Fußball-Weltmeisterschaft
Fußball-Weltmeisterschaft | |
Voller Name | FIFA World Cup |
Abkürzung | WM |
Verband | FIFA |
Erstaustragung | 1930 |
Mannschaften | 32 (Endrunde, seit 1998) |
Spielmodus | Rundenturnier (8 Gruppen à 4 Teams) K.-o.-System (ab Achtelfinale) |
Titelträger | Frankreich (2. Titel) |
Rekordsieger | Brasilien (5 Titel) |
Rekordspieler | Lothar Matthäus (25 Spiele) |
Rekordtorschütze | Miroslav Klose (16 Tore) |
Website | de.fifa.com |
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Die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer ist ein Fußball-Wettbewerb für Nationalmannschaften. Alle vier Jahre können sich diese für die Endrunde der Weltmeisterschaft qualifizieren. In einem abschließend rund vierwöchigen Turnier wird daraus die beste Nationalmannschaft als Weltmeister ermittelt. Der Weltfußballverband FIFA veranstaltet und vermarktet das Turnier unter dem offiziellen Label FIFA World Cup bzw. FIFA Fussball-Weltmeisterschaft. Das jeweilige Gastgeberland richtet das Turnier aus. Gemessen an der Anzahl der weltweiten TV-Zuschauer[1], ist dieses Endrundenturnier die größte Sportveranstaltung der Welt und gilt neben den Olympischen Spielen als das bedeutendste Sportereignis der Welt.
Geschichte
Die Zeit des organisierten Fußballs begann 1863 mit der Gründung der englischen Football Association in London, die sich in ihren Regeln für den Association Football erstmals in der Geschichte verbindlich vom Rugby Football abgrenzte und so zum Beispiel das kontrovers diskutierte Handspiel verbot, was zu Austritten aus dem neuen Verband und zum Rückzug des Schatzmeisters führte. Am 9. Januar 1864 fand mit ausgewählten Spielern das weltweit erste Fußballspiel nach den Regeln der FA statt. Zu diesem Zeitpunkt war das britische Empire die einflussreichste Macht der Welt, es hatte weltweit Stützpunkte und britische Schiffe waren in jedem Hafen zu finden. Diese historische Besonderheit war die Grundlage für die weltweite Verbreitung der englischen Fußballregeln innerhalb einer Generation. Die ersten Spiele außerhalb der Britischen Inseln wurden unter anderem in Seehäfen von britischen Matrosen organisiert.
Während des ausgehenden 19. Jahrhunderts wurden in Europa und Amerika viele Nationalverbände gegründet, was erstmals die Organisation internationaler Begegnungen ermöglichte. Das erste Spiel zwischen Vertretern nationaler Verbände fand am 30. November 1872 auf dem Hamilton Crescent, im heutigen Glasgower Stadtteil Partick, zwischen Schottland und England statt, die Begegnung endete torlos.
Am 1. Mai 1904 kam es in Uccle/Ukkel in Belgien zum ersten Länderspiel zwischen den Nationalmannschaften Belgiens und Frankreichs (3:3). Dabei wurde angeregt, eine internationale Fußballorganisation zu gründen.[2] Am 21. Mai 1904 wurde dann durch Robert Guérin, dem Sekretär der Fußballabteilung der Union des sociétés françaises de sports athlétiques, und Carl Anton Wilhelm Hirschmann, dem Sekretär des Nederlandse Voetbal Bond, in Paris die FIFA gegründet und damit ein rein nationales Denken der Verbände verhindert. Dennoch sollte es viele Jahrzehnte dauern, bis die FIFA sich gegen die Vormacht der englischen FA behaupten konnte und bis die amerikanischen Verbände einen bedeutenden Einfluss auf die von den europäischen Verbänden geprägte Politik der FIFA nehmen konnten.
Im Juli 1905 fand der zweite FIFA-Kongress statt, und Vizepräsident Carl Anton Wilhelm Hirschmann machte den Vorschlag für ein Welt-Turnier. Für diese rein europäische Veranstaltung hatte er bereits einen Spielplan erstellt, Austragungsland sollte die Schweiz sein. Die Kongressteilnehmer waren begeistert, aber vielen Worten folgten wegen ausbleibenden Interessenten keine Taten.
Bis zur ersten Fußball-WM 1930 in Uruguay hatten die Olympia-Turniere quasi den Stellenwert einer Weltmeisterschaft. Aus Sicht der Olympia-Verantwortlichen war Fußball für die Spiele ungeeignet, da es sich nicht um eine Wettkampfsportart, sondern nur um ein Spiel handelte, und sie betrachteten diese Sportart als Showeinlage. 1896 war Fußball nicht im olympischen Programm, und vier Jahre später in Paris waren nur drei Vereinsmannschaften aus Frankreich, Belgien und Großbritannien für einen Demonstrationswettbewerb anwesend. 1904 in St. Louis traten drei nordamerikanische Mannschaften gegeneinander an.
Ein Glücksfall für die Zukunft des internationalen Fußballs war die Vergabe der Spiele an London 1908. Im Heimatland des Fußballs konnte man eine professionelle Organisation durch die FA erwarten. Außerdem wurde die FIFA mittlerweile von dem Briten Daniel Burley Woolfall angeführt. Neben Großbritannien stellten die Verbände aus Dänemark, Schweden und den Niederlanden eine Mannschaft auf. Frankreich schickte sogar zwei Teams in die britische Hauptstadt. Sieger wurden überzeugend die Engländer, die im Finale Dänemark, die damals stärkste Mannschaft Kontinentaleuropas, besiegten. 1912 nahmen bereits 11 Mannschaften am olympischen Fußballturnier teil. Die Finalbegegnung wiederholte sich, mit einem 4:2 konnten die Engländer erneut die Goldmedaille erringen.
1920 war Antwerpen der Mittelpunkt der Fußballwelt, und 14 Mannschaften kämpften um den Olympiasieg. Im Finale standen sich Belgien und die Tschechoslowakei gegenüber. Während des Spiels fühlten sich die Tschechoslowaken vom Schiedsrichter benachteiligt und verließen das Spielfeld, Belgien wurde zum Sieger erklärt. Die Olympischen Spiele 1924 wurden zum ersten Weltturnier des Fußballs. Neben den Europäern schickte Ägypten ein Team. Ebenfalls dabei war eine US-amerikanische Auswahl, die allerdings zum Großteil aus europäischen Einwanderern bestand, sowie das Team aus Uruguay.
