Butön Rinchen Drub

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Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
བུ་སྟོན་རིན་ཆེན་འགྲུབ་
Wylie-Transliteration:
bu ston rin chen grub
Aussprache in IPA:
[pʰutø̃ rĩtɕʰẽʈʂup]
Offizielle Transkription der VRCh:
Pudoin Rinqênzhub
THDL-Transkription:
Buton Rinchendrup
Andere Schreibweisen:
Butön Rinchendrup,
Budon Rinchendub,
Purdain Rinqenzhub
Chinesische Bezeichnung
Traditionell:
布敦仁欽竹
Vereinfacht:
布敦仁钦竹
Pinyin:
Bùdūn Rénqīngzhú
Butön Rinchen Drub (links) und sein Nachfolger

Butön Rinchen Drub[1][2] (geb. 1290; gest. 1364) war der elfte Abt des Klosters Shalu bei Xigazê. Er war einer der herausragenden buddhistischen Gelehrten der Sakya-Schule des tibetischen Buddhismus.

Lebenswerk

Butön Rinchen Drub gründete 1320 die Einsiedelei Shalu Riphug auf dem Berg hinter dem Kloster, in der Yoga gelehrt wurde, spezialisiert auf Trance-Zustände und die Erzeugung innerer Hitze (Tummo), eines der Sechs Yogas von Naropa. Das von ihm geleitete Kloster Shalu war ein Zentrum für Sanskrit-Übersetzungen und Sanskrit-Manuskripte.

Butön Rinchen Drub katalogisierte tausende religiöse und philosophische Schriften. Er war unmittelbar an der Kompilation des tibetischen Kanons, nämlich des Kanjur (tib.: bka' 'gyur) und des Tanjur (tib.: bstan 'gyur), beteiligt und ist der Verfasser eines wichtigen Werkes über die Geschichte des Buddhismus in Indien und Tibet (siehe Hauptartikel Chronik des Butön).

Außerdem verfasste er mehrere Werke zur Astronomie und Kalenderrechnung. Hervorzuheben ist insbesondere das erste große in Prosa geschriebene Kommentarwerk zur Kālacakra-Astronomie und Kalenderrechnung, welches den Titel „Lehrbuch über die Kalkulationen des Kālacakra, etwas, das die Gelehrten erfreut“ (tib.: dpal dus kyi 'khor lo'i rtsis kyi bstan bcos mkhas pa rnams dga' bar byed pa) trägt. Mit diesem Werk liegt uns die erste bisher bekannt gewordene Abhandlung zur Astronomie und Kalenderrechnung vor, die nicht die bloße Form eines praktischen Rechenbuches hat, sondern in großem Umfang versucht, den Sinn der durchzuführenden Rechenoperationen zu erklären. Insofern ist Butöns Werk bahnbrechend für die systematische Entwicklung der Tibetischen Astronomie und der tibetischen Kalenderrechnung.

Literarische Hinterlassenschaft

Der 13. Dalai Lama gab eine Blockdruck-Ausgabe der gesammelten Werke (tib.: gsung 'bum) des Butön Rinchen Drub und seines wichtigsten Schülers, des Dratshepa Rinchen Namgyel (tib.: sgra tshad pa rin chen rnam rgyal; 1318–1388), in 26 Bänden in Auftrag. Die Druckstöcke dieser Ausgabe wurden in den Jahren 1917 bis 1919 angefertigt.[3]

Siehe auch

Literatur

  • E. Obermiller: History of Buddhism (Chos-ḥbyung) by Bu-ston. Heidelberg, Otto Harrassowitz, 1931–1932.
  • János Szerb: Bu ston’s History of Buddhism in Tibet. Beiträge zur Kultur- und Geistesgeschichte Asiens 5, Wien 1990.
  • David Seyfort Ruegg: The Life of Bu ston Rin po che. With the Tibetan Text of the Bu ston rNam thar. Roma, Istituto Italiano per il Medio ed Estremo Oriente, 1966.
  • Helmut Eimer: Der Tantra-Katalog des Bu ston im Vergleich mit der Abteilung Tantra des tibetischen Kanjur. Studie, Textausgabe, Konkordanzen und Indices (Bonn 1989).
  • Dieter Schuh: Untersuchungen zur Geschichte der Tibetischen Kalenderrechnung. Wiesbaden 1973.

Weblinks

Fußnoten

  1. Auch bekannt mit seinen Titeln als Butön Thamce Khyenpa (tib.: bu ston thams cad mkhyen pa) und Butön Kache (tib.: bu ston kha che).
  2. Archivlink (Memento des Originals vom 27. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tbrc.org
  3. bu ston rin chen grub dang sgra tshad pa rin chen rnam rgyal.
Butön Rinchen Drub (Alternativbezeichnungen des Lemmas)
khro phu pa bu ston rin chen grub; Throphupa Butön Rinchen Drub; Budun Renqin Zhu; 布顿•仁钦竹