Qinghai-See
Qinghai-See 青海湖
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Satelliten-Aufnahme des Qinghai-Sees, 1994 | ||
Geographische Lage | Qinghai VR China | |
Zuflüsse | Buha He, Shaliu,[1] Daotang He[2] | |
Abfluss | (kein) | |
Daten | ||
Koordinaten | 36° 54′ N, 100° 11′ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 3194 m[1] | |
Fläche | 4 696,77 km² (2004)[1] | |
Länge | 108,1 km | |
Breite | 67,3 km | |
Volumen | 71,6 km³ (2009)[3] | |
Maximale Tiefe | 27 m (1988)[2] | |
Mittlere Tiefe | 14,8 m (1988)[2] | |
pH-Wert | 9.3[4] | |
Einzugsgebiet | 29.661 km²[1] | |
Besonderheiten |
Tibetische Bezeichnung |
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Tibetische Schrift: མཚོ་སྔོན་པོ། |
Wylie-Transliteration: mtsho sngon po |
Aussprache in IPA: [tsʰo ŋø̃po]
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Offizielle Transkription der VRCh: Co Ngoinbo |
THDL-Transkription: Tso Ngönpo |
Chinesische Bezeichnung |
Traditionell: 青海湖 |
Vereinfacht: 青海湖 |
Pinyin: Qīnghǎi Hú |
Der Qinghai-See (chinesisch
, Pinyin
, tib.
), im Mongolischen auch als Koko-nor bekannt, ist einer der größten abflusslosen Salzseen der Erde. Der chinesische Name des Sees Qīnghǎi Hú bedeutet etwa „See des türkisfarbenen Meers“, wobei das Zeichen qīng –
im Chinesischen ohne Kontext sowohl die Farben „Blaugrün“, „Grünblau“ „Türkis“ als auch „Schwarz“ bedeutet kann. (siehe Grün und Blau in verschiedenen Sprachen)[5][6][7] Das Zeichen hǎi –
bedeutet „Meer“[8][9] und hú –
bedeutet „See – Binnensee“.[10][11]
Lage
Der See befindet sich in der chinesischen Provinz Qinghai, deren Name sich von diesem See ableitet. Er erstreckt sich auf einer Höhe von 3.195 Meter über dem Meeresspiegel und hat nach offiziellen Angaben eine Fläche von 4.583 km².[12] Darin sind wohl die teilweise bereits zu selbständigen Seen (Gǎhǎi –
mit 48,9 km², Shādǎo Hú –
19,6 km², Hǎiyàn Hú –
112,5 km² u. a.) abgetrennten ehemaligen Buchten mit eingerechnet.
In den 1960er Jahren sollen noch 108 in den See mündende Flüsse gezählt worden sein, wobei diese Zahl womöglich eine spirituelle Bedeutung hat: Der See ist für die Tibeter in Amdo ein heiliger See und hat damit im Lauf der Geschichte für den tibetischen Buddhismus Bedeutung erlangt, in dem wiederum 108 eine heilige Zahl darstellt. Dem Volksglauben nach entstand der See durch die Unachtsamkeit einer Frau, die nach dem Wasserholen am Brunnen vergaß, den Deckel zu schließen. Erst der Buddha habe einen Stopfen in Form einer Insel in der Mitte des Sees angebracht und damit das weitere Überlaufen verhindert. Auf dem Inselchen befindet sich heute ein buddhistisches Nonnenkloster.[13]
Trotzdem sollen 85 Prozent der Flussmündungen im Jahr 2004 ausgetrocknet gewesen sein, darunter der größte Zufluss, der 179 km lange Buhahe (von mongol. Buhain Gol; chin. 布哈河 Bùhā Hé). Allerdings trocknen viele kleine Flüsse im extrem niederschlagsarmen Winterhalbjahr des tibetischen Hochlandes aus.
