Protokollarische Rangordnung in Österreich
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Die Republik Österreich pflegt folgende protokollarische Rangordnung:[1][2]
- Bundespräsident (Staatsoberhaupt)
- Kardinal (höchster Repräsentant der katholischen Kirche in Österreich)K
- Bundeskanzler (Regierungschef)
- Präsidenten des Nationalrates (Parlamentssprecher)N
- Kommissionspräsident der EUE
- Vizekanzler
- Ehemalige Bundespräsidenten
- Bundesminister (Regierungsmitglieder des Bundes)
- Kommissar der EUE
- Präsident des Bundesrates (Sprecher der zweiten Parlamentskammer)
- Präsidenten eines Höchstgerichtes (dzt: Oberster Gerichtshof, Verfassungsgerichtshof, Verwaltungsgerichtshof)
- Präsident des Rechnungshofes
- Ehemalige Bundeskanzler
- Metropoliten der katholischen Kirche (Oberhäupter der Kirchenprovinzen)K
- Landeshauptleute (Oberhäupter und Regierungschefs der Bundesländer)
- Präsidenten der Landtage (Sprecher der Landesparlamente)
- Diözesanbischöfe (Oberhäupter einer Diözese)
- Landeshauptmannstellvertreter
- Landesräte (Regierungsmitglieder der Länder)
- Bürgermeister der Landeshauptstädte
Anmerkungen:
Der Miteinbezug der katholischen Würdenträger beruht auf der langen Verbindung mit dem Heiligen Stuhl, zuletzt geregelt im Konkordat 1934.K Die Ränge der Exekutiv-Vertreter der Europäischen Union begründen sich im EU-Beitritt Österreichs 1995.E Das Zeremoniell bezüglich anderer ausländischer Honoratioren regelt das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen (BGBl. Nr. 66/1966).
- K Kardinal ist derzeit der Erzbischof von Wien; Katholische Kirche in Österreich als österreichische Institution, der päpstliche Nuntius (Botschafter) gilt als ausländischer Diplomat; Metropoliten sind die beiden Erzbischöfe Österreichs.
- E Diese Reihenfolge weicht vom Rang-Zeremoniell der EU ab.
Bei Veranstaltungen diverser Behörden und Organisationen werden individuelle Begrüßungslisten erstellt.[4]
Literatur
- Karl Urschitz: Protokoll mit Zeremoniell und Etikette. (= Veröffentlichungen der Steiermärkischen Landesbibliothek 28). Manumedia-Verlag Schnider, Graz 2002, ISBN 978-3-902020-19-2 (S. o.A.)[5]
Einzelnachweise
- ↑ Lit. Urschitz 2002; zitiert nach Die Rangordnung des Bundesprotokolls, knigge2day.at, abgerufen 4. Juli 2019 – Angabe dort „wichtigste Positionen“.
- ↑ Eine ausführlichere, leicht abweichende Liste (mit Fokus Steiermark) gibt z. B.: Oesterreichische Kontrollbank: Der „Veranstaltungsknigge“ (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive): Staatssekretäre und ehemalige Landeshauptleute nach dem Landeshauptmannstellvertreter; 2. und 3. Landtagspräsident nach den Landesräten.
- ↑ Elisabeth Köstinger zur neuen Nationalratspräsidentin gewählt. Parlamentskorrespondenz, 2017, parlament.gv.at → Aktuell im Parlament → Schlagzeilen.
- ↑ Z.B.: Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband – Durchführung von Veranstaltungen: Begrüßungsliste. S. 11 (pdf, afkdo-gaenserndorf.at),
Begrüßungsliste des NÖ Kammerradschaftsbundes (pdf, noe.oekb.net). - ↑ Das Werk behandelt hauptsächlich das Protokoll des Bundeslandes Steiermark; Angabe in Olaf Jelinski: Das internationale diplomatische Protokoll im Vergleich zum Protokoll in Unternehmen. Eine Analyse des Protokolls als politische Institution. Dissertation, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, November 2014, S. 15 (pdf, via d-nb.info)