Wolfgang Meisenheimer/FH Düsseldorf, Heft 12, 1985, S. 54–58.
  • Der Typus als Grundgestalt – eine Basilika, die keine ist. In: Jahrbuch für Architektur 1987/1988. Hrsg. Deutsches Architekturmuseum Frankfurt am Main/Heinrich Klotz, 1987, ISBN 3-528-08727-7, S. 142–147.
  • Casa Tragica, Città Comica – zur Deutung von Ungers städtebaulichen Leitbildern und Entwurfsmethoden. In: der architekt. BDA Bonn, Heft 12, 1987, S. 586–590.
  • Der Boden und seine Gestaltung in der Postmodernen Architektur. In: "Jahrbuch für Interior Design" 1987, Hrsg. Ingeborg Flagge/Messe Frankfurt am Main, S. 41–48.
  • Der Bautyp als analoges Entwurfsmodell. In: Baumeister, Heft 10, 1988, S. 54–58.
  • Vom autonomen Rest. In: der architekt. BDA Bonn, Heft 3, 1990, S. 131–132.
  • OMU and the Magritte Man. In: Erika Mühlthaler (Hrsg.): Lernen von O.M.Unger. Ausstellungskatalog. TU Berlin, 2006, ISBN 3-931435-11-3, S. 176–177.
  • Die Stadt in der Stadt – Berlin, das grüne Stadtarchipel. Zeichnungskonvolut aus der 1. Cornell Summer Academay, Berlin 1977 mit Erläuterungen des Entwurfsverfassers Peter Riemann, In: Arch+. Heft 181/182, Dezember 2006, ISBN 3-931435-11-3, S. 176–182.
  • Kulturbauten in Bonn: Der Wettbewerb um das neue Beethoven Festspielhaus. In: der architekt. BDA Bonn, Heft 3, 2010, S. 40–45.
  • Eine Symbiotische Operation, Peter Riemann im Gespräch mit Florian Hertweck und Sébastian Marot. In: Florian Hertweck, Sébastian Marot (Hrsg.): Die Stadt in der Stadt – Berlin ein grünes Archipel. Ein Manifest. Lars Müller Publishers, Zürich und UAA Ungers Archiv für Architekturwissenschaft, Köln, 2013, ISBN 978-3-03778-325-2, S. 162–171.

Weblinks

  • riemannArchitekten. (Nicht mehr online verfügbar.) In: www.riemann-architekten.de. Archiviert vom Original am 16. Februar 2014; (ehemalige offizielle Website).

Einzelnachweise

  1. André Bideau: Von Amerika an die Spree. NZZ.ch, 5. November 2013, abgerufen am 22. April 2022.
  2. Peter Christian Riemann: Urban design strategies for Berlin : With a case study on Berlin, Suedliche Friedrichstadt. In: WorldCat.org. Abgerufen am 1. Juni 2022.
  3. Villa Massimo. In: villamassimo.de. Abgerufen am 22. Mai 2022.
  4. Peter Riemann: (PDF) Some Aspects of Axonometric Thinking Virginia Tech 1982. In: academia.edu. 1982, abgerufen am 22. Mai 2022 (englisch).
  5. Touristisches Dienstleistungszentrum Wasserbahnhof Bonn. In: wettbewerbe aktuell. Nr. 9, 2000, S. 39 (wettbewerbe-aktuell.de [PDF; 367 kB; abgerufen am 22. Mai 2022]).
  6. Jede Menge Perspektiven für den Poppelsdorfer Bunker. In: Bonner Rundschau. 23. April 1997.
  7. Zukunft des Bunkers Poppelsdorf. (PDF) Abgerufen am 17. April 2022.
  8. Deutsches Architekturmuseum (Hrsg.): Jahrbuch für Architektur, 1987/1988. Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig 1987, ISBN 3-528-08727-7.
  9. Kristin Feireiss, Julius Posener: Berlin, Denkmal oder Denkmodell? : architektonische Entwürfe für den Aufbruch in das 21. Jahrhundert. W. Ernst, Berlin 1988, ISBN 3-433-02282-8.
  10. Archiv DAM. (PDF) In: archiv.dam-online.de. Abgerufen am 1. Juni 2022.
  11. Baukunst oder Camouflage, marlowes.de, abgerufen am 4. Februar 2022.