RhB Ge 4/4 I
Ge 4/4I | |
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Ge 4/4I 607 „Surselva“
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Nummerierung: | 601–610 |
Anzahl: | 10 |
Hersteller: | SLM BBC MFO |
Baujahr(e): | 1947, 1953 |
Ausmusterung: | ab 2010 |
Achsformel: | Bo'Bo' |
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) |
Länge über Puffer: | 12’100 mm |
Höhe: | 3950 mm |
Breite: | 2650 mm |
Drehzapfenabstand: | 6200 mm |
Dienstmasse: | 48 t |
Reibungsmasse: | 48 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 80 km/h |
Stundenleistung: | 1'180 kW (1'600 PS) |
Treibraddurchmesser: | 1070 mm |
Stromsystem: | 11 kV 16,7 Hz |
Stromübertragung: | 2 Scherenstromabnehmer, ab 1997 Einholmstromabnehmer |
Anzahl der Fahrmotoren: | 4 |
Übersetzungsstufen: | 1:5,4 |
Bauart Fahrstufenschalter: | Hochspannungs Stufenschalter |
Lokbremse: | 45 t |
Nachfolger: RhB Ge 4/4 II |
Bei der RhB Ge 4/4I handelt es sich um eine Lokomotivbaureihe der Rhätischen Bahn (RhB) mit der Bauartbezeichnung Ge 4/4.
Geschichte
Die zehn Maschinen waren die ersten Elektroloks der RhB ohne Stangenantrieb. 1944 wurden vier Loks bei der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik Winterthur (SLM) bestellt, im Juli 1947 die erste Maschine in Betrieb gesetzt. Hauptsächlich im Schnellzugdienst eingesetzt, bewährten sie sich sehr gut, so dass die RhB 1953 sechs weitere Exemplare bestellte. In untergeordnete Dienste verdrängt wurden sie mit den Auslieferungen der Ge 6/6 II und der Ge 4/4 II. Zwischen 1986 und 1991 wurden die Lokomotiven modernisiert, insbesondere wurden neue geräumigere Führerstände angebaut und die Loks mit Vielfach- und Fernsteuerung ausgerüstet. Seither sind einige Loks mit leichteren Pendelzügen im Einsatz, anfänglich mit umgerüsteten Mitteleinstiegswagen, heute durchwegs mit Einheitswagen. Ein langjähriges Einsatzgebiet war die tunnelreiche Strecke von Davos nach Filisur, ab 2009 verkehrten diese Kompositionen im Engadin. Randstundeneinsätze waren fast auf dem ganzen Netz schon zu verzeichnen, nach 1997 auch nach Arosa. Im Winter ist eine Lok mit Steuerwagen und den zu Velowagen umgerüsteten Mitteleinstiegswagen als Schlittelzug Bergün–Preda–Bergün im Einsatz. Ab 1997 wurden die alten Scherenstromabnehmer durch neue Einholmstromabnehmer ersetzt, um den Einsatz auf der umelektrifizierten Arosabahn zu ermöglichen.
Die Bo'Bo'-Loks sind heute 80 km/h schnell (ursprünglich 75 km/h) und haben eine Leistung von 1.184 kW. Sie wiegen 48 t und sind 12'100 mm lang. Auf einer 35 ‰ Steigung beträgt die Anhängelast 185 t, bei 45 ‰ noch 135 t.
Die Lokomotiven wurden auf die Namen von Bündner Bergen getauft, zwei Loks (607 und 610) erhielten jedoch den Namen von Talschaften in Graubünden, auf dessen Kantonsgebiet die Rhätische Bahn ihr Streckennetz betreibt. Die Namen stehen seit dem Umbau in weisser Schrift beidseitig in der Mitte unter der Dachkante, die Betriebsnummern 601–610 auf den beiden Stirnseiten, sowie seitlich unten.
Im November 2010 hat die Rhätische Bahn damit begonnen, die Lokomotiven dieser Baureihe nach über 50 Dienstjahren sukzessive aus dem Dienst zu nehmen und zu verschrotten. Am 16. November 2010 wurde die Lok 601 als erste in Chur verschrottet, nachdem zuvor in der Hauptwerkstätte in Landquart die Motoren und weitere Teile ausgebaut worden waren. Die Lok 603 „Badus“ bleibt erhalten, sie wird nach Deutschland in das Museum Bahnpark Augsburg gebracht. Die Lok 602 „Bernina“ wurde am 7. März 2012 an das Verkehrshaus Luzern übergeben (fünfjährige Leihgabe).
Aufgrund der Bauarbeiten am neuen Albulatunnel sind zurzeit alle noch vorhandenen Lokomotiven vor Güterzügen mit Gestein aus der Tunnelbaustelle oder vor Versorgungszügen für selbige im Einsatz. Mit Stand Mai 2018 sind die Lokomotiven auch wieder vereinzelt vor Glacier-Express-Zügen anzutreffen.
Liste der Ge 4/4I der Rhätischen Bahn
Betriebsnummer | Taufname | Inbetriebnahme | Status |
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601 | Albula | 08.07.1947 | November 2010 abgebrochen |
602 | Bernina | 21.07.1947 | von März 2012 bis zum 16. November 2015 an Verkehrshaus Luzern (eigentlich als fünfjährige Leihgabe) ausgeliehen; seit 16. November 2015 wieder bei der RhB; wieder in Betrieb seit dem 13.07.2016 |
603 | Badus | 13.08.1947 | in Betrieb, Übergabe an Bahnpark Augsburg geplant |
604 | Calanda | 23.08.1947 | März 2011 abgebrochen |
605 | Silvretta | 12.03.1953 | in Betrieb |
606 | Kesch | 15.06.1953 | April 2011 abgebrochen |
607 | Surselva | 24.04.1953 | März 2011 abgebrochen |
608 | Madrisa | 15.06.1953 | März 2011 abgebrochen |
609 | Linard | 13.05.1953 | Mai 2011 abgebrochen |
610 | Viamala | 03.07.1953 | in Betrieb |
Bilder
Der Glacier Express war eines der Einsatzgebiete der Ge 4/4I, hier auf dem Schmittentobelviadukt
Ge 4/4I 602 in Pontresina. Auf der anderen Seite des Zugs ist eine Ge 4/4 II erkennbar.
Ge 4/4I Nr. 610 in Davos
Literatur
- Rhätische Bahn (Hrsg.): Rhätische Bahn heute – morgen – gestern. Verlagsgemeinschaft (Desertina Verlag, Disentis; Verlag M&T-Helvetica, Chur; Terra Grischuna Verlag, Bottmingen) 1988, ISBN 3-907036-08-5 (Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Bahn).
- Wolfgang Finke, Hans Schweers: Die Fahrzeuge der Rhätischen Bahn 1889–1998. Band 3: Lokomotiven, Triebwagen, Traktoren. Schweers + Wall, Aachen 1998, ISBN 3-89494-105-7.