Robert Prosinečki

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Robert Prosinečki
Datei:Robert Prosinecki 2012-mc.rs.jpg
Prosinečki während einer Pressekonferenz im März 2012
Personalia
Geburtstag 12. Januar 1969
Geburtsort SchwenningenDeutschland
Größe 182 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1974–1980 Stuttgarter Kickers
1980–1986 Dinamo Zagreb
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1986–1987 Dinamo Zagreb 2 0(1)
1987–1991 FK Roter Stern Belgrad 117 (24)
1991–1994 Real Madrid 55 (10)
1994–1995 Real Oviedo 30 0(5)
1995–1996 FC Barcelona 19 0(2)
1996–1997 FC Sevilla 20 0(4)
1997–2000 Croatia Zagreb 50 (14)
2000 NK Hrvatski dragovoljac 4 0(1)
2001 Standard Lüttich 20 0(4)
2001–2002 FC Portsmouth 33 0(9)
2002–2003 NK Olimpija Ljubljana 23 0(3)
2003–2004 NK Zagreb 26 0(5)
2006 NK Savski Marof
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
Jugoslawien U-20
Jugoslawien U-21
1989–1991 Jugoslawien 15 0(5)
1994–2002 Kroatien 49 (10)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2006–2010 Kroatien (Co-Trainer)
2010–2012 FK Roter Stern Belgrad
2012–2013 Kayserispor
2014–2018 Aserbaidschan
2018–2019 Bosnien-Herzegowina
2019–2020 Kayserispor
2020 Denizlispor
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Robert Prosinečki [ˈrɔbɛrt ˈprɔsinɛtʃki] (* 12. Januar 1969 in Schwenningen/Neckar, Deutschland) ist ein ehemaliger jugoslawischer und kroatischer Fußballspieler, Europapokalsieger und jetziger Trainer.

Spielerkarriere

Der Sohn eines kroatischen Vaters und einer serbischen Mutter war als Jugendlicher bei den Stuttgarter Kickers aktiv. In diesen Zeiten wurde er mit dem Wort „untauglich“ betitelt. Durch die persönliche Entscheidung seiner Eltern kehrte er nach Jugoslawien zurück und spielte fortan bei Dinamo Zagreb.

Sein Vater war einer der Gründer des Vereins NK Marsonia Frickenhausen e.V. (nahe Nürtingen), eines Fußballklubs, bei dem fast nur Immigranten aus dem damaligen Jugoslawien (heute fast nur Kroaten) und deren Söhne aktiv waren und es auch heute noch sind.

1987 spielte er bei der Junioren-Fußballweltmeisterschaft in Chile für die jugoslawische Auswahl, in der noch andere spätere Weltstars standen, so zum Beispiel Robert Jarni, Davor Šuker, Predrag Mijatović und Zvonimir Boban. Sie schöpften ihr Potenzial aus, besiegten im Finale die DFB-Auswahl im Elfmeterschießen und wurden Junioren-Weltmeister. Prosinečki wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt. „Die tödlichen Pässe des Kroaten machten seine Mannschaft zur bei weitem gefährlichsten des gesamten Turniers“, wird er auf der FIFA-Webseite gelobt.

Im folgenden Jahr wechselte er von Dinamo Zagreb zu Roter Stern Belgrad. Mit Roter Stern wurde er 1988 und 1990 jugoslawischer Landesmeister und 1990 auch Pokalsieger. 1991 wurden sie abermals Meister und gewannen den Europapokal der Landesmeister.

Bei der WM 1990 in Italien spielte er erstmals bei einem großen Turnier. Doch der Zerfall Jugoslawiens nahm ihm seine Chance, an der EM 1992 in Schweden und an der WM 1994 in den USA teilzunehmen.

Nachdem er mit Roter Stern zahlreiche Erfolge erzielt hatte, wechselte er zu Real Madrid. Dort blieb er drei Jahre und gewann den spanischen Pokal. In dieser Zeit entwickelte er sich zu einem der besten Mittelfeldspieler der Welt. Danach folgten bis 1997 Real Oviedo, FC Barcelona und der FC Sevilla.