Die unerwartet überlegene Vorstellung des südamerikanischen Fußballs vier Jahre zuvor führte dazu, dass vor dem olympischen Turnier von 1928 viele Mannschaften aus Südamerika zu Gastspielen in Europa eingeladen wurden. Die Olympiateilnehmer mussten Amateure sein, was zur Absage einiger wichtiger Länder führte. Der FIFA war zunehmend klar, dass die Amateurregel des IOC ein Problem darstellte. Deshalb entschied sie sich am 28. Mai 1929 für die Organisation einer eigenständigen Weltmeisterschaft, nachdem FIFA-Präsident Jules Rimet und der uruguayische Mäzen Enrique Buero schon seit 1924 darauf hingearbeitet hatten. Neben Uruguay wollten auch einige europäische Länder diese Veranstaltung ermöglichen. Deren Gruppe wurde rasch kleiner, und am Ende waren nur noch Italien, Ungarn und Uruguay übrig. Der argentinische Delegierte Adrian Beccar Varela hielt eine Rede für sein Nachbarland, was die beiden europäischen Mitbewerber überzeugte. Somit wurde Montevideo zum Austragungsort der ersten Fußball-Weltmeisterschaft bestimmt.
Regelwerk
Offizielle Bezeichnung
Die offizielle deutschsprachige Schreibweise der Fußball-Weltmeisterschaft ist FIFA Fussball-Weltmeisterschaft. Dabei entspricht zwar die Schreibweise des Bestandteils Fussball der amtlichen Regelung der deutschen Rechtschreibung (§ 25 E2, der Weltfußballverband FIFA hat seinen Hauptsitz in Zürich, Schweiz), nicht aber das Leerzeichen hinter FIFA (s. § 44, Abs. 1).
Vergabeverfahren zum Austragungsort
Über den Austragungsort einer Fußball-Weltmeisterschaft entscheidet der Exekutiv-Ausschuss der FIFA. Bei Stimmengleichheit zählt die Stimme des FIFA-Präsidenten doppelt. Seit dem Jahr 1958 fanden alle Fußball-Weltmeisterschaften immer abwechselnd in Europa und einem anderen Kontinent statt.[3]
Im Jahr 2000 beschloss die FIFA ein sogenanntes Rotationsverfahren, demzufolge Weltmeisterschaften ab 2010 im regelmäßigen Wechsel zwischen den sechs Kontinentalverbänden stattfinden werden. Dieses Verfahren wurde 2007 durch das Exekutivkomitee wieder abgeschafft. Ausgeschlossen sind nur die Kontinentalverbände, in welchen die letzten beiden Weltmeisterschaften stattgefunden haben. Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 bedeutete dies, dass Länder aus dem Afrikanischen Fußballverband und dem Südamerikanischen Fußballverband als Gastgeber ausgeschlossen waren.[4] Am 19. Dezember 2008 beschloss das FIFA-Exekutivkomitee auf seiner Sitzung in Tokio, die WM 2018 und die WM 2022 gleichzeitig zu vergeben.[5] Mit den seit 2016 geltenden FIFA-Statuten besteht die einzige Einschränkung darin, eine Fußball-Weltmeisterschaft nicht zweimal nacheinander an Mitglieder derselben Konföderation zu vergeben.[6]
Qualifikation
Um an der Endrunde der Fußball-Weltmeisterschaft teilnehmen zu dürfen, müssen sich die Mannschaften in der Regel in der Qualifikationsrunde durchsetzen. Nur das Gastgeberland ist automatisch bei der Endrunde startberechtigt. Bei den Endrunden von 1938 bis einschließlich 2002 war neben dem Gastgeberland auch der amtierende Weltmeister automatisch qualifiziert.
Die Qualifikation wird innerhalb der einzelnen Kontinentalverbände ausgetragen. Jedem Kontinentalverband steht eine festgelegte Zahl an Endrunden-Teilnehmern zu, wobei es auch „halbe“ Startplätze gibt, die sich in einer interkontinentalen Relegation durchsetzen müssen.
Der Modus in den Qualifikationsturnieren ist von Kontinent zu Kontinent unterschiedlich. So spielen in der südamerikanischen Zone alle zehn Nationalmannschaften in einer Gruppe. Die vier besten Teams der Gruppe sind für die Endrunde qualifiziert, während die fünftplatzierte Nationalmannschaft in Relegationsspielen gegen einen nordamerikanischen Vertreter um einen weiteren Startplatz spielt. In den anderen Kontinentalverbänden werden die Teilnehmer auch in Gruppenspielen oder im K.-o.-System ermittelt.
Endrunde
Die qualifizierten Mannschaften spielen mit dem vorher bestimmten Gastgeberland in einem ca. vier Wochen dauernden Wettstreit um den Titel des Weltmeisters, welcher alle vier Jahre vergeben wird. Der Modus der Endrunde wurde im Lauf der Geschichte mehrfach verändert. Frühere Modi sind weiter unten beschrieben. Der aktuell gültige Modus ist seit 1998 im Einsatz.
In der ersten Turnierphase (Gruppenphase) sind die Mannschaften nach dem Zufallsprinzip in mehrere Gruppen mit jeweils vier Mannschaften unterteilt, wobei einige Mannschaften nach gewissen Kriterien (Gastgeber, Weltmeister, FIFA-Rangliste) gesetzt und die anderen Mannschaften aus vorwiegend regional orientierten Lostöpfen gezogen werden. Dadurch soll verhindert werden, dass in der Gruppenphase bereits die Turnierfavoriten aufeinandertreffen oder eine Gruppe nur aus Nationalmannschaften eines Kontinents besteht.
Jedes Team hat in der Gruppenphase drei Spiele gegen seine Gruppengegner zu bestreiten. Wie im Fußball weltweit Standard, bringt ein Sieg drei Punkte (seit 1994, vorher zwei), ein Unentschieden einen Punkt und eine Niederlage keinen Punkt. Die beiden letztplatzierten Mannschaften jeder Gruppe scheiden nach den drei Spielen der Gruppenphase aus. Bei Punktgleichheit von zwei oder mehr Mannschaften wird die Rangfolge in der Gruppe gemäß Art. 42 Ziffer 5 der FIFA-Regeln für die WM 2014 folgendermaßen ermittelt:[7] Erstes Kriterium ist die Tordifferenz aus allen Gruppenspielen. Sollte diese gleich sein, zählt die höhere Zahl der in allen Gruppenspielen erzielten Tore. Sollten zwei oder mehr Mannschaften in allen diesen Kriterien übereinstimmen, entscheidet der direkte Vergleich dieser Mannschaften (wieder in der Reihenfolge Punkte, Tordifferenz und Anzahl der geschossenen Tore aus den Spielen dieser Mannschaften untereinander) und letztlich das Los.
