Pfaffenhofen (Burgbernheim)
Pfaffenhofen Stadt Burgbernheim Koordinaten: 49° 30′ 2″ N, 10° 18′ 23″ O
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Höhe: | 346–349 m ü. NHN |
Fläche: | 2,71 km²[1] |
Einwohner: | 58 (1. Jan. 2019)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 21 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Eingemeindet nach: | Buchheim |
Postleitzahl: | 91593 |
Vorwahl: | 09843 |
Pfaffenhofen (umgangssprachlich: Bfaffnhofn[3]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Burgbernheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Geographische Lage
Das Kirchdorf liegt am Rand der Frankenhöhe. Im Ort treffen sich der Ziegelwasengraben, der Seewasengraben und die Rannach. Unmittelbar nordwestlich erhebt sich der Pfaffenhofer Berg (372 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zu einer Gemeindeverbindungsstraße (1,6 km südwestlich) zwischen Bergtshofen (0,6 km südlich) und Ermetzhofen (1,5 km nordwestlich). Weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen die Staatsstraße 2252 kreuzend nach Ergersheim (1,6 km nordöstlich), an der Simonsmühle vorbei nach Kellermühle zur Bundesstraße 13 (1 km nordwestlich) und direkt zur B 13 (0,2 km nordwestlich bzw. 0,5 km südöstlich).[4]
Geschichte
Im Jahre 1173 wurde ein „Timo de Phafenhouen“ urkundlich erwähnt. Dies ist zugleich der älteste schriftliche Beleg für den Ort. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Pfaffe.[5] Die altfränkischen Siedlungen in der Umgebung lassen vermuten, dass auch dieser Ort bereits im 7. Jahrhundert gegründet wurde. Zu dem ursprünglichen Gutshof des Pfarrers kam erst später eine Ansiedlung von weiteren Bauernhöfen hinzu.[6]
Das Kloster Heilsbronn erwarb dort Äcker von Seyfried von Gößheim.[7]
1801 gehörte Pfaffenhofen zum Ansbach-Bayreuthischen Uffenheimer Kreis. Ein Teil des Zehnten gehörte den Grafen Castell zu Rüdenhausen.[8]
1806 kam Pfaffenhofen an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Buchheim und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Buchheim zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Pfaffenhofen, zu der Dorfs- (=Ziegelmühle?), Mittel- und Simonsmühle gehörten.[9] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Uffenheim zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Uffenheim (1919 in Finanzamt Uffenheim umbenannt). Ab 1862 gehörte Pfaffenhofen zum Bezirksamt Uffenheim (1939 in Landkreis Uffenheim umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Uffenheim (1879 in Amtsgericht Uffenheim umbenannt), seit 1973 ist das Amtsgericht Neustadt an der Aisch zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,708 km².[1]
Am 1. Juli 1972 wurde Pfaffenhofen im Zuge der Gebietsreform nach Buchheim eingemeindet[10], das am 1. Mai 1978 schließlich nach Burgbernheim eingegliedert wurde.[11]
Baudenkmäler
- Die evangelisch-lutherische Kirche St. Nikolaus, die 2002 renoviert wurde.
- Der Alexanderbrunnen aus dem Jahr 1793. Die Inschrift erinnert an Markgraf Alexander, der sich mit dem Brunnenbau der Nöte seiner Untertanen annahm. Als infolge Trockenheit 1783 die Quellen der Gemeinde versiegten, finanzierte er der Gemeinde einen Brunnen. Die Inschrift lautet: „Dem Besten der Fürsten ALEXANDER half dem hiesigen Mangel an lebendigem Wasser im Jahre 1783“.
- Die 1779/80 nach der Planung des markgräflichen Hofbaumeisters Johann David Steingruber im Zuge des Straßenneubaus Ansbach-Ochsenfurt errichtete Brücke über die Rannach.[12]
- Haus Nr. [13] 3: stattliches, zweigeschossiges Bauernhaus, das Obergeschoss und der steile vorkragende Giebel in verputztem Fachwerk wohl noch aus dem 17. Jh.
