RhB Xrot mt

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Als Xrot mt wird bei der Rhätischen Bahn eine mit Dieselmotor betriebene Schneeschleuder mit Führerstand bezeichnet.

Xrot mt von Beilhack (Nr. 9217)

Geschichtliches

Durch den Wegfall der Stammnetzschneeschleudern gab es bei starken Schneefällen, welche meistens im Prättigau, auf der Arosa- und Albulalinie gleichzeitig auftraten, Probleme, dass nicht genügend Schneeschleudern vorhanden waren. Man hatte zwar die Xrot m 9216, jedoch konnte diese alleine nicht alle Gebiete innerhalb nützlicher Zeit räumen.

Geplant war zuerst eine Bestellung von zwei Fahrzeugen, welche dann aber auf eine reduziert wurde. Die Bestellung erfolgte zusammen mit der FO welche ebenfalls eine bestellte. Zur selben Zeit bestellte auch die NSB praktisch denselben Typ, allerdings mit zwei Unterschieden, jene der NSB waren für Normalspur und selbstfahrend konstruiert. Die RhB entschied sich aus zwei Gründen für eine nicht selbstfahrende. Einerseits konnten somit die beiden Schneeschleudern der FO und RhB identisch gehalten werden, da ein Zahnradantrieb für die FO sehr kompliziert würde, andererseits konnte man sich dadurch etwa eine halbe Million Franken einsparen.

Als Schiebelokomotive waren damals die Gm 3/3 geplant, heute kann sie jedoch auch die neueren Gmf 4/4 fernsteuern.

Aufbau

Zum Antrieb der Schleuderräder kommen zwei 334 kW starke Dieselmotoren von Deutz zum Einsatz. Wie schon bei den elektrischen Schleudern für die Berninastrecke sind auch diese auf dem Drehgestell um 180° drehbar. Ebenfalls können Komponenten der Schleuderräder mit den RhB Xrotet ausgetauscht werden. Mit einer Räumbreite von bis zu 4,6 m mit ausgefahrenen Riffelblechen und einer Räumhöhe von 2,5 m, bei einer Räumleistung von 11 700 t/h setzte diese Schneeschleuder neue Massstäbe bei der RhB.

Umbauten

Zur besseren Übersicht wurde die Schneeschleuder mit einer Kamera und einem dazugehörigen Monitor im Führerstand ausgerüstet.

Xrot mt von Zaugg

Bei der Firma Zaugg AG wurden vier neue Fahrzeuge bestellt. Wie die Vorgängergeneration können die neuen Schneeschleudern gedreht werden. Im Gegensatz zu den älteren Schneeschleudern, welche mit einem Schleuderrad arbeiteten, wird bei diesen Maschinen mit Fräswalzen gearbeitet. Eine Ausnahme bildet die ebenfalls von Zaugg gebaute Xrot m 9214.

Die Schneeräumung wird bei diesen Maschinen gleich wie bei den meisten älteren in zwei Durchgängen erledigt. Im ersten Durchgang sind die Fräswalzen eng beieinander. Dadurch wird ein erster schmaler Schlitz weggefräst. In einem zweiten Durchgang werden die Fräswalzen seitlich ausgefahren um die Ränder abzutragen.

Während der Schneeräumung werden die Schneefräsen 95401-95404 regulär von der Gmf 4/4 II geschoben. Dafür kann die Gmf 4/4 II von der Schneefräse aus ferngesteuert werden.[1]

954 03 und 954 04 für die Berninalinie

Xrotmt 954 in Alp Grüm

Die zwei grossen Schneeschleudern sind im Mai bzw. Dezember 2011 abgeliefert worden und sollen auf der Berninalinie eingesetzt werden. Sie haben eine Räumleistung von 8 500 t/h. Die Schleuderaggregate können seitlich ausgefahren werden auf eine Räumbreite von 6 m.

954 01 und 954 02 für das Stammnetz

Die zwei kleinen Schneeschleudern wurden 2012 ausgeliefert und kommen auf der Albulalinie und auf den Strecken nach Arosa und Disentis zum Einsatz.[2]

Liste aller Xrot mt der Rhätischen Bahn

Xrot mt
Nummerierung: 9217 954 01–02 954 03–04
Anzahl: 1 2 2
Einsatzort: Stammnetz Bernina-Linie
Hersteller: Beilhack Zaugg AG
Baujahr(e): 1981 2012 2010/11
Länge: 11 000 mm 10 000 mm 10 240 mm
Höhe: 3 770 mm 3 780 mm 3 780 mm
Breite: 3 060 mm 2 700 mm 3 000 mm
Dienstmasse: 38 t 30 t 31 t
Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h
Stundenleistung: 2 × 334 kW 450 kW 2 × 450 kW
Motorentyp: 2 × Deutz BF12 L413F Mercedes-Benz
Räumleistung: 11 700 t/h 3 500 t/h 8 500 t/h
min. Raumbreite: 3 060 2 700 mm 3 000 mm
max. Räumbreite: 4 600 mm 4 600 mm 6 000 mm
Räumhöhe: 2 500 mm 2 200 mm 4 600 mm

[3]

Literatur

  • Wolfgang Finke, Hans Schweers, Franz Skvor, Gion Rudolf Caprez: Die Fahrzeuge der Rhätischen Bahn 1889–2000. Band 4: Dienstfahrzeuge, Schneeräumung, Aktualisierungen. Schweers + Wall, Aachen 1999, ISBN 978-3-89494-115-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Nold: Die Infrastruktur-Diesellokomotiven Gmf 4/4 II der Rhätischen Bahn. In: Schweizer Eisenbahn-Revue Heft 6/2018
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zaugg-ag.ch Ein Ungetüm für die Rhätische Bahn
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 15. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rhb.ch Leistungsstarke Dienstfahrzeuge für die RhB