In den kommenden Runden gilt das K.-o.-System, d. h. nur der Sieger kommt in die jeweils nächste Runde. Steht es nach Ablauf der regulären 90-minütigen Spielzeit unentschieden, geht das Spiel in die Verlängerung. Für die Entscheidung in der Verlängerung galt zwischenzeitlich die Golden-Goal-Regel. Seit der WM 2006 findet die Verlängerung wieder in klassischer Form statt: Nach einer Pause von fünf Minuten wird ohne weitere Pause (nur mit Seitenwechsel) zwei Mal 15 Minuten gespielt. Die Mannschaft, die in der Verlängerung mehr Tore erzielt, hat gewonnen. Sollte nach der Verlängerung immer noch kein Sieger feststehen, entscheidet ein Elfmeterschießen.
Nachdem in der Gruppenphase die Hälfte der Mannschaften ausgeschieden sind, verbleiben 16 Teams, die in den Achtelfinalspielen um ein Weiterkommen kämpfen. Dabei spielt jeder Gruppenerste gegen den Gruppenzweiten einer anderen Gruppe. Die Sieger der Achtelfinals bestreiten eines von vier Spielen, die als Viertelfinale bezeichnet werden. Die vier Sieger dieser Partien dürfen in eines von zwei Halbfinalen einziehen.
Die beiden Verlierer der Halbfinalspiele bestreiten das Spiel um den dritten Platz der WM, welches am Vorabend des Finalspiels stattfindet und auch als „Kleines Finale“ bezeichnet wird. Das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft ist eines der prestigeträchtigsten und beliebtesten sportlichen Ereignisse, die ein Fußballspieler erleben kann. Das Siegerteam des Finalspiels bekommt den Pokal und darf sich für vier Jahre Weltmeister nennen.
Der Austragungsmodus im Wandel
Jahr | Ausrichter | Turnierform | |
---|---|---|---|
(1.) Gruppenphase | Finalrunde | ||
1930 | Uruguay | 1 Gruppe à 4 3 Gruppen à 3 |
Halbfinale Finale |
1934 | Italien | Achtelfinale Viertelfinale Halbfinale Platz 3/Finale | |
1938 | Frankreich | ||
1950 | Brasilien | 2 Gruppen à 4 1 Gruppe à 3 1 Gruppe à 2 |
1 Gruppe à 4 |
1954 | Schweiz | 4 Gruppen à 4 | Viertelfinale Halbfinale Platz 3/Finale |
1958 | Schweden | ||
1962 | Chile | ||
1966 | England | ||
1970 | Mexiko | ||
1974 | BR Deutschland | 2 Gruppen à 4 Platz 3/Finale | |
1978 | Argentinien | ||
1982 | Spanien | 6 Gruppen à 4 | 4 Gruppen à 3 Halbfinale Platz 3/Finale |
1986 | Mexiko | Achtelfinale Viertelfinale Halbfinale Platz 3/Finale | |
1990 | Italien | ||
1994 | Vereinigte Staaten | ||
1998 | Frankreich | 8 Gruppen à 4 | |
2002 | Südkorea Japan | ||
2006 | Deutschland | ||
2010 | Südafrika | ||
2014 | Brasilien | ||
2018 | Russland | ||
2022 | Katar | ||
2026 | Kanada Mexiko Vereinigte Staaten |
16 Gruppen à 3 | Sechzehntelfinale Achtelfinale Viertelfinale Halbfinale Platz 3/Finale |
Der Austragungsmodus der Fußballweltmeisterschaften wurde mehrmals geändert. Das erste Turnier 1930 sollte eigentlich komplett im K.-o.-System durchgeführt werden. Da aber nur 13 Mannschaften angereist waren, entschloss man sich, vor dem Start zunächst eine Gruppenphase mit drei Gruppen à drei und einer Gruppe à vier Mannschaften durchzuführen. Dies sollte für die langwierig per Schiff angereisten vier europäischen Teams auch garantieren, dass sie nicht unmittelbar die Rückreise antreten mussten. Die Zusammensetzung der Gruppen wurde nach Ankunft aller Teilnehmer kurz vor dem Turnier gelost. Die Sieger der vier Gruppen spielten im Halbfinale gegeneinander, die beiden Sieger bestritten das Finale. Zum einzigen Mal in der WM-Geschichte wird das Spiel um Platz 3 noch nicht ausgetragen.
1934 und 1938 wurde das Turnier, beginnend mit einem Achtelfinale, komplett im K.-o.-System durchgeführt, wobei alle Partien einer Runde zeitgleich stattfanden. Bei einem Unentschieden nach Verlängerung gab es einen Tag (1934) bzw. zwei bis fünf Tage (1938) später ein Wiederholungsspiel. Danach hätte ggf. das Los entschieden. 1934 musste sich der Gastgeber Italien erst sportlich qualifizieren, der Titelverteidiger verzichtete aus Protest gegen ein Turnier in Europa; 1938 fällt durch den Anschluss Österreichs eine Mannschaft weg und wird stattdessen Teil der deutschen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte man 1950 zum Gruppenmodus in der Vorrunde zurück. Da drei qualifizierte Mannschaften auf die Teilnahme verzichteten, gab es zwei Gruppen mit vier, eine Gruppe mit drei und eine mit lediglich zwei Teams, also einer einzigen Partie. Dies stieß in der nächsten Runde auf Kritik, da die uruguayische Mannschaft damit nur ein Spiel absolviert hatte, während es bei der brasilianischen drei Spiele waren. Die vier Gruppensieger spielten anschließend in einer weiteren Gruppenrunde den Weltmeister aus, so dass es kein offizielles Endspiel gab. Jedoch ergab es sich, dass im dritten Spiel die beiden bestplatzierten Mannschaften aufeinandertrafen. Den bis heute einmaligen Modus hatte zur damaligen Zeit noch der Ausrichter des Turniers bestimmt.
1954 wurde die Vorrunde in einem sehr ungewöhnlichen Gruppenmodus mit vier Gruppen durchgeführt: Pro Gruppe waren zwei Teams gesetzt, die gar nicht gegeneinander spielen mussten. Endeten Spiele in der Gruppenphase remis, wurden sie um zweimal 15 Minuten verlängert, bevor das Endergebnis zählte. Bei Punktgleichheit des Zweiten und Dritten gab es ein Entscheidungsspiel, zwischen dem Ersten und Zweiten einen Losentscheid. Das Torverhältnis spielte keine Rolle. Der Versuch, favorisierte Mannschaften durch den Setzmodus in der Vorrunde zu schonen, führte jedoch nur zu geringen Punkteausbeuten, die insgesamt je zwei Entscheidungsspiele und Losentscheide notwendig machten. Anschließend fand eine K.-o.-Runde statt, bei der die teils gelosten Gruppensieger gegen die Zweiten spielten. Erstmals trugen die Mannschaften feste Rückennummern.
