Rheinniederung und Hardtebene zwischen Lichtenau und Iffezheim

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FFH-Gebiet
„Rheinniederung und Hardtebene zwischen Lichtenau und Iffezheim“

Naturschutzgebiet Sandheiden und Dünen bei Sandweier und Iffezheim

Lage Stadtkreis Baden-Baden und Landkreis Rastatt in Baden-Württemberg, Deutschland
Kennung DE-7114-311
WDPA-ID 555623508
FFH-Gebiet 28,455 km²
Geographische Lage 48° 47′ N, 8° 4′ OKoordinaten: 48° 47′ 16″ N, 8° 4′ 15″ O
Rheinniederung und Hardtebene zwischen Lichtenau und Iffezheim (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 1. Januar 2005
Verwaltung Regierungspräsidium Karlsruhe

Das FFH-Gebiet Rheinniederung und Hardtebene zwischen Lichtenau und Iffezheim ist ein im Jahr 2015 durch das Regierungspräsidium Karlsruhe nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-7114-311) im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Von 2005 bis 2015 bestanden zwei Gebiete, nämlich Rheinniederung von Lichtenau bis Iffezheim sowie Magerrasen und Wälder zwischen Sandweier und Stollhofen. Die LUBW hat die beiden Gebiete 2015 zusammengefasst, wobei sich die geschützten Flächen praktisch nicht verändert haben. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 12. Oktober 2018 wurde das Schutzgebiet festgelegt.

Lage

Das rund 2.846 Hektar große FFH-Gebiet gehört zu den Naturräumen 210-Offenburger Rheinebene, 222-Nördliche Oberrheinniederung und 223-Hardtebenen innerhalb der naturräumlichen Haupteinheiten 21-Mittleres Oberrheintiefland und 22-Nördliches Oberrheintiefland. Es liegt zwischen Lichtenau und dem Rastatter Stadtteil Wintersdorf entlang des Rheins und erstreckt sich über die Markungen von fünf Städten und Gemeinden.

Landkreis Rastatt:

Beschreibung und Schutzzweck

Es handelt sich um ein Gebiet in der Rheinniederung mit Lebensraumtypen in herausragender Qualität. Bedeutendes Vorkommen von Tiefland-Borstgrasrasen und Silbergras-Fluren. Vor allem südlich der Staustufe Iffezheim strukturreiche Wälder, Weichholzaue, Wanderfischvorkommen, historische und zum Teil noch aktuelle Wiesennutzung auf Kiesrücken. Ehemalige Überflutungsaue, Binnendünengebiet auf eiszeitlicher Niederterrasse. Reste bodensaurer Buchen- und Eichenwälder.

Lebensraumklassen

(allgemeine Merkmale des Gebiets) (prozentualer Anteil der Gesamtfläche)

Angaben gemäß Standard-Datenbogen aus dem Amtsblatt der Europäischen Union

N06 – Binnengewässer (stehend und fließend)
  
24 %
N07 – Moore, Sümpfe, Uferbewuchs
  
2 %
N09 – Trockenrasen, Steppen
  
4 %
N10 – Feuchtes und mesophiles Grünland
  
13 %
N15 – Anderes Ackerland
  
8 %
N16 – Laubwald
  
27 %
N17 – Nadelwald
  
2 %
N19 – Mischwald
  
4 %
N21 – Nicht-Waldgebiete mit hölzernen Pflanzen (Obst- und Ölbaumhaine, Weinberge)
  
7 %
N22 – Binnenlandfelsen, Geröll- und Schutthalden, Sandflächen
  
1 %
N23 – Sonstiges (einschl. Städte, Dörfer, Straßen)
  
8 %

Lebensraumtypen

Gemäß Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Verordnung) vom 12. Oktober 2018 kommen folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Gebiet vor:

EU
Code
Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung Hektar
2330 Dünen mit offenen Grasflächen mitCorynephorus und Agrostis (Dünen im Binnenland) Binnendünen mit Magerrasen 39,00
3130 Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und/oder der Isoeto-Nanojuncetea Nährstoffarme bis mäßig nährstoffreicheStillgewässer 0,20
3140 Oligo-bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen Kalkreiche, nährstoffarme Stillgewässer mit Armleuchteralgen 4,00
3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions Natürliche nährstoffreiche Seen 180,00
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation 8,00
4030 Trockene europäische Heiden Trockene Heiden 12,00
6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) Kalk-Magerrasen 8,00
6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Artenreiche Borstgrasrasen 25,00
6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) Pfeifengraswiesen 2,50
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren 0,50
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Magere Flachland-Mähwiesen 108,00
9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Hainsimsen-Buchenwald 30,20
9160 Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Eichen-Hainbuchenwald (Carpinion betuli) Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald 0,20
9190 Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen mit Quercus robur Bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen 14,30
91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 11,90

Zusammenhängende Schutzgebiete

Das FFH-Gebiet besteht aus zahlreichen Teilgebieten. Es ist teilweise deckungsgleich mit mehreren Landschaftsschutzgebieten und zwei Vogelschutzgebieten. Die Naturschutzgebiete:

liegen ganz oder teilweise innerhalb des FFH-Gebiets.

Siehe auch

Weblinks