Ralph Müller

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Ralph Müller (* 15. Februar 1963 in Nürnberg) ist ein deutscher Politiker (parteilos, ehemals AfD) und Zahnarzt. Er ist seit November 2018 Mitglied des bayerischen Landtags.[1]

Ausbildung und Beruf

Müller studierte nach eigenen Angaben Rechtswissenschaften an der Universität Bayreuth sowie Humanmedizin und Zahnmedizin mit wissenschaftlicher Tätigkeit in der Schmerzforschung/Pharmakologie an der Universität Erlangen. Dort erfolgte auch seine Promotion[2] Er war als Zahnarzt in Bayern tätig. Von 1992 bis 2007 war er Inhaber zweier großer Zahnarztpraxen in Nürnberg-Innenstadt.[2] Auf der Internetseite des Bayerischen Landtages macht der Abgeordnete Müller keine Angaben zu Ämtern und Beteiligungen.[3]

Politik

Müller war Mitglied der bayerischen AfD. Bei der bayerischen Landtagswahl 2018 kandidierte er als Stimmkreisabgeordneter im Stimmkreis Nürnberger Land und auf Listenplatz 2 der AfD in Mittelfranken.[2] Er zog als Abgeordneter in den Bayerischen Landtag ein.[4] Er ist Mitglied des Ausschusses für Wohnen, Bau und Verkehr und gehörte bis 2019 dem Kuratorium der Universität Regensburg an. Ende Dezember 2020 trat er aus der AfD aus, um einem Parteiausschluss zuvorzukommen.[5] Müller wohnt mit seiner Familie in Altdorf bei Nürnberg.[6]

Kontroversen

Im Februar 2019 wurde gegen Müller im Landtag eine Rüge ausgesprochen. Müller äußerte bei einer Rede zum Thema „Winterfütterungen von Wildtieren“: „Diese Waffen- und Tresorkontrollen sind Elemente eines totalitären Staates. Und die passen gut zu Ihrer Stasi- und Schnüffelkanzlerin“. Landtagspräsidentin Ilse Aigner wertete die Aussagen als „wahrheitswidrig, ehrverletzend und beleidigend und dem Ansehen unseres Hohen Hauses nicht zuträglich“. Es war die erste Rüge im Bayerischen Landtag seit 25 Jahren.[7]

Am 26. Juni 2019 erregte Ralph Müller während der Trauerminute im Bayerischen Landtag für den durch einen Rechtsextremen getöteten CDU-Politiker Walter Lübcke mediale Aufmerksamkeit, als er als einziges MdL sitzen blieb. Müller erhob sich erst, als in der rund zweieinhalbminütigen Rede von Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) an einen weiteren verstorbenen früheren Abgeordneten erinnert wurde.[8] Müller selbst konnte „in dem Verhalten“ keine Schuld sehen, denn dass er „ein paar Sekunden“ sitzengeblieben sei, habe daran gelegen, dass er gerade eine geplante Rede überarbeitet habe. Erst nach vielfacher Kritik aller im Landtag vertretenen Parteien – auch der AfD-Abgeordnete Franz Bergmüller hatte ihm vorgeworfen, der Fraktion „schwer geschadet“ zu haben – entschuldigte sich Müller „ausdrücklich“ für sein Verhalten.[9][10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Abgeordnete(r) Dr. Ralph Müller, | Bayerischer Landtag. Abgerufen am 27. Juni 2021.
  2. a b c Ralph Müller - Alternative für Deutschland. Abgerufen am 21. Oktober 2018 (deutsch).
  3. Ralph Müller auf bayern.landtag.de (zuletzt abgerufen am 9. August 2019)
  4. Sueddeutsche.de: Das sind die neuen AfD-Abgeordneten, Beitrag vom 17. Oktober 2018.
  5. Parteiaustritt bei der AfD im Landtag: Abgeordneter kommt Ausschluss zuvor. 29. Dezember 2020, abgerufen am 29. Dezember 2020.
  6. Landtag: AfD-Fraktion verliert weiteres Mitglied, Bayerischer Rundfunk, 29. Dezember 2020.
  7. AfD-Attacke gegen Merkel: Erste Rüge im Landtag seit 25 Jahren, Beitrag vom 26. Februar 2019 auf br.de.
  8. Wolfgang Wittl: AfD-Abgeordneter löst Eklat beim Gedenken an Lübcke aus. In: Süddeutsche.de. 26. Juni 2019, abgerufen am 11. Juli 2019.
  9. AfD-Abgeordneter löst Eklat im bayerischen Landtag aus. www.zeit.de, Beitrag vom 26. Juni 2019.
  10. Bayerischer Landtag: 22. Plenarsitzung des Bayerischen Landtags am 26.06.2019, Eröffnung. 26. Juni 2019, abgerufen am 26. Juni 2019.