1958 wurde die Vorrunde ebenfalls im Gruppenmodus, aber ohne gesetzte Teams gespielt, bei Punktgleichheit gab es aber weiterhin direkt Entscheidungsspiele. Die K.-o.-Runde wurde wieder im Überkreuzvergleich (Erster gegen Zweiter einer anderen Gruppe) durchgeführt.
1962 bis 1970 wurde für die Ermittlung der Gruppensieger und -zweiten bei Punktgleichheit erstmals das Torverhältnis (Quotient) herangezogen, seit 1974 ist es die Tordifferenz, so wie heute noch üblich. 1970 wurden die Gelbe und die Rote Karte sowie die Möglichkeit zu zwei Auswechslungen eingeführt.
1974 und 1978 folgte nach der Vorrunde mit 16 Mannschaften eine Zwischenrunde, in der je zwei Gruppensieger und Gruppenzweite in zwei Gruppen wieder jeder gegen jeden die Endspielteilnehmer ausspielten. Die beiden Zwischenrundenzweiten spielten den dritten Platz aus. Es gab also keine Halbfinalspiele.
1982 wurde erstmals ein Turnier mit 24 Mannschaften durchgeführt. Nach der Vorrunde im nun üblichen Gruppenmodus erfolgte eine Zwischenrunde mit vier Gruppen à drei Mannschaften. Die Gruppensieger spielten im Halbfinale gegeneinander die beiden Finalisten aus. Bei diesem Turnier wurde auch erstmals ein Elfmeterschießen durchgeführt, wenn ein Spiel nach Verlängerung noch remis stand.
1986 bis 1994 qualifizierten sich neben den sechs Gruppensiegern und Gruppenzweiten noch die vier besten Gruppendritten für das erstmals seit 1938 ausgetragene Achtelfinale.
Seit 1998 wird das Turnier mit 32 Mannschaften durchgeführt. Für das Achtelfinale qualifizieren sich die acht Gruppensieger und -zweiten, wobei zwei Mannschaften aus derselben Gruppe erst wieder im Finale bzw. im Spiel um den dritten Platz aufeinandertreffen können. 2002 jedoch sollte verhindert werden, dass die beiden Veranstalter (Japan und Südkorea) zu früh aufeinandertreffen können, wodurch zwei Mannschaften aus der gleichen Gruppe (Brasilien und Türkei) im Halbfinale erneut gegeneinander spielten. Außerdem gab es 1998 und 2002 das Golden Goal, was bedeutete, dass eine Verlängerung durch das erste erzielte Tor automatisch vor Spielende entschieden wurde.
Seit 2006 ist der amtierende Weltmeister nicht mehr automatisch qualifiziert, sondern nur der Gastgeber.
Am 10. Januar 2017 beschloss die FIFA, dass ab 2026 48 Mannschaften in insgesamt 16 Gruppen zu je drei Mannschaften teilnehmen werden, wobei sich die beiden Gruppenbesten für die K.-o.-Phase qualifizieren werden.[8] Die Zahl der Vorrundenspiele bleibt damit gleich (48 Spiele), es kommt jedoch im K.-o.-System die Sechzehntelfinalrunde mit 16 zusätzlichen Spielen hinzu, so dass die Gesamtzahl der Spiele von 64 auf 80 steigt.[9]
Trophäen
Bei der ersten Fußball-Weltmeisterschaft 1930 wurde bekannt gegeben, dass derjenige Verband, dessen Auswahl den Weltpokal dreimal gewinnt, diesen behalten dürfe. Durch den dritten WM-Gewinn der brasilianischen Nationalmannschaft 1970 ging die Trophäe, welche 1946 nach dem FIFA-Präsidenten Coupe Jules Rimet benannt worden war, in den Besitz des Brasilianischen Fußballverbandes über. Das Original wurde 1983 gestohlen und vermutlich eingeschmolzen.[10]
Aus 53 Entwürfen wurde der von dem Italiener Silvio Gazzaniga entworfene FIFA-WM-Pokal ausgewählt, der seit 1974 an den Turniersieger vergeben wird. Der Wanderpokal ist 36,8 cm hoch, wiegt 6175 g und besteht aus 18-karätigem Gold sowie zwei Ringen aus Malachit. Zunächst durfte der amtierende Fußball-Weltmeister den Pokal bis zur nächsten WM behalten.[11] Nun muss der Original-Pokal auf Verlangen der FIFA spätestens bei der Abreise aus dem Gastgeberland der Endrunde der FIFA zurückgegeben werden. Der Weltmeister erhält eine vergoldete Replik. Auch die Replik bleibt Eigentum der FIFA und muss dieser auf Verlangen zurückgegeben werden.[12] Seit 2006 wird der Pokal vor jeder Endrunde im Rahmen der „FIFA World Cup Trophy Tour“ auf eine mehrmonatige Weltreise geschickt und anschließend im Gastgeberland präsentiert.[13][14]
Die Mannschaften auf dem ersten, zweiten und dritten Platz bekommen Medaillen aus Gold, Silber oder Bronze.
Erstteilnahmen
Insgesamt sind in der FIFA 211 nationale Fußballverbände registriert (Stand: 13. Mai 2016).[15] Bis einschließlich der WM 2018 waren 79 dieser Verbände bei einer Weltmeisterschafts-Endrunde mit einer eigenen Auswahl vertreten. Die folgende Liste gibt einen Überblick der WM-Premieren aller bisherigen Teilnehmer einschließlich der zum jeweiligen Zeitpunkt gültigen Bezeichnung ihres Staates bzw. Teilstaates.
- Fett geschriebene Mannschaften wurden bei ihrer ersten Teilnahme Weltmeister.
- mit einem * gekennzeichnete Mannschaften waren bei ihrer ersten Teilnahme gleichzeitig Ausrichter.
- Kursiv geschriebene Mannschaften gehörten zum Rechtsnachfolger aufgelöster Staaten bzw. Verbände und hatten in der offiziellen FIFA-Statistik die vollständigen Ergebnisse und Titel ihrer Vorgänger übernommen (siehe auch Fußnoten).
- ↑ a b c d Serbien wird bei der FIFA als Nachfolger von folgenden „drei Ländern“ gewertet: 1.) Jugoslawien (Debüt 1930), 2.) Bundesrepublik Jugoslawien oder Rest-Jugoslawien („Debüt“ 1998 unter dem Namen Jugoslawien) und 3.) Serbien und Montenegro (Name der Bundesrepublik Jugoslawien ab Februar 2003 bis zur Abspaltung von Montenegro, „Debüt“ 2006 unter dem Namen Serbien und Montenegro). Die Ergebnisse all dieser Mannschaften werden in der FIFA-Statistik Serbien zugeordnet. Als Debüt Serbiens gilt somit das Jahr 1930. Siehe dazu die Länderstatistik Serbiens bei der FIFA. Unter eigenem Namen trat Serbien das erste Mal erst 2010 bei einer WM auf.