1995 galt Žuti („Gelber“), wie er wegen seiner blonden Haare genannt wird, als bestbezahlter Fußballer der Welt.

Mit Barça gewann er 1996 den spanischen Superpokal, war jedoch in dieser Zeit oft verletzt, was ihn daran hinderte, ein absoluter Superstar zu werden. International spielte er bei der EM 1996 und der WM 1998 mit dem kroatischen Team.

1997 ging er zurück zu Croatia Zagreb, wie sich Dinamo Zagreb zu der Zeit nannte. Dort wurde er dreimal in Folge kroatischer Meister und einmal Pokalsieger. Danach ging es über Dragovoljac und Lüttich zum englischen Zweitligisten FC Portsmouth, wo er 2001 einen 2-Jahres-Vertrag unterschrieb.

Trainerkarriere

Nach seiner Karriere wurde Prosinečki Assistenztrainer von Slaven Bilić bei der kroatischen Nationalmannschaft.

Im Dezember 2010 wurde Prosinečki neuer Trainer von FK Roter Stern Belgrad. Diesen Verein betreute er etwa zwei Spielzeiten lang, ehe er am 20. August 2012 vom Amt als Trainer zurücktrat.[1]

Im Oktober 2012 übernahm Prosinečki den türkischen Erstligisten Kayserispor[2] auf dem letzten Nichtabstiegsplatz und beendete die Saison auf dem fünften Tabellenplatz. Damit wiederholte er die beste Platzierung der Vereinsgeschichte. Durch diesen erfolgreichen Einstand im türkischen Fußball etablierte er sich zu einem der auffälligsten Trainer der vergangenen Süper-Lig-Saison.[3] So bemühte sich der sich auf Trainersuche befindliche Istanbuler Verein Beşiktaş um Prosinečki.[4] Da er bei Kayserispor noch einen ein Jahr laufenden Vertrag hatte, kam dieser Wechsel nicht zustande. Daraufhin verlängerte Prosinečki seinen Vertrag mit Kayserispor vorzeitig um ein weiters Jahr.[5]

Mit Kayserispor erwischte Prosinečki einen schlechten Start in die Spielzeit 2013/14 und belegte mit seiner Mannschaft nach elf Spieltagen den letzten Tabellenplatz. Als Folge trat er nach dem Spiel gegen Beşiktaş Istanbul zurück.[6] Nach Zureden der Vereinsführung ließ er sich Umstimmen und setzte seine Tätigkeit fort.[7] Am 31. Dezember 2013 trat Prosinečki als Trainer von Kayserispor endgültig zurück.[8]

Sein drittes Engagement als hauptverantwortlicher Trainer trat Prosinečki am 3. Dezember 2014 an. In Baku wurde er als Nationalcoach Aserbaidschans vorgestellt und unterzeichnete einen Dreijahresvertrag.[9] Er betreute die aserbaidschanische Nationalelf bei der Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich und in der Vorausscheidung zur Weltmeisterschaft 2018 in Russland.

Am 4. Januar 2018 wurde Prosinečki als neuer Trainer der bosnisch-herzegowinischen Nationalelf vorgestellt.[10] Nach einer 2:4-Niederlage gegen Armenien in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2021 am 8. September 2019 legte er vorerst sein Amt als Teamchef nieder. Bosnien-Herzegowina lag zu diesem Zeitpunkt, noch hinter Armenien, nur auf dem vierten Platz in seiner Qualifikationsgruppe.[11] Wenige Tage später revidierte er allerdings nach einem Gespräch mit der Verbandsspitze seine Entscheidung.[12] Am 27. November 2019 war sein Engagement als hauptverantwortlicher Trainer der bosnisch-herzegowinischen Fußballnationalmannschaft endgültig beendet.[13]

