Ring-Detexol

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Ring-Detexol war ein in der DDR hergestelltes und vertriebenes Pflanzenschutzmittel.

Eigenschaften

Ring-Detexol diente als in der Forstwirtschaft eingesetztes Insektizid gegen sogenannte auf- und abbaumende Raupen. Das Ölspritzmittel basierte auf den zwischenzeitlich wegen ihrer schädlichen Umweltwirkungen verbotenen Wirkstoffen Lindan und DDT. Hergestellt wurde das als Berührungs- und Atemgift wirkende Ring-Detexol vom VEB Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld. Ring-Detexol besaß ein hohes Haftvermögen und wurde bei Regen nicht abgewaschen. Der Hersteller gab eine lange Wirkungsdauer an.

Anwendung

Ring-Detexol wurde unverdünnt mittels eines Ringspritzgerätes als Ring auf den Baumstamm aufgebracht. Durch den Ring wurden Raupen am Auf- und Absteigen am Baum gehindert. Ziel war die Bekämpfung der Raupen von Nonne, Kiefernspinner, Kiefern-Prozessionsspinner und Eichen-Prozessionsspinner. Ring-Detexol durfte auch auf regennasse Baumstämme aufgebracht werden. Da der Ring auch bei Feuchtigkeit gut sichtbar war, erfolgte kein spezielles Einfärben der Flüssigkeit. Für die Bekämpfung der Nonne war etwa Anfang April ein 30 cm starker geschlossener Ring in 3,50 bis 4,00 Metern Höhe aufzutragen. Der Kiefernspinner sollte durch einen Ring etwa in Brusthöhe bekämpft werden, wenn er Ende Oktober Anfang November vom Baum in den Boden kriecht oder im Februar wieder auf den Baum aufsteigt.

Nach Angaben des Herstellers war das für Insekten hochgiftige Mittel für Menschen und Haustiere bei sachgemäßer Anwendung unschädlich. Angesichts der schädlichen Wirkstoffe ist die Angabe zu hinterfragen. Bei längeren Arbeiten mit dem Mittel sollten jedoch auch nach Ansicht des Herstellers Gesicht und Hände geschützt werden.

Ring-Detexol durfte nicht über längere Zeit stärkeren Frosttemperaturen ausgesetzt werden. Eine Anwendung in der Winterzeit war jedoch möglich. Herstellerseitig wurde das Mittel in 20 Kilogramm Korbflaschen abgegeben.

Literatur

  • Wirksame Schädlingsbekämpfung, VEB Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld, 1960, Seite 79 ff.