Quecksilber(I)-chlorid
Strukturformel | ||||||||
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Struktur von Quecksilber(I)-chlorid | ||||||||
Allgemeines | ||||||||
Name | Quecksilber(I)-chlorid | |||||||
Andere Namen |
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Summenformel | Hg2Cl2 | |||||||
Kurzbeschreibung |
farblose geruchlose Kristalle[1] | |||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||
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Eigenschaften | ||||||||
Molare Masse | 472,09 g·mol−1 | |||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||
Dichte |
7,15 g·cm−3[1] | |||||||
Sublimationspunkt | ||||||||
Dampfdruck | ||||||||
Löslichkeit |
sehr schlecht in Wasser (2,3 mg·l−1 bei 20 °C)[2] | |||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||
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MAK |
0,1 mg·m−3[1] | |||||||
Toxikologische Daten | ||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Quecksilber(I)-chlorid (Kalomel, von altgriech. καλός kalos ‚schön‘ und μέλας melas ‚schwarz‘, also „schönes Schwarz“; früher auch süßes Quecksilber, Quecksilberchlorür oder Quecksilberhornerz) ist ein farbloser Feststoff, der sich in Wasser nur sehr wenig löst und bei ca. 380 °C sublimiert. Die Summenformel lautet Hg2Cl2.
Im Licht verfärbt es sich allmählich dunkel bis schwarz (daher der Name Kalomel), weil es unter Disproportionierung zu elementarem Quecksilber und Quecksilber(II)-chlorid zerfällt.
Vorkommen
Quecksilber(I)-chlorid kommt in der Natur als seltenes Mineral Kalomel vor, ein dunkelgraues Mineral, das bei höheren Quecksilber(I)-chlorid-Anteilen auch graugelb bis hellgelb sein kann. Noch seltener findet man sehr kleine reine Quecksilber(I)-chlorid-Kristalle in Drusen.
Verwendung
Quecksilber(I)-chlorid wird in Kalomelelektroden zur Potentiometrie, zur Schädlingsbekämpfung, in der Pyrotechnik für grünleuchtende Fackeln, in der Porzellanmalerei zum Auftrag von Gold und als Katalysator verwendet.
Medizin
Da es wegen seiner äußerst geringen Wasserlöslichkeit vom Körper kaum resorbiert wird, fand es vielfältige Anwendung in der Medizin (als Kalomel, auch Calomel): gegen Entzündungen in Nase und Rachen, als Abführmittel, zur Anregung der Gallenfunktion, gegen Brechdurchfall, bei Wassersucht, Milz-, Leber-, Lungenleiden und gegen Syphilis,[5] sowie äußerlich gegen Hornhautflecken, Windpocken, Geschwüre, und Feigwarzen.
Außerdem wurde es bis in die 1990er-Jahre als Spermizid in chemischen Verhütungsmitteln eingesetzt.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Datenblatt Quecksilber(I)-chlorid bei AlfaAesar, abgerufen am 9. Februar 2010 (PDF) (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b Datenblatt Quecksilber(I)-chlorid bei Merck, abgerufen am 9. Februar 2010.
- ↑ a b Eintrag zu Quecksilber(I)-chlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Januar 2017. (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu Dimercury dichloride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ Emil Stern: Ueber das Quecksilberchlorid-Chlornatrium und seine subcutane Anwendung. In: Berliner klinische Wochenschrift. Band 15, 1878, S. 59–64.
Literatur
- A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 91.–100., verbesserte und stark erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1985, ISBN 3-11-007511-3, S. 1046.
- Fachlexikon ABC Chemie, Band 2, 3. Auflage, Harri Deutsch Frankfurt 1987, S. 957, ISBN 3-87144-899-0.
- J. G. Krünitz: Oeconomischen Encyclopädie. Berlin : Pauli, S. 1773–1858.