Rudolf Lenk von Wolfsberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Feldmarschalleutnant Rudolf Freiherr Lenk von Wolfsberg 1866/67

Freiherr Rudolf Lenk von Wolfsberg (* 11. August 1834 in Mainz; † 25. März 1907 in Wien) war ein österreichischer Offizier (Feldmarschallleutnant) aus der Familie Lenk von Wolfsberg.

Biographie

Schlacht bei Königgrätz
Hemma von Josch um 1866
Wappen der Freiherren Lenk von Wolfsberg 1829

Der Sohn des Feldzeugmeisters Wilhelm Freiherr Lenk von Wolfsberg kam am 1. Oktober 1846 in die Theresianische Militärakademie in der Wiener Neustadt, wurde bei der Ausmusterung zum Leutnant ernannt und zum Pionier-Korps übersetzt.[1], ab dem 3. Juni 1854 dem Generalstab zugeteilt, wurde der Freiherr durch Allerhöchstes Befehlsschreiben auf Grund seiner Leistungen am 5. November 1855 in die Kriegsschule aufgenommen.[2] Nach Absolvierung der Kriegsschule wurde er am 25. Oktober 1857 zum Oberleutnant beim 2. Feldjägerbataillon befördert,[3] in diesem Rang 1858/1859 zu Militär-Mappierungsarbeiten nach Ungarn abkommandiert und am 8. April 1859 zum Hauptmann befördert.[4][5] Rudolf beteiligte sich als Generalstabsoffizier des Generalstabskommandos in Verona[5] am Feldzug in Italien 1859 und wurde im Treffen von Trautenau schwer verwundet.[6]

Nach dem Friedensschluss kam Lenk in das Landesbeschreibungsbüro des Inlandes, 1861 in die Generalstabsabteilung des 3. Korps, ab 1. September 1863 im Infanterieregiment Nr. 1, sodann 1865 in das Eisenbahnbüro des Generalstabs. Unterbrochen wurde diese Tätigkeit durch die Teilnahme am Feldzug von 1866 bei der Nordarmee und wurde ob seiner Tapferkeit am 3. Oktober 1866 das Militärverdienstkreuz mit der Kriegsdekoration(KD.) sowie am 12. Oktober 1866 für seine an den Tag gelegte aufopfernde Tätigkeit, Umsicht, wie auch für seine sonstigen Verdienste während der Kriegsepoche mit der Allerhöchsten belobenden Anerkennung ausgezeichnet.[7] Am 1. Dezember 1866 wieder zum Infanterieregiment Kaiser Franz Joseph Nr. 1 transferiert, erfolgte am 1. Juli 1867 seine Rückversetzung zum Generalstab. Am 4. Juli des Jahres rückte er zum Major des Generalstabes im Korps vor[8] und wurde am 1. Mai 1872 zum Oberstleutnant im Feldartillerieregiment Nr. 13. Danach war Rudolph Generalstabschef beim 1. Truppendivisionskommando in Wien,[5][9] wo auch noch am 1. Mai 1873 die Ehrung mit der Kriegsmedaille folgte. Am 25. März 1875 wurde er zum Artilleriechef bei der 18. Infanterietruppendivision und mit Rang vom 15. Mai 1875 zum Oberst ernannt und zeitweilig Vorstand des Büros für die militärische Beschreibung des Auslands.[10] Dann wurde er zum Artilleriestab übersetzt und Artilleriechef der 18. Infanterietruppendivision beim Militärkommando in Zara (Zadar), sodann am 27. Juli 1878 zum Etappenkommandant in (Bosanski) Brod beordert. In Anerkennung seiner hervorragenden Dienste bei der Okkupation Bosniens und der Herzegowina wurde er am 3. Dezember 1878 mit dem Orden der Eisernen Krone 3. Klasse mit Kriegsdekoration ausgezeichnet.[5][11]

