Poutine

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Poutine
Poutine als Beilage zu einem Club Sandwich

Die Poutine (französische Aussprache [putiːn], im Quebecer Französisch: [pʊtsɪn]) ist eine in Kanada populäre Fast-Food-Spezialität. Sie besteht aus Pommes frites, Käsebruch (Cheese curds) und darübergegossener Bratensauce und wird mit einer Gabel (nicht mit den Fingern) gegessen.

Die Kartoffeln sind eher gröber geschnitten als normale Pommes frites, aber nicht immer so knusprig/saftig, da sie nicht immer (wie traditionell üblich) doppelt frittiert werden. Mitunter werden auch ungeschälte Kartoffelschnitze verwendet.

Als Ersatz für die traditionellen Cheese curds, die in manchen Gegenden nicht erhältlich sind, werden gelegentlich auch Mozzarella oder andere Käsesorten verwendet.

Zusätzlich kann eine Poutine mit weiteren Zutaten, wie z. B. Zwiebeln oder Frühstücksspeck, ergänzt werden.

Die Poutine wurde wohl Mitte der 1950er Jahre im ländlichen Québec erfunden. Mehrere Städte in dieser kanadischen Provinz erheben den Anspruch, die Geburtsstätte der Poutine zu sein, darunter Drummondville und Victoriaville. Einer verbreiteten Version nach wurde die erste Poutine im Städtchen Warwick erschaffen, als 1957 der Stammgast Eddy Lainesse beim Betreiber des Le Café Ideal Fernand Lachance Pommes frites mit Quark (oder Käsebruch) bestellte. Lachance habe daraufhin geantwortet: „Ça va faire une maudite poutine“ („Das wird eine Riesensauerei“). Die Bratensauce soll später dazugekommen sein, um die Pommes länger warm zu halten. Mit der Zeit breitete sich das Gericht in der Provinz und schließlich im ganzen Land aus.

Was die Etymologie des Wortes angeht, geht man allgemein davon aus, dass der Begriff auf den englischen Pudding zurückgeht. Eine Verwandtschaft zum Okzitanischen poutringo („Allerlei“) oder auch zum Provenzalischen poutingo („Resteeintopf“) ist weniger wahrscheinlich.[1] Der erste Beleg für den heutigen Wortsinn stammt aus dem Jahre 1978.

Heute ist die Poutine in ganz Kanada verbreitet. Sie wird dort mittlerweile auch bei McDonald’s und Burger King angeboten, aber auch bei anderen Fast Food Ketten. In Deutschland werden von der Franchise-Restaurantkette Frittenwerk (nur) Poutines als Gericht angeboten.[2]

Literatur

Belletristik
  • Sophie Grenier-Héroux, Übers. Andreas Jandl:[3] Poutine de noël – Die Weihnachts-Poutine, in Jennifer Dummer Hg.: Pareil, mais différent – Genauso, nur anders. Frankokanadische Erzählungen, zweispr. dtv, München 2020, S. 8–21

Weblinks

Commons: Poutine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Notizen

  1. Quelle: L'Encyclopédie canadienne [1]
  2. Charlotte Holzhäuser: Marke 'Frittenwerk' auf Expansionskurs. 10. Juli 2019, abgerufen am 13. Februar 2022: „Das kulinarische Konzept der Formel basiert auf dem kanadischen Gericht Poutines. Der Name Poutine – „Sauerei“ – hebt sich von der klassischen Portion Pommes mit Ketchup oder Mayo durch eine Auswahl an Toppings und Saucen ab.“
  3. Jandl in der Übersetzer-Datenbank des VdÜ, 2020