Rona Bailey
(* 24. Dezember 1914 in
, Neuseeland; † 7. September 2005 in
) war eine neuseeländische Tänzerin und politische Aktivistin.
Leben
wurde am 24. Dezember 1914 als Tochter der französischen Gelehrten in Musik und Malerei,
, und dem Bergarbeiter
aus
, England, in
, im
auf der Nordinsel Neuseelands geboren. Ihr Vater eröffnete 1921 in
eine Schuhgeschäft.
wuchs in einer komfortablen Mittelschichtsgesellschaft auf, besuchte die
und absolvierte eine Ausbildung als Lehrerin an den Colleges in
und
, an denen sie sportlich aktiv war und Basketball in einer Mannschaft spielte.[1]
Vereinigte Staaten
Von 1937 bis 1938 studierte sie Leibeserziehung an der
in
und von 1938 bis 1939 an der
in
. Während dieser Zeit kam
mit sozialistischen Ideen in Kontakt und freundete sich mit
an, deren Mann bei der roten Armee in China aktiv war. Zudem hatte sie eine kurze Beziehung zu
, einem afroamerikanischen Athleten und erlebte über ihn, was Rassismus bedeutet. Auch entwickelte sie in jener Zeit ihr Interesse an Tanz und Theater und kam mit dem Modernen Tanz nach
,
,
und
in Kontakt.[1]
Zurück in Neuseeland
Nach ihrer Rückkehr nach Neuseeland unterrichtete
kurzzeitig Leibeserziehung an einer privaten Mädchenschule in
und wechselte noch im Jahr 1939 zum
, das unter der seinerzeit regierenden
einen sogenannten
(Abteilung Physikalische Wohlergehen) eröffnete, um die Sport- und Leibeserziehung in Neuseeland zu fördern. Von 1939 bis 1943 war sie zunächst in
und anschließend von 1943 bis 1952 in
tätig. Zu ihren Aufgaben gehörte es, Sportprogramme zu entwickeln und Ausbilder und Leiter vor Ort auszubilden und zu schulen. In
integrierte sie moderne Tanztechniken aus den Vereinigten Staaten in die Lehrpläne am
.[1]
Schon kurz nach ihrer Rückkehr nach Neuseeland wurde
im linken
in
aktiv und heiratete am 22. Dezember 1942
, Kommunist und einer der Gründer des Theaters. Doch im Dezember 1944 ließen sich beide wieder scheiden. Nach ihrem Wechsel nach
wurde
Teil des dortigen
. Der dortige Sekretär gewann sie dann auch für die
. Am 15. Juni 1945 heiratete sie den Gewerkschaftler und Taxifahrer
, der ebenfalls Mitglied des Theaters war.[1] 1945 gründete
zusammen mit dem Leiter des
,
, die
, um mit ihm und ihren Erfahrungen aus den Vereinigten Staaten zeitgenössische soziale und politische Themen zusammen mit Sportstudenten und Sportlehrern in Tanzbewegungen umzusetzen. 1948 endete das Projekt, nachdem
nach
ging. Während ihrer Zeit in
war
auch Mitglied der Gewerkschaft
, Präsidentin der Frauenkomitees und kämpfte für gleichen Lohn für Frauen im öffentlichen Dienst.[1] 1947 ging
nach Großbritannien, um weiter in ihrem beruflichen Fachbereich zu studieren und besuchte aus politischen Gründen die Tschechoslowakei, Ungarn und Jugoslawien. Als sie nach Neuseeland zurückkehrte, hatte der Kalte Krieg zwischen Ost und West begonnen. Das politische Klima wirkte sich auch auf Neuseeland aus und ließ die
zusehends unter Druck geraten.
, immer noch Mitglied der Partei, unterstützte heimlich ausgesperrte Hafenarbeiter im Jahr 1951.[1] 1952 erkrankte
an Tuberkulose und zog sich für ein Jahr aus der Öffentlichkeit zurück. Wieder genesen, übernahm sie eine Stelle als nationale Sekretärin der
. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1963 übernahm sie die Stelle einer Teilzeitkorrespondentin für die
in Neuseeland und wurde in das Komitee der
, die sich nach der chinesisch-sowjetischen Spaltung auf die Seite Chinas schlug, gewählt. Von 1965 bis 1976 war
eine zentrale Persönlichkeit im
gegen den Vietnamkrieg. 1970 wurde
zusammen mit anderen Mitglieder aus der
ausgeschlossen, da sie sich gegen die zunehmende dogmatische Ausrichtung der Partei zu wehren versuchten.[1] 1976 wurde
Gründungsmitglied der
und 1980 der
, verließ letztere aber fünf Jahre später in der Erkenntnis, dass das Organisationsprinzip des demokratischen Zentralismus der kommunistischen Parteien falsch sei.[1] Neben ihrem Engagement für und im Theater studierte sie u. a. Volkslieder und Balladen, brachte ihr Wissen in mehrere Langspielplatten mit neuseeländischen Liedern ein und veröffentlichte im Jahr 1967 zusammen mit Bert Roth ein Buch mit Liedtexten. Auch engagierte sie sich seit den späteren 1940er Jahre gegen die südafrikanische Apartheid und war besonders aktiv, als 1960 die
eine Rugby-Tour durch Südafrika machten. Zudem engagierte sie sich später in dem
-Projekt, das 1985 zur Bildung und Aufklärung der
(Weißen) in Bezug auf den
ins Leben gerufen wurde. 1987 wurde sie noch im neu gegründeten
(später Labour History Project genannt) aktiv und nahm Teil an der Archivierung der Geschichte der Gewerkschaften und der Arbeiterklasse in Neuseeland.[1]
starb im Alter von 90 Jahren am 7. September 2005 in
.[1]
Publikationen
- Rona Bailey, Herbert Otto Roth, Neil Colquhoun:Shanties by the way: a selection of New Zealand popular songs and ballads. 4. Auflage.Whitcombe & Tombs,Christchurch1967 (englisch).
- Rona Bailey:Where Have All the Stories Gone. In:The Public Service Journal. Band 73, 1986 (englisch).
Literatur
- Peter Franks:Bailey, Rona. In: . 2018 (englisch, Online [abgerufen am 15. Juli 2021]).
- Marianne Schultz: Moving with the Times: The Wellington New Dance Group. In:Congress on Research in Dance Conference Proceedings. Januar 2007, doi:10.1017/S2049125500000303 (englisch).
Weblinks
- Peter Franks:Rona Bailey in Wellington, 1963. In:Te Ara – the Encyclopedia of New Zealand. 1918, abgerufen am 15. Juli 2021 (englisch, Foto).
- Rona Bailey.Museum of New Zealand, abgerufen am 15. Juli 2021 (englisch).
- Trevor Loudon:How Socialist Extremists Took Over the New Zealand Labour Party Part 4. In: marxists.org. 7. August 2007, abgerufen am 15. Juli 2021 (englisch).
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Bailey, Rona |
KURZBESCHREIBUNG | neuseeländische Tänzerin und politische Aktivistin |
GEBURTSDATUM | 24. Dezember 1914 |
GEBURTSORT | Whanganui, Neuseeland |
STERBEDATUM | 7. September 2005 |
STERBEORT | Wellington, Neuseeland |