Rail One
PCM RAILONE AG
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Rechtsform | Aktiengesellschaft (AG) |
Gründung | 1894 (Umfirmierung 2006 und 2015) |
Sitz | Neumarkt in der Oberpfalz, |
Leitung | Nishant Mittal (Vorstand) |
Mitarbeiterzahl | 650 (2020) |
Umsatz | 120 Mio. Euro (2014) |
Branche | Eisenbahninfrastruktur |
Website | www.railone.com |
Stand: 2020 |
Rail One (Eigenschreibweise RAILONE) ist ein international aktiver Produzent für Betonschwellen und Fahrwegsysteme für den schienengebundenen Fern- und Nahverkehr. Die Unternehmensgruppe ist international mit Produktionsstandorten und Gesellschaften präsent. Die Gruppe erwirtschaftet im Durchschnitt einen Umsatz von 120 Mio. Euro und beschäftigt über 650 Mitarbeiter.
Geschichte
Die Firma wurde 1894 durch Gustav Adolf Pfleiderer (GAP) als Holzhandlung und Flösserei in Heilbronn am Neckar gegründet. 1944 begann, nach einer Verlegung der Verwaltung nach Neumarkt in der Oberpfalz, die Herstellung von Schnittholz, Holzschwellen und Holzmasten. 1954 erfolgte die Aufnahme der Herstellung für Spannbetonschwellen.
1981 entstand eine mehrheitliche Beteiligung an der Katz Werke AG, Gernsbach (Produktion von Betonschwellen), während elf Jahre später die Fertigungsstätte in Coswig für die Produktion von Gleis- und Weichenschwellen in Betrieb genommen wurde. Das Unternehmen erwarb 1993 das Betonwerk Lábatlan (Ungarn) mit Produktionsanlagen für Gleis- und Weichenschwellen.
1994 wurde – nach einer Entscheidung der DB AG, auf der Berliner Stadtbahn die Feste-Fahrbahn-Bauart Rheda-Berlin einzusetzen – die Betonschwellenproduktion im Werk Travipos (Spanien) aufgenommen. 1998 erhielt das Unternehmen einen Auftrag für die Lieferung von mehr als 180.000 patentierten Spezialschwellen für die Neubaustrecke Köln-Rhein/Main. Es folgte der Erwerb der Betonschwellenaktivitäten der Wayss & Freytag AG sowie die Übernahme des Gleisschwellenwerks Frankfurt und des Weichenschwellenwerks in Langen (Hessen). 1999 wurde das Feste-Fahrbahn-System RHEDA 2000® zugelassen.
2001 wurde die Produktionsstätte Frankfurt durch den Neubau eines Gleisschwellenwerks in Langen verlagert. Im selben Jahre startete die Weichenschwellenproduktion im Werk Travipos (Spanien) und die Aufnahme der Betonschwellenfertigung in Brașov (Rumänien). 2002 erhielt Rail One eine Beteiligung am Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke HSL Zuid in den Niederlanden. Ein Jahr später folgte ein Auftrag für die Beteiligung am Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Taiwan (THSR) sowie die Verlagerung der Produktionsstätte in Brașov nach Buzău (Rumänien). Nach dem Beginn der Weichenschwellenherstellung führte sie in Korea die zweite Bauphase der Hochgeschwindigkeitsstrecke Seoul – Busan in RHEDA 2000® aus. Weiterhin wurden Gleisschwellen in Yang Mei Town (Taiwan) und Weichenschwellen in Kirchmöser/Brandenburg gefertigt.
2004 wurde die Gleisschwellenproduktion in Yang Mei Town (Taiwan) beendet. Gleichzeitig wurde die Produktion in Buzău (Rumänien) und Lábatlan (Ungarn) für den ersten Teilabschnitt des Ankara Railway Rehabilitation Projects für 680.000 Betonschwellen aufgenommen. 2005 erfolgte der Aufbau des Lieferwerkes in Karlsruhe/Baden und die Beendigung der Gleisschwellenproduktion in Gernsbach.
2006 kam es zur Unterzeichnung des Vertrags über den Know-how-Transfer nach China. Es folgte der Aufbau einer mobilen Produktionsanlage in Segovia/Madrid (Spanien). Das Unternehmen erhielt einen Auftrag für die Produktion von etwa 100.000 Zweiblockschwellen für das Projekt Guadarrama-Tunnel in Spanien. Im selben Jahr erfolgte auch die Umfirmierung in Rail One GmbH.
2007 folgte schließlich die Gründung des chinesischen Tochterunternehmens Beijing Rail One Pfleiderer track systems Technology Company Ltd. und des koreanischen Tochterunternehmens Rail One Korea Ltd.
Nachdem das Unternehmen 2009 die prämierte Klappweichenschwelle[1] erfand, folgte 2013 die Übernahme durch die PCM Group of Industries.
2014 startete die Schwellenproduktion in Algerien und in den USA (Clinton) eröffnete die Gruppe ihr erstes Werk in Nordamerika.
2015 vollzog das Unternehmen die Umfirmierung der Rail One GmbH[2]. Seitdem arbeitet die Unternehmensgruppe unter dem Dach der PCM Rail One AG[3] und ist mit mehreren Produktionsstandorten und Tochtergesellschaften international präsent. Dem deutschen Markt widmet sich die heutige Rail One GmbH als Teil der weltweit agierenden PCM Rail One Group.
Seit November 2015 befinden sich die Büros der PCM Rail One AG sowie der Hauptverwaltung des deutschen Tochterunternehmens im Neuen Markt in Neumarkt.[4]
2016 feierte Rail One in Anwesenheit des indischen Gesellschafters und Aufsichtsratsvorsitzenden Kamal Kumar Mittal zehnjähriges Jubiläum.
2017 wurde die PCM Rail One UK Limited als Tochterunternehmen im Vereinigten Königreich gegründet.
2018 eröffnete Rail One in Aschaffenburg das neue Produktionswerk.
2019 wurde in Schwandorf ein neues Werk zur Produktion von endverankerten Weichenschwellen aus Spannbeton eröffnet.
Produkte
Das Unternehmen fertigt schienengebundene Fahrwegsysteme im Bereich des Fern- und Regionalverkehrs mit Schotteroberbau (Betonschwelle B70, Weichenschwellen, Hochleistungsschwellen, Breitschwellen und besohlte Schwellen) sowie mit Fester Fahrbahn.
Für den Nahverkehr bietet Rail One Systeme mit Schotteroberbau (TBS und LIS) sowie mit fester Fahrbahn.
Standorte
Zu den Unternehmensstandorten in Deutschland zählen Neumarkt in der Oberpfalz (Hauptsitz), Neumarkt in der Oberpfalz (Produktion), Coswig, Kirchmöser und Aschaffenburg. Daneben bestehen internationale Standorte in Rumänien (Buzău), Saudi-Arabien, Spanien (Constantí, Tarragona), Südkorea (Seoul), Ungarn (Lábatlan), UK, der Türkei, den USA und Indien.