Der Buh He hat auf der Westseite des Qinghai Hu nahe der berühmten Vogelinsel (Niǎo Dǎo –
/
) ein Mündungsdelta ausgebildet, das zusammen mit der Niao Dao zum 1997 eingerichteten Naturschutzgebiet Qinghai Lake Natural Protection Zone gehört.[14]
Ackerlanderschließungen und Klimavariabilität haben den Wasserspiegel des Sees seit 1959 ständig fallen lassen, so dass die Fläche des Sees bis auf 4186 km² geschrumpft ist. Durch diesen Vorgang haben sich vorher zum See gehörende Wasserflächen als eigenständige Seen abgespalten. Die Verbindungen zum Qinghai-See sind ausgetrocknet. Mit der Aufgabe von ehemaligem Ackerland und Renaturierung von Grasland versucht man den Wasserhaushalt wieder zu stabilisieren. So soll die Seefläche im Jahr 2007 bei 4489 km² gelegen haben[15]. Mehr als 85.600 Menschen (Stand 2004), meist Hirten, leben im Einzugsgebiet des Qinghai-Sees.[1]
Bilder
- QinghaiHu1.jpg
Blick über das Südufer des Qinghai-Sees, 2006
- Bird Island, Qinghai Lake.jpg
Vogelinsel (Niǎo Dǎo) am Westufer, 2006
- Qinghai Lake May 2006.jpg
Qinghai-See (Qīnghǎi Hú), Mai 2006
Literatur
- Buffetrille, Katia. “The Blue Lake of Amdo and Its Island: Legends and Pilgrimage Guide.” In: The Tibet Journal Vol. XIX, No. 4, Winter, 1994.
- Gruschke, Andreas: “The realm of sacred lake Kokonor”, in: The Cultural Monuments of Tibet’s Outer Provinces: Amdo vol. 1. The Qinghai Part of Amdo, White Lotus Press, Bangkok 2001; pp. 93ff. ISBN 974-7534-59-2
Siehe auch
- Tour of Qinghai Lake (Radrennen)
- Stephan Kühnrich: Seen auf dem Dach der Welt, Teil 4 (2012), gesendet auf 3sat am 3. Januar 2019, 15:26–16:10 h
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Wang, Jianhua, et al. "Evaluation of concordance between environment and economy in Qinghai Lake Watershed, Qinghai-Tibet Plateau." Journal of Geographical Sciences 21.5 (2011): 949–960, doi:10.1007/s11442-011-0892-z. (PDF; 524 kB)
- ↑ a b c NAKAO, Kinshiro, Ryuichi TANOUE, and Muneo OKAYAMA. "Geomorphological history of the basin and the origin of Qinghai Lake, Qinghai Plateau, China." Journal of the Faculty of Science, Hokkaido University. Series 7, Geophysics 9.5 (1995): 509–523. (PDF; 844 kB)
- ↑ Jull, AJ Timothy, et al. "14 C measurements of dissolved inorganic and organic carbon in Qinghai Lake and inflowing rivers (Ne Tibet, Qinghai Plateau), China." Radiocarbon 56.3 (2014): 1115–1127, doi:10.2458/56.17776. (PDF; 0,99 MB)
- ↑ a b Jiang, Hongchen, et al. "Planktonic actinobacterial diversity along a salinity gradient of a river and five lakes on the Tibetan Plateau." Extremophiles 14.4 (2010): 367–376, doi:10.1007/s00792-010-0316-5 (PDF; 560 kB)
- ↑ Begriff Qing - 青: (chinesisch) [1], In: dict.revised.moe.edu.tw, abgerufen am 3, Februar 2019 – Online
- ↑ Begriff Qing - 青: (chinesisch) [2], In: www.ciyang.com, abgerufen am 3, Februar 2019 – Online
- ↑ Begriff Qing - 青: (chinesisch, deutsch) [3], In: dict.leo.org, abgerufen am 3, Februar 2019 – Online
- ↑ Begriff Hai - 海: (chinesisch) [4], In: www.ciyang.com, abgerufen am 3, Februar 2019 – Online
- ↑ Begriff Hai - 海: (chinesisch, deutsch) [5], In: dict.leo.org, abgerufen am 3, Februar 2019 – Online
- ↑ Begriff Hu - 湖: (chinesisch) [6], In: www.ciyang.com, abgerufen am 3, Februar 2019 – Online
- ↑ Begriff Hu - 湖: (chinesisch, deutsch) [7], In: dict.leo.org, abgerufen am 3, Februar 2019 – Online
- ↑ Qinghai Sheng Dituce [Atlas der Provinz Qinghai], Xi'an 2003, S. 14
- ↑ Stephan Kühnrich, Seen auf dem Dach der Welt (3sat, Sendung vom 5. Januar 2019)
- ↑ More Birds in Qinghai Lake
- ↑ Qinghai Province Weather Bureau (Memento vom 28. August 2008 im Internet Archive), abgerufen am 7. Juni 2019 (englisch)