Ranzig (Tauche)

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Ranzig
Gemeinde Tauche
Koordinaten: 52° 7′ 9″ N, 14° 11′ 34″ O
Höhe: 50 m ü. NHN
Fläche: 9,64 km²[1]
Einwohner: 350 (31. Dez. 2017)[1]
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 2001
Postleitzahl: 15848
Vorwahl: 033675
Ehemaliges Gutshaus von Ranzig

Ranzig (niedersorbisch Rańšyk)[2] ist ein Ortsteil der Gemeinde Tauche im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg. Bis zum 31. Dezember 2001 war Ranzig eine eigenständige Gemeinde, die vom Amt Tauche verwaltet wurde.

Lage

Ranzig liegt in der Niederlausitz, am südlichen Rand der Beeskower Platte und direkt am Ranziger See. Die Kreisstadt Beeskow ist etwa sieben Kilometer, die Stadt Lübben etwa 29 Kilometer entfernt. Umliegende Ortschaften sind der zu Beeskow gehörende Ortsteil Kohlsdorf im Norden, Kummerow in der Gemeinde Friedland im Nordosten, Leißnitz im Osten, Glowe im Südosten, Trebatsch im Süden, Briescht im Südwesten, Stremmen im Westen sowie Tauche im Nordwesten.

Die Bundesstraße 87 von Lübben nach Frankfurt (Oder) verläuft in Nord-Süd-Richtung durch den Ort. Des Weiteren beginnt die Kreisstraße 6723 in Ranzig und führt von dort aus nach Tauche. Von seinen östlich gelegenen Nachbarorten ist Ranzig durch den Ranziger See, den Leißnitzsee, den Glower See und den Schwielochsee sowie die Spree getrennt. Zu Ranzig gehört der Wohnplatz Ranzig Ausbau Tiefensee.

Geschichte

Ranzig wurde im Jahr 1393 als Wranzck erstmals urkundlich erwähnt. 1496 wurde der Name als „Rantzigk“ erwähnt.[1] Ernst Eichler leitet den Ortsnamen von dem altsorbischen Wort „vron“ ab, was in dem Zusammenhang in etwa „Ort, an dem es Raben gibt“ bedeutet.[3] Nach dem Historischen Ortslexikon war Ranzig spätestens ab der genauen Erfassung ihrer Grenzen Teil der Herrschaft Beeskow. Für 1415 verzeichnet Wohlbrück 38 zinsbare Hufen, der Dorfschulze hielt vier Hufen, vier Bauern je drei Hufen und elf Bauern je zwei. Die Bewohner Ranzigs waren abgabepflichtig mit 58 Groschen, vier Scheffel Korn, elf Hühnern, vier Mandel Eier und zwei Metzen Mohn.[4]

Als Teil der Herrschaft Beeskow gehörte die Gemeinde Ranzig historisch gesehen zum Bees- und Storkowischen Kreis, in dem die Herrschaften Beeskow und Storkow zusammengeschlossen waren. Am 30. April 1815 wurden die Herrschaften getrennt, der Beeskowische Teil wurde dem Landkreis Lübben zugeordnet. 1829 Am 1. Januar 1836 erfolgte wieder der Zusammenschluss des Gebietes der Herrschaft Beeskow mit dem Storkowischen Teil des Landkreises Teltow-Storkow zum Landkreis Beeskow-Storkow. 1841 hatte Ranzig 235 Einwohner und war nach Stremmen eingepfarrt. Das Dorf befand sich damals im Besitz des Amtsrates Zier.[5]

Ranzig gehörte seit jeher zum Königreich Preußen. Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde dem neu gebildeten Kreis Beeskow im Bezirk Frankfurt (Oder) zugeordnet. Nach der Wende lag Ranzig im Landkreis Beeskow in Brandenburg. Am 15. September 1992 schloss die Gemeinde sich dem Amt Tauche/Trebatsch, welches sich später in Amt Tauche umbenannte, an. Bei der Kreisreform in Brandenburg am 6. Dezember 1993 fusionierte der Landkreis Beeskow mit zwei anderen Landkreisen zum Landkreis Oder-Spree. Am 31. Dezember 2001 wurde die Gemeinde Ranzig mit zehn weiteren Gemeinden zu der neuen Gemeinde Tauche zusammengeschlossen.[6] Am 26. Oktober 2003 wurde das Amt Tauche aufgelöst.

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung in Ranzig von 1875 bis 2000[7]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 266 1939 202 1981 309
1890 241 1946 303 1985 335
1910 271 1950 310 1989 321
1925 274 1964 279 1995 381
1933 225 1971 301 2000 403

Weblinks

Commons: Ranzig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ranzig auf der Seite der Gemeinde Tauche
  • Ranzig in der RBB-Sendung Landschleicher vom 4. November 2018

Einzelnachweise

  1. a b c Gemeinde Tauche: Ranzig, abgerufen am 29. September 2018
  2. Die Ortsnamen des Kreises Beeskow-Storkow in der Google-Buchsuche (siehe Seiten 226 bis 228)
  3. Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. 1. Auflage. Verlag VEB Domowina, Bautzen 1975, S. 92.
  4. Sigmund Wilhelm Wohlbrück: Geschichte des ehemaligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens. Berlin 1829, S. 427 (google.de).
  5. Topographisch-statistische Übersicht des Regierungsbezirks Potsdam und der Stadt Berlin. Verlag der Gander‘schen Buchhandlung, Berlin 1841, S. 265 (zlb.de).
  6. Bildung einer neuen Gemeinde Tauche. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 13. November 2001. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 49, Potsdam, den 5. Dezember 2001, S. 831/2 PDF
  7. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Oder-Spree. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 29. September 2018.