- ↑ a b Der Deutsche Fußball-Bund DFB ist Gründungsmitglied der FIFA und repräsentiert von 1904 bis zum Zweiten Weltkrieg und seit 1990 Deutschland im internationalen Fußball. Die erste WM-Teilnahme erfolgte 1934. Nach dem Krieg wurde im westlichen Deutschland wieder ein DFB gegründet und unter dem vollständigen Staatsnamen „Bundesrepublik Deutschland“ in die FIFA aufgenommen, rechtzeitig vor der WM 1954, bei der die BRD Platz 1 erreichte. Im östlichen Deutschland wurde der DFV gegründet und von der FIFA als Vertreter eines eigenen Staates aufgenommen (einzige Teilnahme an einer WM-Endrunde war 1974). Nach der deutschen Wiedervereinigung vereinigten sich auch die nationalen Fußballverbände und liefen ab 1994 wieder unter dem Namen „Deutschland“ in der FIFA. 1990 war hingegen die „Bundesrepublik Deutschland“ Weltmeister geworden. Siehe dazu die Länderstatistik Deutschlands bei der FIFA.
- ↑ a b c Sowohl Tschechien („Debüt“ unter diesem Namen 2006) als auch die Slowakei („Debüt“ 2010 unter diesem Namen) galten bei der FIFA zunächst beide als Nachfolger der Tschechoslowakei (Debüt 1934). Dies führte dazu, dass die Ergebnisse der Tschechoslowakei sowohl Tschechien als auch der Slowakei zugerechnet wurden. Daher galt für beide Länder das Jahr 1934 als Debüt bei einer WM. Siehe dazu die Länderstatistik Tschechiens bei der FIFA. Mittlerweile wird 2010 von der FIFA als Jahr der ersten Teilnahme der Slowakei betrachtet. Dennoch werden dabei die Statistiken slowakischer Spieler, die für die Tschechoslowakei aufgelaufen sind, der slowakischen Mannschaft zugeordnet. Siehe dazu die FIFA-Statistik der Slowakei.
- ↑ Heute Indonesien.
- ↑ a b Russland gilt bei der FIFA als Nachfolger der UdSSR. Die Ergebnisse der sowjetischen Mannschaft werden in der FIFA-Statistik Russland zugeordnet. Als Debüt Russlands gilt somit das Jahr 1958. Unter eigenem Namen trat Russland erstmals 1994 bei einer WM auf. Siehe dazu die Länderstatistik Russlands bei der FIFA.
- ↑ Heute Demokratische Republik Kongo.
- ↑ Die Ukraine nahm als Teil der UdSSR an den Turnieren 1958 bis 1990 teil. Ukrainische Spieler waren in dieser Zeit wichtige Spieler der sowjetischen Nationalmannschaft, z. B. Oleh Blochin, der mit der UdSSR 1982 und 1986 an der WM teilnahm. 1994 spielten mit Sergei Juran, Juri Nikiforow, Wladislaw Ternawski und Ilja Zymbalar noch in der Ukraine geborene Spieler für Russland bei der WM. Die Ergebnisse der UdSSR werden aber allein Russland zugerechnet und als erste WM-Teilnahme der Ukraine gilt 2006.
Turniere im Überblick
Ranglisten
Rang | Land | Titel | Jahr(e) | 2. Platz | 3. Platz | 4. Platz | Finale | Halbfinale | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Brasilien | 5 | 1958, 1962, 1970, 1994, 2002 | 2 | 2 | 2 | 6 (7 5) | 8 (11 6 7 8) | |
2 | Deutschland | 4 | 1954, 1974, 1990, 2014 | 4 | 4 | 1 | 8 | 12 (13 7) | |
3 | Italien | 4 | 1934, 1938, 1982, 2006 | 2 | 1 | 1 | 6 | 7 (8 8) | |
4 | Argentinien | 2 | 1978, 1986 | 3 | 5 | 4 (5 8) | |||
5 | Frankreich | 2 | 1998, 2018 | 1 | 2 | 1 | 3 | 6 | |
6 | Uruguay | 2 | 1930, 1950 | 3 | 1 (2 5) | 4 (5 6) | |||
7 | England | 1 | 1966 | 2 | 1 | 3 | |||
8 | Spanien | 1 | 2010 | 1 | 1 | 1 (2 6) | |||
9 | Niederlande | 3 | 1 | 1 | 3 | 3 (5 7 8) | |||
10 | Tschechoslowakei Tschechien 10 |
2 | 2 | 2 | |||||
Ungarn | 2 | 2 | 2 | ||||||
12 | Schweden | 1 | 2 | 1 | 1 | 3 (4 6) | |||
13 | Kroatien | 1 | 1 | 1 | 2 | ||||
14 | Polen | 2 | 1 (2 7) | ||||||
15 | Belgien | 1 | 1 | 2 | |||||
Österreich | 1 | 1 | 2 | ||||||
Portugal | 1 | 1 | 2 | ||||||
18 | Chile | 1 | 1 | ||||||
Türkei | 1 | 1 | |||||||
USA | 9 | 11 | |||||||
21 | Jugoslawien Serbien 11 |
9 | 22 | ||||||
22 | Bulgarien | 1 | 1 | ||||||
Sowjetunion Russland 12 |
1 | 1 | |||||||
Südkorea | 1 | 1 | |||||||
Jeweilige Rekordmarke |
Seit einigen Jahren wird die Anzahl der bisher erworbenen Weltmeistertitel durch Sterne dargestellt, die meist oberhalb der Logos des Fußballverbands auf dem Trikot der Nationalmannschaften angebracht sind. Als erste Mannschaft trug Brasilien 1971 drei Sterne, heute sind es fünf (siehe auch Meisterstern).
Rang | Konföderation | Titel | 2. | 3. | 4. |
---|---|---|---|---|---|
1 | Datei:UEFA Logo.png UEFA | 12 | 16 | 17 | 15 |
2 | CONMEBOL | 9 | 5 | 3 | 5 |
3 | CONCACAF | 1 | |||
4 | Datei:Afc.svg AFC | 1 | |||
5 | [[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]: Datei fehlt CAF |
||||
OFC |
Rekordspieler
Die meisten WM-Endrunden-Teilnahmen
Bei gleicher Anzahl Teilnahmen richtet sich die Reihenfolge nach dem Jahr, in dem die letzte Teilnahme stattfand.
Mit * markierte Spieler wurden Weltmeister (ebenso ist das jeweilige Jahr gekennzeichnet).
Die Jahreszahlen von Turnieren ohne Spieleinsatz sind kursiv dargestellt.
