Said Bahaji

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Said Bahaji (arabisch سعيد بحجي 

Said Bahadschi

, DMG

Saʿīd Baḥaǧī

; * 15. Juli 1975 in Haselünne) ist ein mutmaßlicher islamistischer Terrorist und mutmaßliches Mitglied der Hamburger Terrorzelle, die an den Terroranschlägen am 11. September 2001 beteiligt war.

Said Bahaji, der die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, hat eine deutsche Mutter und einen marokkanischen Vater. Als er neun Jahre alt war, zog die Familie nach Marokko. 1995 zog er nach Hamburg, wo er anfing, Elektrotechnik an der Technischen Universität Hamburg-Harburg zu studieren. Dabei lernte er Mohammed Atta und Ramzi Binalshibh kennen, mit denen er gemeinsam eine Wohnung im Stadtteil Harburg bewohnte. 1999 heiratete Bahaji in der Al-Quds-Moschee Hamburg im Beisein von Atta, Binalshib und Marwan al-Shehhi.[1] Die Freundschaft zu diesen machte ihn der Komplizenschaft verdächtig. Laut Untersuchungen soll er als „Buchhalter“ der Gruppe fungiert haben, Mietverhandlungen geführt und Computer bereitgestellt haben.[1] Gestützt wird die These seiner Mittäterschaft zudem von der Tatsache, dass er am 4. September, also genau eine Woche vor den Anschlägen, nach Karatschi geflogen ist.[2] Kurz darauf soll er laut BKA in einem Al-Qaida-Camp in Afghanistan gesehen worden sein. In Briefen an seine Angehörigen verneinte er im Jahr 2002, von den Anschlagsplanungen des 11. September gewusst zu haben.[1]

Laut Information des im Juni 2010 verhafteten deutsch-syrischen Terroristen Rami Makanesi gegenüber dem Bundeskriminalamt soll sich Bahaji im Mai 2010 in Mir Ali in Wasiristan aufgehalten haben, wo er mit anderen Terrorverdächtigen aus Deutschland zusammentraf.[3] Er soll mehrere Jahre lang unter dem Namen Abu Zuhair im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet gelebt haben und bei Kämpfen gegen US-Truppen verletzt worden sein, wodurch er heute hinkt.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d spiegel.de 29. August 2011: On the Trail of Said Bahaji.
  2. Artikel auf NDR vom 29. Oktober 2009: Reisepass gefunden (Memento vom 27. März 2012 im Internet Archive)
  3. John Goetz, Hans Leyendecker, Frederik Obermaier, Bastian Obermayer: Das deutsche Haus. In: Süddeutsche Zeitung vom 1. Juni 2013