- Haus Nr. 4: Simonsmühle
- Haus Nr. [13] 6: eingeschossiges massives Wohnstallhaus, im Giebel Haustafel mit Deutschordenskreuz und Jahreszahl 1782.
- Haus Nr. 7: Wohnstallhaus
- Haus Nr. 71⁄2: kleines eingeschossiges Fachwerk-Wohnstallhaus, erste Hälfte des 19. Jh.[13]
- Haus Nr. 12: erdgeschossiges Wohnstallhaus in verputztem Fachwerk mit Walmdach, Außenwände zum Teil massiv verändert; Haustafel mit Bauinschrift Erbaut/ mit Gottes Hilfe/ von/ Georg Gengfeller/ im Jahr/ 1832.[13]
- Haus Nr. 13: Satteldachbau
- Haus Nr. 14: eingeschossiges, langgestrecktes Wohnstallhaus mit teilweise verputztem Fachwerk, 18. Jh.[13]
- Haus Nr. 16: Fachwerkkleinhaus
- Haustafeln an Haus Nr. 6 und 8
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 | 2002 | 2018 |
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Einwohner | 104 | 109 | 120 | 125 | 121 | 117 | 106 | 107 | 108 | 99 | 112 | 105 | 99 | 107 | 98 | 82 | 89 | 102 | 94 | 125 | 125 | 111 | 94 | 66 | 65 | 72 | 58 |
Häuser[14] | 20 | 19 | 19 | 24 | 23 | 17 | 22 | 23 | 20 | ||||||||||||||||||
Quelle | [15] | [16] | [17] | [17] | [18] | [17] | [19] | [17] | [17] | [20] | [17] | [17] | [21] | [17] | [17] | [17] | [22] | [17] | [17] | [17] | [23] | [17] | [1] | [24] | [25] | [2] | [2] |
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Pfaffenhofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 328 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 162–163.
- Reinhold Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 730115267, S. 88–89.
- Georg Paul Hönn: Pfafenhofen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 361 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 384–385 (Digitalisat – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Gottfried Stieber: Pfaffenhofen. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S. 623–625 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 165–167.
Weblinks
- Pfaffenhofen auf der Website burgbernheim.de
- Pfaffenhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. September 2021.
- Pfaffenhofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Pfaffenhofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 830 (Digitalisat).
- ↑ a b c Daten, Zahlen, Fakten auf der Website burgbernheim.de
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 162. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: bfafnhofn.
- ↑ Pfaffenhofen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 162 f.
- ↑ R. Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim, S. 88.
- ↑ G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 384 f.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 4, Sp. 328.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 70 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 583 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 723.
- ↑ Otto Braasch: Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler, S. 366.
- ↑ a b c d e H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S. 166. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 71 (Digitalisat). Für die Gemeinde Pfaffenhofen zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Dorfsmühle (S. 19), Simonsmühle (S. 86). Pfaffenhofen: 94 Einwohner, 18 Feuerstellen; Dorfsmühle: 5 E., 1 F.; Simonsmühle: 5 E., 1 F.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 247 (Digitalisat). Pfaffenhofen: 92 Einwohner, 16 Häuser; Simonsmühle: 9 E., 2 H.; Ziegelmühle: 8 E., 1 H.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1094, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat). Pfaffenhofen: 98 Einwohner; Simonsmühle: 14 E.; Ziegelmühle: 9 E.
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1260, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat). Pfaffenhofen: 91 Einwohner; Simonsmühle: 7 E.; Ziegelmühle: 8 E.
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1195 (Digitalisat). Pfaffenhofen: 77 Einwohner, 20 Wohngebäude; Simonsmühle: 12 E., 2 Wgb.; Ziegelmühle: 10 E., 2 Wgb.
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1268 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1306 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1134 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 338 (Digitalisat).