Rang | Spieler | Teilnahmen (mit Einsatz) |
Turniere |
---|---|---|---|
1 | Antonio Carbajal | 5 (5) | 1950, 1954, 1958, 1962, 1966 |
Lothar Matthäus* | 1982, 1986, 1990*, 1994, 1998 | ||
Rafael Márquez | 2002, 2006, 2010, 2014, 2018 | ||
4 | Gianluigi Buffon* | 5 (4) | 1998, 2002, 2006*, 2010, 2014 |
5 | Djalma Santos* | 4 (4) | 1954, 1958*, 1962*, 1966 |
Pelé* | 1958*, 1962*, 1966, 1970* | ||
Karl-Heinz Schnellinger | 1958, 1962, 1966, 1970 | ||
Uwe Seeler | 1958, 1962, 1966, 1970 | ||
Gianni Rivera | 1962, 1966, 1970, 1974 | ||
Pedro Rocha | 1962, 1966, 1970, 1974 | ||
Władysław Żmuda | 1974, 1978, 1982, 1986 | ||
Diego Maradona* | 1982, 1986*, 1990, 1994 | ||
Giuseppe Bergomi* | 1982*, 1986, 1990, 1998 | ||
Enzo Scifo | 1986, 1990, 1994, 1998 | ||
Franky Van der Elst | 1986, 1990, 1994, 1998 | ||
Andoni Zubizarreta | 1986, 1990, 1994, 1998 | ||
Paolo Maldini | 1990, 1994, 1998, 2002 | ||
Cafu* | 1994*, 1998, 2002*, 2006 | ||
Ronaldo* | 1994*, 1998, 2002*, 2006 | ||
Fabio Cannavaro* | 1998, 2002, 2006*, 2010 | ||
Denis Caniza | 1998, 2002, 2006, 2010 | ||
Thierry Henry* | 1998*, 2002, 2006, 2010 | ||
Rigobert Song | 1994, 1998, 2002, 2010 | ||
DaMarcus Beasley | 2002, 2006, 2010, 2014 | ||
Iker Casillas* | 2002, 2006, 2010*, 2014 | ||
Samuel Eto’o | 1998, 2002, 2010, 2014 | ||
Miroslav Klose* | 2002, 2006, 2010, 2014* | ||
Xavi* | 2002, 2006, 2010*, 2014 | ||
Valon Behrami | 2006, 2010, 2014, 2018 | ||
Cristiano Ronaldo | 2006, 2010, 2014, 2018 | ||
Andrés Guardado | 2006, 2010, 2014, 2018 | ||
Andrés Iniesta* | 2006, 2010*, 2014, 2018 | ||
Javier Mascherano | 2006, 2010, 2014, 2018 | ||
Lionel Messi | 2006, 2010, 2014, 2018 | ||
Sergio Ramos* | 2006, 2010*, 2014, 2018 | ||
Tim Cahill | 2006, 2010, 2014, 2018 |
Die meisten WM-Endrunden-Einsätze
Diese Tabelle listet Spieler mit mindestens 18 WM-Endrunden-Einsätzen auf. Dabei ist es unerheblich, wie lange ein Spieler jeweils im Spiel mitgewirkt hat. In fett markierten Jahren wurden die Spieler mit ihren Teams Weltmeister.
Bei gleicher Anzahl Spiele ist die Reihenfolge alphabetisch.
Rang | Spieler | Spiele | Turniere |
---|---|---|---|
1 | Lothar Matthäus | 25 | 1982, 1986, 1990, 1994, 1998 |
2 | Miroslav Klose | 24 | 2002, 2006, 2010, 2014 |
3 | Paolo Maldini | 23 | 1990, 1994, 1998, 2002 |
4 | Diego Maradona | 21 | 1982, 1986, 1990, 1994 |
Uwe Seeler | 21 | 1958, 1962, 1966, 1970 | |
Władysław Żmuda | 21 | 1974, 1978, 1982, 1986 | |
7 | Cafu | 20 | 1994, 1998, 2002, 2006 |
Philipp Lahm | 20 | 2006, 2010, 2014 | |
Grzegorz Lato | 20 | 1974, 1978, 1982 | |
Javier Mascherano | 20 | 2006, 2010, 2014, 2018 | |
Bastian Schweinsteiger | 20 | 2006, 2010, 2014 |
Die meisten WM-Endrunden-Tore
Im jeweils fett markierten Jahr wurden die Spieler mit ihren jeweiligen Teams Weltmeister.
Rang | Spieler | Tore | Turniere |
---|---|---|---|
1 | Miroslav Klose | 16 | 2002 (5), 2006 (5), 2010 (4), 2014 (2) |
2 | Ronaldo | 15 | 1998 (4), 2002 (8), 2006 (3) |
3 | Gerd Müller | 14 | 1970 (10), 1974 (4) |
4 | Just Fontaine | 13 | 1958 (13) |
5 | Pelé | 12 | 1958 (6), 1962 (1), 1966 (1), 1970 (4) |
6 | Sándor Kocsis | 11 | 1954 (11) |
Jürgen Klinsmann | 1990 (3), 1994 (5), 1998 (3) | ||
8 | Helmut Rahn | 10 | 1954 (4), 1958 (6) |
Teófilo Cubillas | 1970 (5), 1978 (5) | ||
Grzegorz Lato | 1974 (7), 1978 (2), 1982 (1) | ||
Gary Lineker | 1986 (6), 1990 (4) | ||
Gabriel Batistuta | 1994 (4), 1998 (5), 2002 (1) | ||
Thomas Müller | 2010 (5), 2014 (5), 2018 (0) |
Auszeichnungen
Am Ende einer jeden Fußball-Weltmeisterschaft werden mehrere Auszeichnungen an die besten Spieler und das fairste Team verliehen. Bis zur WM 1966 wurden keine offiziellen Auszeichnungen vergeben. Derzeit gibt es fünf verschiedene Auszeichnungen:
- FIFA Fairplay Award für das fairste Team
- Goldener Schuh für den erfolgreichsten Torschützen
- Goldener Ball für den besten Spieler
- Goldener Handschuh (bis 2006 Lev-Yashin-Preis) für den besten Torhüter[16]
- „Bester junger Spieler“ für den besten Spieler unter 21 Jahren[C 1]
- Ein nominierter Spieler darf nicht älter als 21 Jahre sein und muss seine erste Weltmeisterschaft bestreiten. Bewertungskriterien der dafür zuständigen Technischen Studien-Gruppe der FIFA sind technische Fertigkeiten, aber auch Fairplay. Die vergebene Trophäe ist ein 30 cm hoher und 4,2 kg schwerer Pokal aus einer Kupfer-Zink-Legierung.