Trivia

  • Legendär war seine Antwort auf die Frage eines Journalisten im Jahre 2000, wie viel er denn bei Dragovoljac verdient. Prosinečki: „Ich spiele hier für einen Teller Bohnen.“
  • Robert Prosinečki ist der einzige Spieler in der Geschichte der Weltmeisterschaften, der Tore für zwei Mannschaften erzielte: 1990 für Jugoslawien und 1998 für Kroatien.
  • Prosinečki ist zudem ein sehr guter Futsalspieler. Da er technisch sehr beschlagen ist, gilt er auch noch im Alter als ernstzunehmender, extrem fintenreicher Spieler. Er war einer der Initiatoren des Futsalturniers Kutija Šibica (Streichholzschachtel), das jährlich in Zagreb ausgetragen wird. Dieses Turnier erfreut sich immer größer werdender Beliebtheit, was auch die kroatischen Medien für sich entdeckt haben und regelmäßig Matches live übertragen.

Erfolge

  • Junioren-Weltmeister 1987, mit Jugoslawien
  • WM-Teilnehmer 1990, mit Jugoslawien, Viertelfinale
  • Jugoslawischer Meister 1988, 1990 und 1991, mit Roter Stern Belgrad
  • Jugoslawischer Pokalsieger 1990, mit Roter Stern Belgrad
  • Europapokalsieger der Landesmeister 1991, mit Roter Stern Belgrad
  • Spanischer Pokalsieger 1993, mit Real Madrid
  • Spanischer Superpokal-Sieger 1996 mit FC Barcelona
  • WM-Dritter 1998, mit Kroatien
  • Kroatischer Meister 1998, 1999 und 2000 mit Dinamo Zagreb (damals Croatia Zagreb)
  • Kroatischer Pokalsieger 1998 mit Dinamo Zagreb (damals Croatia Zagreb)

Weblinks

Commons: Robert Prosinečki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. sid: Fußball-Serbien: Roter-Stern-Trainer Prosinecki zurückgetreten. In: welt.de. 20. August 2012, abgerufen am 7. Oktober 2018.
  2. ntvspor.net: Kayserispor'da Prosinecki dönemi
  3. milliyet.com.tr: Prosinecki, İstanbul’a gitmemeli (abgerufen am 20. Juni 2013)
  4. hurriyet.com.tr: Prosinecki, Beşiktaş yolunda! (abgerufen am 19. Juni 2013)
  5. hurriyet.com.tr: Sarı kırmızılılar Prosineckiyle sözleşme yeniledi (abgerufen am 19. Juni 2013)
  6. trtspor.com.tr: “Prosinecki istifa etti” (abgerufen am 19. November 2013)
  7. trtspor.com.tr: “Prosinecki kararından vazgeçti” (abgerufen am 19. November 2013)
  8. ntvspor.net: Prosinecki dönemi sona erdi (abgerufen am 15. Januar 2014)
  9. Prosinečki beerbt Vogts. In: fussball-em-total.de. FUSSBALL-EM-total, 3. Dezember 2014, abgerufen am 3. Dezember 2014.
  10. Robert Prosinečki novi selektor reprezentacije BiH. In: Bosnisch-Herzegowinischer Fußballverband. Nogometni/Fudbalski savez BiH., 4. Januar 2018, abgerufen am 4. Januar 2018.
  11. Nach Mkhitaryan-Doppelpack: Prosinecki tritt zurück. In: Kicker-Sportmagazin. 8. September 2019, abgerufen am 9. September 2019.
  12. Prosinecki bleibt doch bosnischer Teamchef. In: sport.ORF.at. 11. September 2019, abgerufen am 11. September 2019.
  13. Robert Prosinečki više nije selektor BiH. 27. November 2019, abgerufen am 19. März 2020 (bosnisch).
VorgängerAmtNachfolger
Enzo ScifoBester Junger Spieler der WM
1990
(nachträgliche Internetwahl)
Marc Overmars