Po Nagar
Po Nagar | |
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Haupttempel der Göttin Yan Po Nagar | |
Baubeginn: | 11. Jahrhundert |
Stilelemente: | Cham-Architektur |
Turmhöhe: |
32 m |
Lage: | 12° 15′ 55″ N, 109° 11′ 44″ O |
Standort: | Nha Trang Khánh Hòa, Vietnam |
Zweck: | Hindutempel |
Po Nagar ist ein ehemaliger hinduistischer Tempelkomplex des Champa-Reiches in Nha Trang, einer Küstenstadt im Süden Vietnams. Die Tempelanlage wurde um die Mitte des 8. Jahrhunderts von den Cham gegründet, im 9. Jahrhundert erweitert und nach ihrer Zerstörung im 11. Jahrhundert wiederaufgebaut. Der Haupttempel (Cham-Sprache: kalan) aus dem 11. Jahrhundert ist das letzte große Bauwerk der Cham-Architektur.[1]
Namensgeberin ist die lokale Schutzgöttin Po Nagar, auch Yan Pu Nagara. Sie steht in Verbindung mit der Cham-Fruchtbarkeitsgöttin Uroja („Mutterbrust“), der in Gestalt einer Schlange (naga) erscheinenden Schöpfergottheit und mit der indischen Göttin Bhagavati (auch Durga), der Gattin Shivas. Die Lage der Tempel direkt über dem Meer stellt ferner eine Beziehung zur indonesischen göttlichen Königin Nyai Loro Kidul her.[2]
Tempelgöttin
Die in der Tempelanlage verehrte Göttin hat viele Namen. Sie ist im Zusammenhang zu sehen mit der Kultur der Khmer, die ihren Höhepunkt in Angkor Wat findet. Im Vietnamesischen wird die Göttin als
verehrt. Zahllose vietnamesische Legenden ranken sich um die Göttin
und ihren Tempel. Bis heute ist
die Stadtgöttin von Nha Trang.
Bauwerk
Aus einer Stele, die auf das Jahr 781 n. Chr. datiert wird, geht hervor, dass der König der Cham, Satyavarman, nach der Wiederherstellung seiner Macht in der Region des heutigen Nha Trang einen zerstörten Tempel wiederhergestellt habe.
Die Anlage wurde aus gebrannten roten Ziegeln auf einem Hügel errichtet und überragt die Mündung des Flusses Song Cai in das Südchinesische Meer. Sie besteht aus einer Meditationshalle am Fuße des Hügels und vier einzeln stehenden Tempeln, die den Hindugöttern Hanuman, Ganesh, Shiva und Yan Po Nagar geweiht sind. Der Turm des Haupttempels hat eine Höhe von etwa 32 Metern.
Die gesamte Anlage wurde aufwendig restauriert und befindet sich heute in einem sehr guten Zustand.
Literatur
- Herbert Härtel, Jeannine Auboyer: Indien und Südostasien. (Propyläen Kunstgeschichte, Band 21) Propyläen, Berlin 1985, S. 291
- Annaliese Wulf: Vietnam. Pagoden und Tempel im Reisfeld im Fokus chinesischer und indischer Kultur. DuMont, Köln 1991, S. 270, 294, 449
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Douglad J. W. O'Reilly: Early civilizations of Southeast Asia. (Archaeology of Southeast Asia) Altamira Press, Lanham 2006, S. 139, ISBN 978-0759102798
- ↑ Roy E. Jordaan: The Mystery of Nyai Lara Kidul, Goddess of the Southern Ocean. In: Archipel. Volume 28, 1984. S. 106