Pista di Nardò

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Pista di Nardò
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Pista di Nardò (Italien)
ItalienItalien Nardò, Italien
Nardò ring.jpg
Streckenart: Permanente Teststrecke
Betreiber: Porsche Engineering
Eröffnung: 1975
Zeitzone: UTC+1
Großes Oval
Pista di Nardò.jpg
Streckendaten
Streckenlänge: 12,5 km (7,77 mi)
Kurven: 1
Handlingtrack
Streckendaten
Streckenlänge: 6,222 km (3,87 mi)
Kurven: 16

Koordinaten: 40° 20′ 0″ N, 17° 50′ 0″ O

Die Pista di Nardò, auch beschreibend Pista circolare oder circuito di Nardò genannt oder engl. Nardò Technical Center, ist eine kreisförmige Teststrecke bei Nardò in Italien mit weiteren Autoteststrecken und -werkstätten. Sie liegt in der Region Apulien ca. 20 km nordwestlich der Stadt.

Geschichte

Die Teststrecke wurde in den 1970er Jahren mit öffentlichen Fördermitteln gebaut, um dem Mezzogiorno, dem wirtschaftlich schwachen italienischen Süden, unter die Arme zu greifen. Sie ist kreisförmig, weil sie zunächst als Basis eines Teilchenbeschleunigers geplant war, mit einem Durchmesser von 4 km, einer Streckenlänge von 12,6 km und gilt noch vor dem Auto Club Speedway in Fontana, Kalifornien als schnellster Automobil-Rundkurs der Welt.[1]

Im März 2008 wurde als zusätzliche Teststrecke im Innern des Ovals ein 6,2 km langer Handlingkurs eröffnet.

Im Mai 2012 übernahm die Porsche-Unternehmenstochter Porsche Engineering den Betrieb der Teststrecke vom bisherigen Besitzer Prototipo SpA.[2]

Streckenbeschreibung

Die Strecke ist eine Hochgeschwindigkeitsbahn mit überhöhten Kurven, deren Kurvenüberhöhung (ähnlich der AVUS-Bahn in Berlin) bei Seitenkraft-Freiheit Geschwindigkeiten bis zu 240 km/h zu fahren erlaubt. Niedrige Geschwindigkeiten werden „innen, unten“ gefahren, wo die Kurven noch recht „flach“ sind; für höhere Geschwindigkeiten „klettern“ die Fahrer in den schüsselförmig erhöhten Kurven weiter nach oben, wo die Kurvenneigung nach innen größer ist. Es ist möglich, höhere Geschwindigkeiten als 240 km/h zu fahren. Dies führt jedoch zu Seitenkräften an den Rädern und in der Folge oftmals zu Reifenproblemen. Geschwindigkeiten von bis zu 500 km/h sind möglich.

Maximale Geschwindigkeit ohne Seitenkraft auf den einzelnen Bahnen:

  • Bahn 1 – 100 km/h
  • Bahn 2 – 140 km/h
  • Bahn 3 – 190 km/h
  • Bahn 4 – 240 km/h

Auf der Nardò-Bahn wurden im Lauf der Jahrzehnte Hunderte von Rekorden aufgestellt. Bemerkenswert sind hierbei der Geschwindigkeitsrekord für straßenzugelassene Serienfahrzeuge des Koenigsegg CCR mit 387,87 km/h (28. Februar 2005) sowie ein Rekord für Elektroautos durch den Keio University Eliica mit 370 km/h.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. aus Stuttgart (Regionalverband Stuttgart) übernimmt für Porsche die dortige Betriebsmedizin und speziell bei Unfällen auf dem Testgelände die Erstversorgung mittels eigener Rettungswagen. Diese stellt extra erfahrene Rettungsassistenten und -sanitäter für diese Aufgaben zur Verfügung.[3]

Weblinks

Commons: Pista di Nardò – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Axel Busse: 40 Jahre Nardo: Vom Teilchenbeschleuniger zum Tempodrom. In Auto-Medienportal.Net, 16. September 2015, Abdruck
  2. Auto Motor und Sport:„Neues Highspeed-Testgelände für Porsche“ 11. April 2012, Abruf 13. April 2012
  3. Archivierte Kopie von porscheengineering.com/nardo/de/privacy (Memento vom 18. Juni 2013 im Internet Archive)