Rudolf Lohmann

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Rudolf Lohmann (* 1891 in Hameln; † 1967 in Emmerthal) war ein deutscher Unternehmer und Arbeitgebervertreter.

Leben

Rudolf Lohmann war der zweite Sohn von Paul und Elsbeth Lohmann. Er besuchte die Hamelner Reformschule und legte sein Abitur am Fürstlichen Gymnasium in Lemgo ab. 1911 absolvierte er eine Lehre an der Hamelner Ratsapotheke. Nach der militärischen Ausbildung 1915 wurde er zum Militärdienst eingezogen und nahm am Ersten Weltkrieg teil. 1915 wurde er Offizier und mit militärischen Auszeichnungen bedacht. 1917 wurde er verwundet und kam in englische Kriegsgefangenschaft und wurde 1919 nach Hause entlassen. Nach dem Unfalltod seines älteren Bruders Fritz, nahm Paul Lohmann ihn als Gesellschafter der Dr. Paul Lohmann auf. In Neuwied absolvierte er eine kurze kaufmännische Ausbildung. 1926 heiratete er Johanna von Rose, mit der er fünf Kinder hatte. 1931 wurde er Eigentümer der Dr. Paul Lohmann.[1] Bei den Wahlen zum Provinziallandtag und der Bürgervorsteherwahl 1933 formte Rudolf Lohmann eine bürgerliche Einheitsliste, die weit abgeschlagen drittstärkste Kraft nach der NSDAP und der SPD wurde und bald zerbrach. Rudolf Lohmann leitete ab 1951 den Umzug der Dr. Paul Lohmann von Hameln nach Emmerthal ein. Mit der Aufgabe den Umzug durchzuführen, beauftragte der seinen Sohn Ekkehard Lohmann.[2] Anfang der 1950er Jahre verkaufte Rudolf Lohmann die pharmazeutische Großhandlung Heimbürger und Nachfahren und bündelte die pharmazeutischen Aktivitäten in das neue Unternehme "Lomapharm Rudolf Lohmann GmbH KG".[3] In den 1950er Jahren war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Unternehmer im mittleren Wesergebiet und Vorsitzender des Verwaltungsausschusses des Hamelner Arbeitsamtes.[4] 1956 wurde Rudolf Lohmann mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet, das ihm die Regierungspräsidentin Theanolte Bähnisch an seinem 65. Geburtstag überreichte. Rudolf Lohmann schenkte im selben Jahr dem Museumsverein Hameln, den sein Vater Paul Lohmann mit gegründet hatte, das Original der ersten Strophe des Rattenfängerliedes[5] von Johann Wolfgang von Goethe. Am 11. Februar 1962 legte er in Kalkutta den Grundstein für eine chemische Fabrik in Indien. 1967 starb Rudolf Lohmann in Emmerthal.[6] Sein ältester Sohn Ekkehard Lohmann führte die Dr. Paul Lohmann weiter und sein zweitältester Sohn Hans Joachim Lohmann leitete die Lomapharm.[7]

Literatur

  • Ekkehard Lohmann: Organisation und Durchführung einer Betriebsverlagerung bei laufender Produktion: Dargest. anhand e. prakt. Beisp. aus d. chem. Industrie 1959.
  • Gesa Snell: Die Geschichte der Dr. Paul Lohmann GmbH KG: die Chemie stimmt - seit 1886, Erste Auflage. Auflage, Barton Verlag, Weilerswist-Metternich 2018, ISBN 978-3-934648-24-1.

Einzelnachweise

  1. Gesa Snell: Die Geschichte der Lohmann GmbH KG. Die Chemie stimmt – seit 1886. Hrsg.: Lohmann GmbH KG. 1. Auflage. Barton-Verlag, Weilerwist-Metternich 2018, ISBN 978-3-934648-24-1, S. 56.
  2. Gesa Snell: Die Geschichte der Lohmann GmbH KG. Die Chemie stimmt – seit 1886. Hrsg.: Lohmann GmbH KG. 1. Auflage. Barton-Verlag, Weilerwist-Metternich 2018, ISBN 978-3-934648-24-1, S. 97.
  3. Historie - Lomapharm. Abgerufen am 31. Mai 2020.
  4. Gesa Snell: Die Geschichte der Lohmann GmbH KG. Die Chemie stimmt – seit 1886. Hrsg.: Lohmann GmbH KG. 1. Auflage. Barton-Verlag, Weilerwist-Metternich 2018, ISBN 978-3-934648-24-1, S. 91.
  5. Der Rattenfänger (Goethe) – Wikisource. Abgerufen am 27. Mai 2020.
  6. Gesa Snell: Die Geschichte der Lohmann GmbH KG. Die Chemie stimmt – seit 1886. Hrsg.: Lohmann GmbH KG. 1. Auflage. Barton-Verlag, Weilerwist-Metternich 2018, ISBN 978-3-934648-24-1, S. 117.
  7. Gesa Snell: Die Geschichte der Lohmann GmbH KG. Die Chemie stimmt – seit 1886. Hrsg.: Lohmann GmbH KG. 1. Auflage. Barton-Verlag, Weilerwist-Metternich 2018, ISBN 978-3-934648-24-1, S. 115.