Quecksilber(II)-bromid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Strukturformel
Strukturformel von Quecksilber(II)-bromid
Allgemeines
Name Quecksilber(II)-bromid
Andere Namen

Quecksilberdibromid

Summenformel HgBr2
Kurzbeschreibung

weißer, geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7789-47-1
EG-Nummer 232-169-3
ECHA-InfoCard 100.029.245
PubChem 24612
Eigenschaften
Molare Masse 360,41 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

6,05 g·cm−3 (25 °C)[2]

Schmelzpunkt

238 °C[2]

Siedepunkt

319 °C[2]

Dampfdruck

3 hPa (150 °C)[1]

Löslichkeit
  • schlecht in Wasser (6 g·l−1 bei 25 °C)[2]
  • sehr gut löslich in DMSO (900 g·l−1 bei 25 °C)[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​310​‐​330​‐​373​‐​410
P: 260​‐​280​‐​301+310+330​‐​302+352​‐​310​‐​304+340+310​‐​403+233 [2]
MAK

0,1 mg·m−3 [2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Quecksilber(II)-bromid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Bromide und Quecksilberhalogenide.

Gewinnung und Darstellung

Quecksilberbromid kann direkt aus den Elementen in Gegenwart von Wasser[5] oder durch Reaktion von Quecksilber(I)-bromid mit Quecksilber[6] dargestellt werden:

Eigenschaften

Quecksilberbromid wird als Reagenz bei der Koenigs-Knorr-Methode verwendet, die zur synthetischen Herstellung von Glykosiden aus Monosaccharid-Derivaten dient.[7][8]

Es dient ebenfalls zum Nachweis von Arsen[9], das in der Probe erst durch Reaktion mit Wasserstoff[10] in Arsenwasserstoff umgewandelt wird und dann mit dem Quecksilberbromid reagiert:[11]

Das weiße Quecksilberbromid färbt sich gelb, braun oder schwarz, falls Arsen in der Probe enthalten ist.[12]

Sicherheitshinweise

Quecksilberbromid ist sehr giftig und schädlich für die Umwelt. Es reagiert heftig, teils explosionsartig mit Kalium und Natrium.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c Datenblatt Quecksilber(II)-bromid bei Merck, abgerufen am 15. Juni 2017.
  2. a b c d e f g h Eintrag zu Quecksilber(II)-bromid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 1. Februar 2016. (JavaScript erforderlich)
  3. Dimethyl Sulfoxide (DMSO) Solubility Data. Gaylord Chemical Company, L.L.C.; Bulletin 102, Juni 2014, S. 14. (PDF)
  4. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag inorganic compounds of mercury with the exception of mercuric sulphide and those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Methodicum Chimicum: Preparation of Transition Metal Derivatives, ISBN 0-124-60708-X
  6. Quecksilber. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 13. Altenburg 1861, S. 747–754 (zeno.org).
  7. Derek Horton: Advances in Carbohydrate Chemistry and Biochemistry. 2004, ISBN 0-120-07259-9.
  8. Robert V. Stick: Carbohydrates: The Sweet Molecules of Life. 2001, ISBN 0-126-70960-2.
  9. Ole Pederson: Pharmaceutical Chemical Analysis. 2006, ISBN 0-849-31978-1.
  10. Arsentest (PDF; 39 kB)
  11. Nancy Odegaard, Alyce Sadongei: Old Poisons, New Problems. 2005, ISBN 0-759-10515-4.
  12. Timothy G. Townsend, Helena Solo-Gabriele: Environmental Impacts of Treated Wood. 2006, ISBN 0-849-36495-7.