Rutzenmühle
Rutzenmühle Gemeinde Sachsen bei Ansbach Koordinaten: 49° 16′ 56″ N, 10° 39′ 27″ O
| |
---|---|
Höhe: | 392 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 91623 |
Vorwahl: | 09827 |
Rutzenmühle
|
Rutzenmühle ist eine dem Gemeindeteil Rutzendorf zugehörige Mühle der Gemeinde Sachsen bei Ansbach im Landkreis Ansbach in Mittelfranken.
Geographie
Die Einöde liegt an der Fränkischen Rezat. Ein Anliegerweg führt 130 Meter östlich zu einer Gemeindeverbindungsstraße, die zur Staatsstraße 2223 (0,2 km nördlich) bzw. nach Rutzendorf (0,3 km südlich) verläuft.[1]
Geschichte
Die Mühle gehörte seit jeher zu Rutzendorf. Im Jahre 1515 wurde Hans Rutzenmüller als Eigentümer der Mühle genannt. Infolge des 30-jährigen Kriegs brannte die Rutzenmühle ab. 1636 wurde sie von Hans Apel wieder aufgebaut.[2] Ein weiterer Brand ereignete sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Im Jahre 1803 wurde sie wieder aufgebaut. Ursprünglich war sie eine Getreidemühle mit angeschlossenem Sägewerk, heute wird sie zur Stromerzeugung genutzt.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Rutzenmühle ein Anwesen. Das Hochgericht und die Grundherrschaft übte das Pflegamt Lichtenau aus. Bei der Vergabe der Hausnummern Anfang des 19. Jahrhunderts bekam das Anwesen die Nr. 1 und 2 des Ortes Rutzendorf.[3]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Rutzenmühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Sachsen und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Sachsen zugeordnet.[4] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Rutzenmühle in die neu gebildete Ruralgemeinde Volkersdorf umgemeindet. Nach 1888 wird die Rutzenmühle in den amtlichen Verzeichnissen nicht mehr aufgelistet. Am 1. April 1971, also noch vor der Gebietsreform, erfolgte die Eingemeindung nach Sachsen.[5]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 1 (ehemalige Wassermühle): zweigeschossiger Bau mit dreigeschossigem Giebel; geohrtes Portal mit geradem Sturz und Wappen bezeichnet 1803. An der Nordostecke Inschrift und Maske (Eckpfahl von 1517).[6]
- Zugehöriges Nebengebäude
- Brücke
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1837 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 |
---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 7 | 6 | 8 | 7 | 9 |
Häuser[7] | 2 | 2 | 2 | ||
Quelle | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Alban (Sachsen bei Ansbach) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession gehören zur Kirchengemeinde St. Josef (Sachsen bei Ansbach).
Literatur
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 137.
- Georg Rusam: Geschichte der Pfarrei Sachsen und der zugehörigen Orte. C. Brügel & Sohn, Ansbach 1940, DNB 575937491, S. 353 (Digitalisat).
Weblinks
- Rutzenmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. August 2021.
- Rutzenmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ Rutzenmühle im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ G. Rusam: Geschichte der Pfarrei Sachsen und der zugehörigen Orte, S. 353.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 905.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Heilsbronn 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 963.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1013.
- ↑ G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 137.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1840 wurden diese als Häuser und 1837 und 1885 als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, S. 169.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 153 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1044, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1210, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1096 (Digitalisat).