Außerdem erhält der Sieger das FIFA Champions Badge. Das Abzeichen darf vier Jahre lang nach dem Sieg der Weltmeisterschaft getragen werden. Das Badge wurde für die Herren im September 2008 und für die Damen im April 2009 eingeführt. Das Badge zeigt die Trophäe und wird im Rahmen durch den Schriftzug „FIFA World Champions“ ergänzt. Auf einem zweiten Abzeichen werden der Name des gewinnenden Landes und das Jahr des Sieges abgebildet.[17]
Jahr | FIFA Fair Play Award | Goldener Schuh (Tore)[16][18] | Goldener Ball | Goldener Handschuh (bis 2006 Lev-Yashin-Preis) |
Bester junger Spieler |
---|---|---|---|---|---|
1970 | Peru | nicht vergeben | nicht vergeben | nicht vergeben | nicht vergeben |
1974 | BR Deutschland | ||||
1978 | Argentinien | Mario Kempes (6) | |||
1982 | Brasilien | Paolo Rossi (6) | Paolo Rossi | ||
1986 | Brasilien | Gary Lineker (6) | Diego Maradona | ||
1990 | England | Salvatore Schillaci (6) | Salvatore Schillaci | ||
1994 | Brasilien | Oleg Salenko / Christo Stoitschkow (je 6) |
Romário | Michel Preud’homme | |
1998 | England / Frankreich | Davor Šuker (6) | Ronaldo | Fabien Barthez | |
2002 | Belgien | Ronaldo (8) | Oliver Kahn | Oliver Kahn | |
2006 | Brasilien / Spanien | Miroslav Klose (5) | Zinédine Zidane | Gianluigi Buffon | Lukas Podolski |
2010 | Spanien | Thomas Müller (5)[C 2] | Diego Forlán | Iker Casillas | Thomas Müller |
2014 | Kolumbien | James Rodríguez (6) | Lionel Messi | Manuel Neuer | Paul Pogba |
2018 | Spanien | Harry Kane (6) | Luka Modrić | Thibaut Courtois | Kylian Mbappé |
- ↑ 2006 von Gillette gesponserte Auszeichnung.
- ↑ Rangfolge wurde aufgrund der Anzahl an Torvorlagen/Spielminuten bestimmt. Neben Müller hatten auch David Villa (Spanien), Wesley Sneijder (Niederlande) sowie Diego Forlán (Uruguay) fünf Treffer erzielt.
Darüber hinaus werden per Internet-Abstimmung gewählt:
- Die unterhaltsamste Mannschaft
- Man of the Match für den besten Spieler jeder Endrundenpartie
Jahr | Unterhaltsamste Mannschaft | Man of the Match (Finale) |
---|---|---|
1994 | Brasilien | nicht vergeben |
1998 | Frankreich | |
2002 | Südkorea | |
2006 | Portugal | Andrea Pirlo[19] |
2010 | —1 | Andrés Iniesta[20] |
2014 | — | Mario Götze[21] |
2018 | — | Antoine Griezmann |
1 Für 2010 wurde von der FIFA ebenfalls eine Internetabstimmung[22] gestartet, in der Deutschland vor Uruguay führte, die aber nicht offiziell beendet und ausgewertet wurde.
- Bester Junger Spieler 1958 bis 2002
Nachträglich ermittelte die FIFA, per Internet-Abstimmung, auch den Besten Jungen Spieler für die Weltmeisterschaften 1958 bis 2002.
Varia
Turnier | Orte | Stadien | Meldungen10 | Teams | Spiele | ø | Zuschauer | Zuschauer ø | ø | ø | ø | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1930 | 1 | 3 | 13 | 13 | 18 | 70 | 3,89 | 590.549 | 32.808 | 1 | 0,05 | ||||
1934 | 8 | 8 | 32 | 16 | 17 | 70 | 4,12 | 363.000 | 21.353 | 1 | 0,06 | ||||
1938 | 10 | 10 | 36 | 15 | 18 | 84 | 4,67 | 375.700 | 20.872 | 4 | 0,22 | ||||
1950 | 6 | 6 | 34 | 13 | 22 | 88 | 4,00 | 1.045.246 | 47.511 | 0 | 0,00 | ||||
1954 | 6 | 6 | 38 | 16 | 26 | 140 | 5,38 | 768.607 | 29.562 | 3 | 0,11 | ||||
1958 | 12 | 12 | 52 | 16 | 35 | 126 | 3,60 | 819.810 | 23.423 | 3 | 0,09 | ||||
1962 | 4 | 4 | 54 | 16 | 32 | 89 | 2,78 | 893.172 | 27.912 | 6 | 0,18 | ||||
1966 | 7 | 8 | 71 | 16 | 32 | 89 | 2,78 | 1.563.135 | 48.848 | 5 | 0,16 | ||||
1970 | 5 | 5 | 71 | 16 | 32 | 95 | 2,97 | 1.603.975 | 50.124 | 33 | 1,03 | 0 | 0,00 | ||
1974 | 9 | 9 | 99 | 16 | 38 | 97 | 2,55 | 1.865.753 | 49.099 | 87 | 2,29 | 5 | 0,13 | ||
1978 | 5 | 6 | 106 | 16 | 38 | 102 | 2,68 | 1.545.791 | 40.679 | 58 | 1,53 | 3 | 0,08 | ||
1982 | 14 | 17 | 107 | 24 | 52 | 146 | 2,81 | 2.109.723 | 40.572 | 98 | 1,88 | 5 | 0,10 | ||
1986 | 9 | 12 | 121 | 24 | 52 | 132 | 2,54 | 2.394.031 | 46.039 | 133 | 2,55 | 8 | 0,15 | ||
1990 | 12 | 12 | 112 | 24 | 52 | 115 | 2,21 | 2.516.215 | 48.389 | 163 | 3,75 | 16 | 0,31 | ||
1994 | 9 | 9 | 143 | 24 | 52 | 141 | 2,71 | 3.587.538 | 68.991 | 228 | 4,38 | 7 | 0,13 | 8 | 0,15 |
1998 | 10 | 10 | 166 | 32 | 64 | 171 | 2,67 | 2.785.100 | 43.517 | 250 | 3,91 | 4 | 0,06 | 18 | 0,28 |
2002 | 20 | 20 | 198 | 32 | 64 | 161 | 2,52 | 2.705.197 | 42.269 | 266 | 4,16 | 6 | 0,09 | 11 | 0,17 |
2006 | 12 | 12 | 198 | 32 | 64 | 147 | 2,30 | 3.359.439 | 52.491 | 326 | 5,09 | 19 | 0,30 | 9 | 0,14 |
2010 | 9 | 10 | 205 | 32 | 64 | 145 | 2,27 | 3.178.856 | 49.670 | 245 | 3,83 | 8 | 0,13 | 9 | 0,14 |
2014 | 12 | 12 | 204 | 32 | 64 | 171 | 2,67 | 3.429.873 | 53.592 | 181 | 2,83 | 3 | 0,05 | 7 | 0,11 |
2018 | 11 | 12 | 11 | 21132 | 64 | 169 | 2,64 | 3.031.768 | 47.371 | 219 | 3,42 | 2 | 0,03 | 2 | 0,03 |
2022 | 7 | 12 | 209 | 32 | 64 | ||||||||||
2026 | 48 | 80 | |||||||||||||
Höchster Wert / niedrigster Wert in der jeweiligen Kategorie |
Dopingfälle
Folgende Fußballer wurden bisher im Rahmen von Fußballweltmeisterschaften des Dopings überführt:
- 1974: Ernst Jean-Joseph (Asthmamittel)
- 1978: Willie Johnston (Fencamfamin)
- 1986: Ramón Calderé (Ephedrin; späterer Freispruch, weil Einnahme des Mittels durch Salmonellen-Infektion begründet war)
- 1994: Diego Maradona (Ephedrin)
Siehe auch
- Liste der Fußball-Weltmeisterschafts-Spielorte
- Fußball-Weltmeisterschaft/Maskottchen
- Fußball-Weltmeisterschaft/Sponsoren
- Fußball-Weltmeisterschaft/Rekorde
- Pelé-Cup: Senioren-WM (Ü34) von 1987 bis 1995
Literatur
- Winfried Bergmann, Karl-Heinz Huba, Karl-Heinz Mrazek: Die Geschichte der Fussball-Weltmeisterschaft. Copress-Verlag, 1991, ISBN 3-7679-0311-3.
