Salvatore Loiero

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Salvatore Loiero (* 1973 in Aschaffenburg) ist ein deutsch-italienischer römisch-katholischer praktischer Theologe. Er ist seit 2014 Professor für Pastoraltheologie, Religionspädagogik und Homiletik an der deutschsprachigen Abteilung der Universität Freiburg (Fribourg) in der Schweiz und seit 2015 katholischer Priester des Westschweizer Bistums Fribourg.

Leben

Als Sohn einer italienischen Gastarbeiterfamilie machte Salvatore Loiero 1995 sein Abitur am Franz-Ludwig-Gymnasium in Bamberg. Im Anschluss studierte er bis 2000 Katholische Theologie, Philosophie und Psychologie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Seine theologische Diplomarbeit schrieb er im Fach Dogmatik. Von 2001 bis 2005 war er an der Universität Bamberg Lehrbeauftragter für Theologie im Fachbereich Sozialwesen und Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Dogmatik der theologischen Fakultät. 2005 promovierte er in Bamberg im Fach Fundamentaltheologie und Theologie der Ökumene.[1]

Es folgte eine einjährige Tätigkeit als Lehrbeauftragter für Dogmatik am Lehrstuhl für Katholische Theologie der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth, ehe er von 2006 bis 2010 als Wissenschaftlicher Assistent an den Lehrstuhl für Pastoraltheologie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wechselte, wo er später Akademischer Rat wurde. Im Jahr 2009 habilitierte sich Loiero in Eichstätt mit einer praktisch-theologischen Untersuchung zur Erfahrungs- und Erinnerungskultur religiöser Umkehr.[2] Mit der Verleihung der „Venia Legendi“ wurde er zum Privatdozenten für Pastoraltheologie ernannt.

Loiero nahm verschiedene Lehrstuhlvertretungen an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wahr. Bis 2013 war er Geschäftsführer der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung kanonischer Studiengänge in Deutschland (AKAST e. V.) in Ingolstadt. Im Herbst 2013 wurde er auf den Lehrstuhl für Pastoraltheologie, Religionspädagogik und Homiletik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Fribourg in der Schweiz gerufen, wo er am 28. Mai 2014 seine Antrittsvorlesung hielt.[3] Dort leitet er seit 2015 das Zentrum für vergleichende Pastoraltheologie der Universität Fribourg.

Salvatore Loiero erhielt am 11. Januar 2015 von Weihbischof Alain de Raemy die Diakonweihe und wurde am 27. Juni desselben Jahres von Bischof Charles Morerod OP für das Bistum Lausanne, Genf und Freiburg zum Priester geweiht.[4][5]

Anfang 2019 wurde Salvatore Loiero von Papst Franziskus in den Beirat der Agentur des Heiligen Stuhls für die Evaluation und die Verbesserung der Qualität der kirchlichen Universitäten und Fakultäten (AVEPRO) berufen.[6]

Arbeitsgebiet

Ein Arbeitsschwerpunkt Loieros ist die interdisziplinäre Vernetzung zwischen Pastoraltheologie und Religionspädagogik. Er untersucht Räume und Orte mit „Disclosure-Potential“, Transformationsprozesse christlicher Gemeinden und pastoraler Dienste in der Moderne und theologische Bezüge in gesellschaftlichen Kontexten. Er beschäftigt sich insbesondere mit der Pastoral der Erwerbsarbeit und der Migrantenpastoral. Mit praktischer Ökumene befasst er sich mit dem Schwerpunkt Ostkirchenkunde. Weitere Themen sind die Kompetenzorientierung in der Religionspädagogik, Bußpastoral und sogenannte „indikative Predigt“ als Orte der Glaubenserfahrung.[7]

Mitgliedschaften

Salvatore Loiero ist unter anderem Präsident der Arbeitsgemeinschaft Praktische Theologie Schweiz und Direktor des Zentrums für vergleichende Pastoraltheologie/Fribourg.

Einzelnachweise

  1. ↑ Titel der Dissertation: „...damit keiner zugrunde gehe“. Zur Notwendigkeit und Bedeutung einer existentiellen Christologie in der fortgeschrittenen Moderne im Anschluss an Karl Rahner und Edward Schillebeeckx.
  2. ↑ Titel der Habilitationsschrift: Fundamentalmetanoia. Untersuchungen zu einem Ort praktisch-eschatologischer Erfahrungs- und Erinnerungskultur.
  3. ↑ Pressemitteilung (PDF; 59 kB) der Universität Freiburg (Schweiz) zur Antrittsvorlesung von Salvatore Loiero am 28. Mai 2014, abgerufen am 26. Mai 2020.
  4. ↑ Un nouveau prêtre pour le diocèse. In: La Liberté, 22. Juni 2015, abgerufen im Mai 2020 (französisch).
  5. ↑ Mgr Morerod ordonne un nouveau prêtre à Fribourg. In: La Liberté, 27. Juni 2015, abgerufen im Mai 2020 (französisch).
  6. ↑ Ernennung von Professor Salvatore Loiero durch Papst Franziskus. Mitteilung der Universität Freiburg (Schweiz), 27. Januar 2019, abgerufen im Mai 2020.
  7. ↑ Forschungsdatenbank der Universität Eichstätt, abgerufen im Mai 2020.

Weblinks

Personendaten
NAME Loiero, Salvatore
KURZBESCHREIBUNG römisch-katholischer Theologe und Geistlicher
GEBURTSDATUM 1973
GEBURTSORT Aschaffenburg
Abgerufen von „https://de.wikiup.org/index.php?title=Salvatore_Loiero&oldid=217760871“