Risk Accounting

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Risk Accounting steht für ein Konzept zur risikobezogenen oder -abhängigen Bilanzierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte und Schulden eines Unternehmens.

Während Accounting im Allgemeinen die (zumeist gesetzlich normierten) Standardregeln zur Bilanzierung bezeichnet, steht Risk Accounting für ein hiervon abweichendes Alternativkonzept, nach dem bestimmten Kriterien unterliegende Spezialfälle bilanziert werden können. Risk Accounting sieht für risikotragende Geschäfte, die als finanzieller Vermögenswert oder finanzielle Schuld bilanziert werden, eine spezifische Bewertung vor, die sich an den innewohnenden finanziellen Risikobestandteilen und deren Kompensation durch andere Geschäfte (Absicherung, Hedging) orientiert. Dabei sollen vorhandene und einer Kompensation oder Steuerung unterliegende Risikoarten in die Bewertung einbezogen werden; andere nicht-gesteuerte Risiken hingegen nicht. Die Form der Steuerung kann hierbei unberücksichtigt bleiben.

Dies steht im Gegensatz zum Hedge Accounting, welches zwar ebenfalls für risikotragende Geschäfte, die als finanzieller Vermögenswert oder finanzielle Schuld bilanziert werden, eine spezifische Bewertung vorschlägt, sich aber an der konkreten Art der Absicherung orientiert und folglich unterschiedliche Arten der Absicherung differenziert regelt. Risk Accounting ist insofern als spezifische Bilanzierungsvariante zu verstehen, die lediglich auf das Vorhandensein finanzieller Risiken und die bloße Tatsache ihrer Steuerung abstellt.

Literaturquellen

  • Große, Jan-Velten: Die Problematik des Hedge Accounting nach IAS 39. Köln: Lohmar, 2007, 1. Auflage.