Reinhold Ewald (Astronaut)
Reinhold Ewald | |
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Land | Deutschland |
Organisation | DLR/ESA |
ausgewählt | 8. Oktober 1990 |
Einsätze | 1 Raumflug |
Start | 10. Februar 1997 |
Landung | 2. März 1997 |
Zeit im Weltraum | 19d 16h 34min |
Raumflüge | |
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Reinhold Ewald (* 18. Dezember 1956 in Mönchengladbach) ist ein deutscher Physiker und Astronaut.
Leben
Reinhold Ewald machte 1975 am Stiftischen Humanistischen Gymnasium Mönchengladbach Abitur und studierte anschließend Physik mit der Fachrichtung Experimentalphysik und bekam 1983 das Diplom. Mit der Doktorarbeit in Physik (Thema: HCO+ und HCN in S140 und W51 – Beobachtungen mit dem Kölner 3-m-Radioteleskop) und im Nebenfach Humanmedizin promovierte er 1986 an der Universität zu Köln.
Reinhold Ewald wurde zum 1. September 2015 als Nachfolger von Ernst Messerschmid zum Professor für das Fachgebiet Astronautik und Raumstationen an das Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart berufen.[1]
Raumfahrertätigkeit
Ab 1990 war Ewald im Astronautenteam der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR). Von November 1990 bis März 1992 wurde er in Moskau zum Raumfahrer ausgebildet. Bei der Mission Mir92 (Sojus TM-14/Sojus TM-13) war er Ersatzmann für Klaus-Dietrich Flade.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde Ewald stellvertretender Leiter des Astronautenbüros der DLR und unterstützte die D2-Spacelab-Mission an Bord des Space Shuttle. Dieser Raumflug STS-55 fand 1993 unter Leitung der NASA statt.
1994 wurde er bei der DLR zum Programmbeauftragten für die Bereiche unbemannte und bemannte Missionsprojekte, Forschung im Weltraum und Planetenforschung ernannt. Ab Oktober 1995 trainierte Ewald in Moskau für einen Einsatz in Mission Mir97.
Der Start zu seinem ersten Raumflug erfolgte am 10. Februar 1997 mit dem Raumschiff Sojus TM-25. Mit an Bord waren der ukrainische Kommandant Wassili Ziblijew und der russische Flugingenieur Alexander Lasutkin. Auf der Raumstation Mir trafen sie auf die Russen Waleri Korsun und Alexander Kaleri sowie auf den US-Amerikaner Jerry Linenger. Auf der Mir führte Ewald verschiedene Experimente durch, beispielsweise zur Dichtigkeit der Druckanzüge. Ein spezieller Messhandschuh Ewalds befindet sich in der 2018er Sonderausstellung des Deutschen Technikmuseums in Berlin.[2]
Außerdem nahm er unter dem Rufzeichen „DL2MIR“ Kontakt zu Funkamateuren auf. Während seines Aufenthaltes brach am 23. Februar ein Feuer auf der Raumstation aus, das aber schnell gelöscht werden konnte. Die Landung erfolgte am 2. März zusammen mit Korsun und Kaleri mit dem Raumschiff Sojus TM-24.
Ab Februar 1999 gehörte Ewald zum europäischen Astronautenkorps der ESA in Köln. Als Crew Operations Manager war er 2002 für die beiden ISS-Raumflüge mit ESA-Beteiligung zuständig, in den Jahren 2003 und 2004 außerdem für zwei weitere Sojusflüge.
Im Jahr 2005 war Ewald Mitglied des European Astronaut Corps (EAC) und trainierte für einen Flug zur Internationalen Raumstation.
Bei der Astrolab-Mission 2006 betreute Ewald seinen Kollegen Thomas Reiter vom Boden aus dem Columbus Control Center, das sich am deutschen Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen befindet.
Auszeichnungen
Im Jahr 1992 verlieh der damalige Präsident der russischen Föderation, Jelzin, Reinhold Ewald den russischen Orden der Völkerfreundschaft und 1997 die russische Tapferkeitsmedaille. 1997 erhielt er zudem das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Im Jahre 2003 wurde Reinhold Ewald in Mönchengladbach die Goldene Blume von Rheydt verliehen, der älteste Umweltschutzpreis Deutschlands.
Weitere Auszeichnungen:
Persönliches
Reinhold Ewald ist verheiratet und hat einen Sohn und zwei Töchter. Er ist Mitglied in der Akademischen Vereinigung Rheinstein Köln sowie der K.D.St.V. Rheno-Franconia München und Ehrenmitglied des Karate Dojo Mönchengladbach.
Siehe auch
- Liste der Raumfahrer
- Liste der bemannten Raumflüge
- Liste bemannter Missionen zur Raumstation Mir
- Liste der Sojus-Missionen
Weblinks
- Literatur von und über Reinhold Ewald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- ESA: Biografie
- spacefacts.de: Kurzbiografie
- Biografie des Stiftischen Humanistischen Gymnasiums Mönchengladbach (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
- Interviewpodcast mit Reinhold Ewald zum Thema Raumstationen
- Deutschlandfunk (DLF) Zwischentöne. Musik und Fragen zur Person vom 24. Dezember 2017: Der Raumfahrer und Physiker Reinhold Ewald im Gespräch mit Klaus Pilger
Einzelnachweise
- ↑ Elisa Werler: Reinhold Ewald übernimmt Professur für Astronautik und Raumstationen. irs.uni-stuttgart.de, 29. September 2015, abgerufen am 20. November 2015.
- ↑ Torsten Harmsen: Verbrüderung im All. In: Berliner Zeitung, 20. September 2018, S. 17 (Printausgabe).
- ↑ Verleihung des Landesverdienstordens. Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, 19. August 2020, abgerufen am 8. Dezember 2020.
Personendaten | |
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NAME | Ewald, Reinhold |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker und Astronaut |
GEBURTSDATUM | 18. Dezember 1956 |
GEBURTSORT | Mönchengladbach |