Ruth Stephan
Ruth Johanna Margaret Stephan (* 27. Oktober 1925 in Altona; † 8. August 1975 in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin und Kabarettistin.
Leben
Die Tochter des Kaufmanns Kurt Stephan und seiner Frau Kriemhilde arbeitete zunächst als Bankkauffrau. Nach einer Schauspielausbildung bei Heinz Hohenstein spielte Ruth Stephan an verschiedenen Theater- und Kleinkunstbühnen Berlins. Sie trat neben Brigitte Mira, Gisela Trowe und Walter Gross in Revuen des Kabaretts Greiffi auf und gehörte 1951 neben Wolfgang Neuss und Ursula Herking zum Gründungsensemble des Kabaretts Die Haferstengels. Daneben erhielt sie Theaterengagements in Hamburg (unter Boy Gobert) und an den Staatlichen Bühnen Berlins. Sie machte sich dabei auch einen Namen als Interpretin von Chansons.
1951 gab Stephan ihr Spielfilmdebüt in der Produktion Die Frauen des Herrn S. Von nun an bekam ihre Karriere eine andere Richtung und sie wurde Filmkomödiantin. Sie spielte neben Heinz Rühmann (Keine Angst vor großen Tieren, Charleys Tante, Max, der Taschendieb), Grethe Weiser (Die Kaiserin von China) und oft an der Seite von Heinz Erhardt (Natürlich die Autofahrer, Was ist denn bloß mit Willi los?, Das kann doch unsren Willi nicht erschüttern, Unser Willi ist der Beste und Ach Egon!). Populär wurde sie auch in ihrer Rolle als Studienrätin Fräulein Dr. Pollhagen, beziehungsweise nach ihrer Hochzeit mit Dr. Knörz: Studienrätin Frau Dr. Knörz, die sie in der Kinoserie Die Lümmel von der ersten Bank (mit dem Kinderstar Hansi Kraus) spielte. Anfang der siebziger Jahre wandte sich Ruth Stephan wieder stärker dem Theater zu.
Verheiratet war Ruth Stephan mit dem Schauspieler Balduin Baas. 1974 musste sie sich einer Brustoperation unterziehen und starb 1975 an Lungenkrebs. Ihr Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Zehlendorf in Berlin.[1] In Würdigung ihrer künstlerischen Tätigkeit an Berliner Bühnen wurde am 19. Februar 1997 in Berlin-Spandau (Ortsteil Haselhorst) eine Straße ihr zu Ehren in Ruth-Stephan-Straße benannt.
Filmografie
- 1951: Die Frauen des Herrn S.
- 1952: Heimweh nach Dir
- 1952: Ich hab’ mein Herz in Heidelberg verloren
- 1953: Der Onkel aus Amerika
- 1953: Damenwahl
- 1953: Keine Angst vor großen Tieren
- 1953: Die Kaiserin von China
- 1953: Schlagerparade
- 1953: Die Privatsekretärin
- 1953: Raub der Sabinerinnen
- 1954: Fräulein vom Amt
- 1954: Keine Angst vor Schwiegermüttern
- 1954: Clivia
- 1954: An jedem Finger zehn
- 1955: Die spanische Fliege
- 1955: Ich weiß, wofür ich lebe
- 1955: Wie werde ich Filmstar?
- 1955: Ein Herz voll Musik
- 1955: Drei Tage Mittelarrest
- 1955: Liebe, Tanz und 1000 Schlager
- 1955: Musik im Blut
- 1956: Charleys Tante
- 1956: Die wilde Auguste
- 1956: Die gestohlene Hose
- 1956: Ein tolles Hotel
- 1956: Das Liebesleben des schönen Franz
- 1956: Musikparade
- 1956: Manöverball
- 1956: Hotel Allotria
- 1956: Die liebe Familie
- 1956: August der Halbstarke
- 1956: Du bist Musik
- 1957: Die Unschuld vom Lande
- 1957: Zwei Bayern im Urwald
- 1957: Das einfache Mädchen
- 1957: Das Glück liegt auf der Straße
- 1957: Der kühne Schwimmer
- 1957: Die Beine von Dolores
- 1957: Gruß und Kuß vom Tegernsee
- 1958: Und abends in die Scala
- 1958: Der Stern von Santa Clara
- 1958: Wehe, wenn sie losgelassen
- 1958: Ein Lied geht um die Welt (Die Joseph-Schmidt-Story)
- 1959: Hier bin ich – hier bleib ich
- 1959: Schlag auf Schlag
- 1959: Peter schießt den Vogel ab
- 1959: La Paloma
- 1959: Natürlich die Autofahrer
- 1960: Kauf Dir einen bunten Luftballon
- 1961: Blond muß man sein auf Capri
- 1961: Ach Egon!
- 1961: Bei Pichler stimmt die Kasse nicht
- 1961: Ein Stern fällt vom Himmel
- 1961: Ramona
- 1961: Isola Bella
- 1962: Max, der Taschendieb
- 1962: Der verkaufte Großvater
- 1962: Die türkischen Gurken
- 1962: Der Vogelhändler
- 1962: Wilde Wasser
- 1963: Unsere tollen Nichten
- 1963: Frühstück im Doppelbett
- 1963: Hochzeit am Neusiedler See
- 1964: Unsere tollen Tanten in der Südsee
- 1964: Jetzt dreht die Welt sich nur um dich
- 1966: Komm mit zur blauen Adria
- 1966: Das sündige Dorf
- 1966: Das Spukschloß im Salzkammergut
- 1967: Rheinsberg
- 1968: Zur Hölle mit den Paukern
- 1969: Pepe, der Paukerschreck
- 1968: Der Saisongockel (Fernsehfilm)
- 1969: Helgalein
- 1969: Klein Erna auf dem Jungfernstieg
- 1969: Hurra, die Schule brennt!
- 1970: Wir hau’n die Pauker in die Pfanne
- 1970: Was ist denn bloß mit Willi los?
- 1970: Das kann doch unsren Willi nicht erschüttern
- 1970: Hurra, wir sind mal wieder Junggesellen!
- 1971: Kinderarzt Dr. Fröhlich
- 1971: Unser Willi ist der Beste
- 1971: Die Kompanie der Knallköppe
- 1974: Elfmeter! Elfmeter! (Fernsehfilm)
Literatur
- Rainer Dick, Ingrun Spazier: Ruth Stephan – Schauspielerin. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 21, 1993.
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 473.
Weblinks
- Ruth Stephan in der Internet Movie Database (englisch)
- Ruth Stephan bei filmportal.de
Einzelnachweise
- ↑ knerger.de: Das Grab von Ruth Stephan
Personendaten | |
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NAME | Stephan, Ruth |
ALTERNATIVNAMEN | Stephan, Ruth Johanna Margaret |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin und Kabarettistin |
GEBURTSDATUM | 27. Oktober 1925 |
GEBURTSORT | Altona |
STERBEDATUM | 8. August 1975 |
STERBEORT | Berlin |