Talschwarzwald zwischen Bühlertal und Forbach
FFH-Gebiet
„Talschwarzwald zwischen Bühlertal und Forbach“ | ||
Lage | Stadt Baden-Baden und vier Gemeinden im Landkreis Rastatt in Baden-Württemberg, Deutschland | |
Kennung | DE-7315-311 | |
WDPA-ID | 555623514 | |
FFH-Gebiet | 11,573 km² | |
Geographische Lage | 48° 40′ N, 8° 16′ O | |
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Einrichtungsdatum | 1. Januar 2005 | |
Verwaltung | Regierungspräsidium Karlsruhe |
Das FFH-Gebiet Talschwarzwald zwischen Bühlertal und Forbach (Schutzgebietskennung DE-7315-311) entstand 2015 durch die Zusammenlegung der zwei bereits bestehenden FFH-Gebiete Nördlicher Talschwarzwald um Bühlertal sowie Wiesen, Moore und Heiden bei Forbach im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Diese ehemaligen Gebiete wurden bereits im Jahr 2005 durch das Regierungspräsidium Karlsruhe nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldet. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 12. Oktober 2018 wurde das Gebiet festgelegt.
Lage
Das 1157,3 Hektar große Schutzgebiet gehört zu den Naturräumen 151-Grindenschwarzwald und Enzhöhen und 152-Nördlicher Talschwarzwald innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit 15-Schwarzwald.
Es besteht aus zahlreichen Teilgebieten und liegt auf der Markung von fünf Städten und Gemeinden:
- Baden-Baden: 23,146 ha = 2 %
- Bühl: 486,0664 ha = 42 %
- Bühlertal: 104,157 ha = 9 %
- Forbach: 497,6394 ha = 43 %
- Ottersweier: 46,292 ha = 4 %
Beschreibung und Schutzzweck
Es handelt sich um ein Gebiet mit großer Vielfalt charakteristischer Lebensraumtypen des Nordschwarzwaldes: relativ naturnahe Mischwälder und Eichenwälder, Block(Schutt-)Halden und Felskomplexe, Wiesentälern, artenreiche Borstgrasrasen und Bergmähwiesen, Grindenflächen und Karsee mit Vermoorung.
Lebensraumklassen
(allgemeine Merkmale des Gebiets) (prozentualer Anteil der Gesamtfläche)
Angaben gemäß Standard-Datenbogen aus dem Amtsblatt der Europäischen Union
N07 – Moore, Sümpfe, Uferbewuchs | 1 % | |||
N08 – Heide, Gestrüpp, Macchia, Garrigue, Phrygana | 1 % | |||
N10 – Feuchtes und mesophiles Grünland | 18 % | |||
N16 – Laubwald | 15 % | |||
N17 – Nadelwald | 32 % | |||
N19 – Mischwald | 30 % | |||
N21 – Nicht-Waldgebiete mit hölzernen Pflanzen | 2 % | |||
N23 – Sonstiges | 1 % | |||
Lebensraumtypen
Gemäß Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Verordnung) vom 12. Oktober 2018 kommen folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Gebiet vor:
EU Code |
Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) | Kurzbezeichnung | Hektar |
---|---|---|---|
3160 | Dystrophe Seen und Teiche | Dystrophe Seen | 1,20 |
3260 | Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion | Fließgewässer mit flutender Wasservegetation | 0,05 |
4030 | Trockene europäische Heiden | Trockene Heiden | 4,00 |
6230 | Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden | Artenreiche Borstgrasrasen | 16,10 |
6410 | Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) | Pfeifengraswiesen | 0,50 |
6430 | Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe | Feuchte Hochstaudenfluren | 3,00 |
6510 | Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorbaofficinalis) | Magere Flachland-Mähwiesen | 75,50 |
6520 | Berg-Mähwiesen | Berg-Mähwiesen | 32,00 |
7110 | Lebende Hochmoore | Naturnahe Hochmoore | 0,01 |
7140 | Übergangs- und Schwingrasenmoore | Übergangs- und Schwingrasenmoore | 0,08 |
7150 | Torfmoor-Schlenken (Rhynchosporion) | Torfmoor-Schlenken | 0,10 |
8150 | Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas | Silikatschutthalden | 0,50 |
8220 | Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation | Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation | 0,51 |
8230 | Silikatfelsen mit Pioniervegetation desSedo-Scleranthion oder des Sedo albi-Veronicion dillenii | Pionierrasen auf Silikatfelskuppen | 2,10 |
9110 | Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) | Hainsimsen-Buchenwald | 43,00 |
9130 | Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) | Waldmeister-Buchenwald | 2,20 |
9180 | Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-Acerion | Schlucht- und Hangmischwälder | 4,60 |
9410 | Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea) | Bodensaure Nadelwälder | 14,20 |
91D0 | Moorwälder | Moorwälder | 26,40 |
91E0 | Auenwälder mit Alnus glutinosa undFraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnionincanae, Salicion albae) | Auenwälder mit Erle, Esche, Weide | 7,30 |
Zusammenhängende Schutzgebiete
Das FFH-Gebiet besteht aus zahlreichen Teilgebieten, es überschneidet sich mit mehreren Landschaftsschutzgebieten und liegt vollständig im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Teile des Gebiets liegen im Vogelschutzgebiet Nordschwarzwald. Ein Teilbereich liegt im Nationalpark Schwarzwald, nämlich das 2014 im Nationalpark aufgegangene ehemalige Naturschutzgebiet am Hohen Ochsenkopf. Zum FFH-Gebiet gehört auch das Naturdenkmal Herrenwieser See.
Siehe auch
Weblinks
- Datenauswertebogen und Karte im Steckbrief des FFH-Gebietes im Schutzgebietsverzeichnis der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
- Standarddatenbogen für das FFH-Gebiet „Talschwarzwald zwischen Bühlertal und Forbach“
- Steckbrief des Natura 2000 Gebiets 7217-341 Talschwarzwald zwischen Bühlertal und Forbach (FFH-Gebiet) beim Bundesamt für Naturschutz