- Bernd M. Beyer, Dietrich Schulze-Marmeling: Das Goldene Buch der Fußball-Weltmeisterschaft. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2014, ISBN 978-3-7307-0159-1.
- Wolfgang Fuhr: Fußballweltmeisterschaften. AGON Sportverlag, Kassel, 2005, ISBN 3-89784-265-3.
- Hardy Grüne: Fußball WM Enzyklopädie. 1930–2006. AGON Sportverlag, Kassel 2002, ISBN 3-89784-205-X.
- Waldemar Hartmann, Günter Netzer, Robert Kauer: Menschen, Tore & Sensationen. Geschichte und Geschichten. WM 1930–2006. Wero Press, 2002, ISBN 3-9806973-7-1.
- Dietrich Schulze-Marmeling: Die Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2014, ISBN 978-3-7307-0136-2.
Weblinks
- Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages: Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft (Memento vom 22. Oktober 2012 im Internet Archive)
- WM-Geschichte – Die Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaften von 1930 bis 2010
Einzelnachweise
- ↑ Die größten Sportevents der Welt. In: www.sport-insider.de. Sport Insider (C3 Creative Code and Content GmbH), 5. Februar 2017, abgerufen am 22. Juni 2018.
- ↑ Filip van der Elst, Maarten Verdoodt: Ganzenvijver Ukkel. Bruzz Nr. 1580, 25. August 2017, Seiten 24–25.
- ↑ Fußball: Fifa schafft WM-Rotation ab, Israel lässt Palästinas Spieler nicht reisen. In: spiegel.de. Spiegel Online, 29. Oktober 2007, abgerufen am 28. Juli 2013.
- ↑ Wieder offenes Kandidaturverfahren für die FIFA WM-Endrunden ab 2018. In: fifa.com. FIFA, 29. Oktober 2007, abgerufen am 25. Oktober 2012.
- ↑ WM 2018 und 2022 werden gleichzeitig vergeben: FIFA bestätigt kombinierte WM-Bewerbung. In: kicker.de. Kicker (Sportmagazin), 20. Dezember 2008, abgerufen am 28. Juli 2013.
- ↑ FIFA-Statuten. Ausgabe April 2016 (deutsch). (PDF) In: fifa.com. FIFA, April 2016, abgerufen am 14. Juni 2018.
- ↑ Reglement FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Brasilien 2014. (PDF; 421 kB) In: fifa.com. FIFA, abgerufen am 10. März 2022.
- ↑ Sitzung in Zürich: Ab 2026 - FIFA beschließt WM mit 48 Teams. In: sportschau.de. Sportschau, 10. Januar 2017, abgerufen am 10. Januar 2017.
- ↑ Ab 2026: 48 Teams - Fifa vergrößert die WM. In: spiegel.de. Spiegel Online, 10. Januar 2017, abgerufen am 10. Januar 2017.
- ↑ Jules-Rimet-Pokal. In: fifa.com. FIFA, abgerufen am 21. September 2013.
- ↑ FIFA-Weltpokal-Trophäe. In: fifa.com. FIFA, abgerufen am 21. September 2013.
- ↑ Reglement FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010TM. (PDF; 271 kB) In: fifa.com. FIFA, S. 52, abgerufen am 21. September 2013.
- ↑ Geschichte und Fakten zur FIFA World Cup Trophy Tour. In: fifa.com. FIFA, 10. September 2013, abgerufen am 2. Juli 2014.
- ↑ Trophy Tour. In: fifa.com. FIFA, abgerufen am 2. Juli 2014.
- ↑ FIFA-Kongress läutet neue Ära ein, erste FIFA-Generalsekretärin ernannt. In: fifa.com. FIFA, abgerufen am 26. Juni 2018.
- ↑ a b FIFA World Cup: Milestones, facts & figures – Statistical Kit 7. (PDF; 517 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: fifa.com. FIFA, 26. März 2013, archiviert vom Original am 21. Mai 2013; abgerufen am 12. Oktober 2013 (englisch).
- ↑ FIFA.com: Real Madrid receive FIFA World Champions Badge in Japan. In: FIFA.com. 17. Dezember 2016 (fifa.com [abgerufen am 6. August 2018]).
- ↑ adidas Goldener Schuh – FIFA Fussball-Weltmeisterschaft. (Nicht mehr online verfügbar.) In: fifa.com. FIFA, archiviert vom Original am 5. April 2013; abgerufen am 12. Oktober 2013.
- ↑ ITALIEN – FRANKREICH (Spiel 64): Anheuser Busch Bud Man of the Match: Andrea Pirlo (ITA). In: fifa.com. FIFA, 25. April 2006, abgerufen am 25. Oktober 2012.
- ↑ FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2010 – Man of the Match. In: fifa.com. FIFA, abgerufen am 25. Oktober 2012.
- ↑ FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2014 – Man of the Match. (Nicht mehr online verfügbar.) In: fifa.com. FIFA, ehemals im Original; abgerufen am 13. Juli 2014. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Was war für Sie der schönste Moment des Turniers? In: fifa.com. FIFA, 11. Juli 2010, abgerufen am 10. November 2010.