Lenk wurde am 2. April 1880 zum Artilleriedirektor beim Generalkommando in Graz ernannt und am 1. November 1880 (mit Rang vom 8. Mai des Jahres) auf diesem Dienstposten zum Generalmajor befördert und am 1. Januar 1883 Artilleriedirektor beim 3. Korps. Schließlich wurde er am 9. März 1885 zum Kommandanten der 30. Infanterietruppendivision in Lemberg, und mit Rang vom 25. Oktober des Jahres, auf diesem Dienstposten zum Feldmarschalleutnant befördert.[10]

Seit 1. Februar 1888 krankheitshalber mit Wartegebühr beurlaubt, trat der Freiherr mit 1. August 1893 in den Ruhestand und zog sich nach Troppau zurück.[5][12]

Familie

Rudolf Lenk von Wolfsberg heiratete am 8. Januar 1866 in der Dompfarre zu Graz Hemma (* 27. Juni 1844 in Klagenfurt; † 31. Juli 1867 in Wien), Tochter des Landesgerichtspräsidenten Eduard Ritter von Josch (28. Juli 1799 in Schwadorf; † 18. April 1874 in Graz[13]), sodann am 19. Februar 1873 in Purgstall Paula Freiin Wittenbach von Rotten- und Thurnstein (* 2. Juli 1849 in Purgstall; † 11. Oktober 1918 in Wien). Beide Ehen blieben kinderlos.[14][15]

Literatur

  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser 1913, 1941
  • Rainer EggerLenk von Wolfsberg, Rudolf. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 136.
  • Amon von Treuenfest: Armee-Album. K. A. Wien, 1889
  • Johann Svoboda: Die Theresianische Militär-Akademie zu Wiener-Neustadt und ihre Zöglinge von der Gründung der Anstalt bis auf unsere Tage. Band 2. Verlag Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1894
  • Johann Svoboda: Die Theresianische Militär-Akademie zu Wiener-Neustadt und ihre Zöglinge von der Gründung der Anstalt bis auf unsere Tage. Band 3. Verlag Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1894
  • Antonio Schmidt-Brentano: Die k. k. bzw. k. u. k. Generalität 1816–1918, Österreichisches Staatsarchiv, 1907

Einzelnachweise

  1. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon: Im Vereine mit mehreren Historikern, Band 5 – Seite 460
  2. Militärische Zeitung Nr. 115, VIII. Jahrgang, vom Samstag, 10. November 1855, S. 767
  3. Militärzeitung Nr. 3, vom Samstag, 9. Januar 1858, S. 7
  4. Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthumes – Seite 55
  5. a b c d e Egger: Lenk von Wolfsberg, Rudolf. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1972, S. 136.
  6. Johann Svoboda: Die Theresianische Militär-Akademie zu Wiener-Neustadt: und ihre Zöglinge von der Gründung der Anstalt bis auf unsere Tage, Band 2, Verlag Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1894, S. 240
  7. Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthums, K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1878, S. 46
  8. Militärzeitung Nr. 55, vom Mittwoch, 17. Juli 1867, S. 450
  9. Kais. Königl. Militär-Schematismus für 1871, Verlag k. k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1871, S. 172
  10. a b Johann Svoboda: „Die Zöglinge der Wiener-Neustädter Militär-Akademie von der Gründung der Anstalt bis auf unsere Tage“, Band 2, K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1894, S. 240
  11. Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserthums, K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1878, S. 122
  12. Antonio Schmidt-Brentano: Die k. k. bzw. k. u. k. Generalität 1816–1918, Österreichisches Staatsarchiv, 1907, S. 104
  13. Semigothaisches Genealogisches Taschenbuch, Verlag Kyffhäuser, 3. Jahrgang, München 1914, S. 205
  14. Maximilian Mayerhoffer, Stammtafel und Adelsnachweise der Familie Putz von Rolsberg
  15. Genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, Band 2, Verlag O. Maass' & Söhne, Wien 1907, S. 184 f.