Pola Kinski
Pola Kinski (* 23. März 1952 in Berlin als Pola Nakszynski) ist eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Pola Kinski ist die Tochter von Klaus Kinski und seiner ersten Ehefrau, der Sängerin Gislinde Kühbeck. Der Schlagersänger Tommy Kent ist ihr Onkel.[1] Nach der Scheidung ihrer Eltern 1955 wuchs sie zuerst bei ihrer Mutter und später bei ihrem Vater auf. In ihrer im Januar 2013 erschienenen Autobiografie Kindermund thematisiert sie auch den sexuellen Missbrauch durch ihren Vater.[2] Pola Kinski ist die Halbschwester von Nastassja Kinski und Nikolai Kinski.
Im Alter von vier Jahren stand sie am Residenztheater in München erstmals auf der Bühne. Anfang der 1970er Jahre studierte sie Schauspiel an der Otto-Falckenberg-Schule in München. 1974 spielte sie als Gina in Lodewijk de Boers The Family ihre erste Hauptrolle im Malersaal des Deutschen Schauspielhauses Hamburg. Sie arbeitete hier mit Regisseur Peter Zadek und unter dem Intendanten Ivan Nagel. Ab 1977 lebte sie als freiberufliche Schauspielerin in Berlin und Paris.
Seit 1959 wirkte sie in Fernsehfilmen mit, vor allem beim Südwestfunk. Ihre erste bedeutende Fernsehrolle übernahm sie 1976 als aufsässiges Arbeiterkind in Das Ende der Beherrschung. In Wolfgang Staudtes Kinofilm Zwischengleis spielte sie eine Frau, die den von ihr während der Flucht 1945 verschuldeten Tod eines Kindes nicht verwinden kann und sich schließlich das Leben nimmt.
Heute lebt Pola Kinski zusammen mit ihrem Mann in Ludwigshafen am Rhein. Das Paar hat drei Kinder.
Filmografie
- 1977: Das Ende der Beherrschung (TV)
- 1977: Fehlschuß (TV)
- 1978: Zwischengleis (Kinofilm)
- 1980: Ohne Rückfahrkarte (Kinofilm)
- 1980: Sonntagskinder (Kinofilm)
- 1981: Im Regen nach Amerika (TV)
- 1981: Don Quichottes Kinder (TV)
- 1983: Das Dorf (TV)
- 1985: Ein Fall für zwei: Fluchtgeld (TV)
- 1986: Wanderungen durch die Mark Brandenburg (TV)
- 1987: Komplizinnen (TV)
- 2001: Bella Block: Bitterer Verdacht (TV)
- 2004: Tatort: Hundeleben (TV)
- 2007: Wir werden uns wiederseh’n (Kinofilm)
Werke
- Kindermund. Insel Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-458-17571-1. (Autobiografie)[3]
Literatur
- Hannelore Fischer, Wolfgang Jacobsen: Pola Kinski – Schauspielerin. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 6, 1986.
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen · Georg Müller Verlag GmbH, München · Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 498.
- C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 368.
Weblinks
- Literatur von und über Pola Kinski im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Pola Kinski in der Internet Movie Database (englisch)
- Pola Kinski bei filmportal.de
- Pola Kinski im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Einzelnachweise
- ↑ Pola Kinski: Kindermund. Insel Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-458-17571-1, S. 25.
- ↑ Stephan Maus: Klaus Kinski missbrauchte Tochter: Eine Maske fällt. In: stern.de. 9. Januar 2013.
- ↑ Und küsse das heilige Kindlein von mir. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 13. Januar 2013, S. 40.
Personendaten | |
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NAME | Kinski, Pola |
ALTERNATIVNAMEN | Nakszynski, Pola |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 23. März 1952 |
GEBURTSORT | Berlin |